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Wintersport im Raum Heilbronn: Früher Alltag, heute Geschichte

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Skifahren in der Region ist längst Vergangenheit. Einst gab es Lifte am Stocksberg, Juxkopf und in Großerlach. Die Erinnerungen an schneereiche Winter leben weiter.


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Viele Familien aus der Region tummeln sich zurzeit in den Bergen: Skifahren ist in den Faschingsferien angesagt. Dass das vor Jahren auch in der Region möglich war, wissen viele schon gar nicht mehr. Es gab Lifte am Stocksberg, Juxkopf und in Großerlach. Auch in Hohenlohe oder am Katzenbuckel im Odenwald haben viele das Skifahren gelernt.

Ski und Rodel gut: An bis zu 20 Tagen ging das in den 80er Jahren am Stocksberg, der auf 540 Höhenmetern liegt. Bis in die 90er Jahre waren in der Gemeinde, die zu Beilstein gehört, sogar noch zwei Skilifte in Betrieb. Das Aus kam 2020 – der Aufwand war für die Betreiberfamilie zu groß. 50 Jahre lang hatte sie an den immer weniger werdenden schneereichen Tagen im Jahr für Skivergnügen in den Löwensteiner Bergen gesorgt. Am Juxkopf fuhr im Januar 2019 der letzte Skifahrer den Hang hinunter. Auch dieser Lift ist Geschichte.


Wintersport im Raum Heilbronn: Flutlichtfahren in Großerlach bis 22 Uhr

Noch im Januar 2010 listet ein Artikel in der Heilbronner Stimme alle Wintersportmöglichkeiten in der Region auf: Skilifte, Loipen und Schlittenhänge. Mit 400 Metern bot Großerlach den längsten Skihang, dort war sogar Flutlichtfahren bis 22 Uhr angesagt. Der Juxkopf bei Spiegelberg bot 250 Meter, der Stocksberg nach der Erweiterung schließlich 140 Meter.

Hohenloher nutzten die kleineren Skilifte in Kesselberg bei Neuenstein oder Schöntal-Bieringen. Ab und zu sorgte der TSV Künzelsau in Criesbach-Ingelfingen für einen einfachen Lift. Allein in Großerlach wäre das Skifahren laut Homepage bei passender Schneelage und sobald der Lift repariert ist möglich. Im Sommer nutzen ihn Biker.

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Ein Aufruf in der Zeitung und auf dem Bürgerportal Meine Stimme, alte Erinnerungen und Fotos einzustellen, hat Früchte getragen: Volker Koehler hat in den Fotoalben seines Vater Klaus geblättert und einige Schwarz-Weiß-Fotos vom Skifahren am Juxkopf im Jahr 1979 hochgeladen. Der Untergruppenbacher erinnert sich gerne an diese Zeit. Vom damaligen Heimatort Backnang ging es zum Stocksberg, an den Juxkopf, nach Großerlach oder Kaisersbach im Rems-Murr-Kreis.

„Mein Bruder Jürgen und ich haben dort Skifahren gelernt.“ Vater Klaus war leidenschaftlicher Hobbyfotograf. „Nachmittags ist er in der Dunkelkammer verschwunden und hat die Fotos direkt entwickelt“, blickt der heute 61-jährige Volker Koehler zurück.


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Historische Fotos und Erinnerungen vom Skivergnügen in der Region: Letzte Fahrt am Forchtenberger Skihang war 2012

Auch Heimatreporterin Heide Böllinger denkt gerne an die schneereichen Winter in der Region zurück. Sie beschreibt auf Meine Stimme ihre Kindheitserlebnisse: „Fast jedes Wochenende fuhren wir, wenn der Schnee gut war, zum Stocksberg. Die schneereichen Winter meiner Kindheit sind voll warmer Erinnerungen.“ Nur Fotos hat die Bad Friedrichshallerin keine davon. Marion Rathgeber-Roth hat dagegen sogar noch eine alte Liftkarte entdeckt. Dazu schreibt die Heilbronnerin auf Meine Stimme: „Es waren zwar nur ein paar Meter „Abfahrt“, aber vor allem für Kinder eine tolle Sache.“

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Auch der Skiclub Forchtenberg hat das Bürgerportal Meine Stimme genutzt, um Erinnerungen aufzufrischen. Der Verein schaffte 1984 für den Forchtenberger Skihang in der Schied einen transportablen Übungslift an. Der Verein schreibt: „Wenn es die Schneelage erlaubte, wurde der Lift durch den Forchtenberger Skiclub betrieben. Über die Jahre hinweg konnten so viele Forchtenberger das Skifahren erlernen oder ausüben. Im Jahr 2002 wurden fast 40 Zentimeter Schnee gemessen.“ Eine Flutlichtanlage gab es auch.

Im Winter 2010 lief der Lift sogar ganze zwei Wochen. Das letzte Mal schleppte das Seil im Jahr 2012 Skifahrer den Hang hinauf. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt: „Der Lift ist immer noch in unserem Vereinsraum. Es wäre schön, wenn wir ihn mal wieder einsetzen könnten.“

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