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Baustelle auf B39
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Schemmelsbergtunnel seit Januar 2025 für ein Jahr gesperrt: Wichtige Infos für Autofahrer

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Ab Donnerstag, 2. Januar, wird der Schemmelsbergtunnel auf der B39 bei Weinsberg für rund ein Jahr gesperrt. Was Autofahrer und Anwohner wissen sollten. 


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Am Donnerstag, 2. Januar 2025, beginnt die lange Durststrecke für den Verkehr: Dann geht im Schemmelsbergtunnel nichts mehr. Für rund ein Jahr wird das 676 Meter lange Verbindungsstück der B39 zwischen Heilbronn und dem Weinsberger Tal zur Baustelle. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Vollsperrung. 

Wie lange dauert die Vollsperrung des Schemmelsbergtunnels? 

Die Vollsperrung beginnt am 2. Januar in den Morgenstunden und endet voraussichtlich im Dezember 2025.


Warum ist die Schemmelsbergtunnel-Sperrung ab Januar notwendig? 

Neben den Arbeiten am Bau des Fluchtstollens für Fußgänger wird ab Januar der parallel verlaufende Straßentunnel instand gesetzt. Die 34 Jahre alte Röhre muss nach Angaben des Regierungspräsidiums (RP) Stuttgart betriebs- und sicherheitstechnisch ertüchtigt werden. In Teilen entspricht der Tunnel nicht mehr den aktuellen Richtlinien für Straßentunnel. Was unaufschiebbar war, wurde bereits in den vergangenen Jahren erledigt. Die grundlegende Instandsetzung beginnt mit dem neuen Jahr.

Sperrung des Schemmelsbergtunnels bei Weinsberg: Was wird gemacht?

Die Fahrbahnen werden erneuert, die Tunnelinnenschale wird saniert, die betriebs- und sicherheitstechnische Ausstattung wird aufgerüstet oder neu installiert. Dazu gehören ein neues Notrufsystem, eine Video-, Lautsprecher- und Tunnelfunkanlage. Zehntausende laufende Meter Kabel und Leitungen müssen ausgetauscht werden. Auch muss der zweite Querschlag des Rettungsstollens, dessen Boden zurzeit betoniert wird, an die Straßenröhre angedockt werden. Der Durchstich des ersten Querschlags wurde im Sommer 2024 gemacht. 

 

Wie wird der Verkehr während der Schemmelsbergtunnel-Sperrung umgeleitet? 

Von Heilbronn kommend, wird der Verkehr der B39 auf die L1101 in Richtung Erlenbach geführt. Damit der Verkehr besser abfließt, wird im Einmündungsbereich die Vorfahrt geändert. Hinter der Autobahnunterführung kurz vor Erlenbach geht es rechts weg auf die K2126, vorbei am Klinikum am Weissenhof, dann rechts auf die L1036 und von dort wieder auf die B39 Richtung Ellhofen/Autobahn/Obersulm. In der Gegenrichtung verläuft die Umleitung auf derselben Strecke.

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Rund 20.000 Fahrzeuge passieren pro Tag den Schemmelsbergtunnel: Wie soll die Ausweichroute dem enormen Mehraufkommen stemmen?

Neuralgische Knotenpunkte auf der Umleitungsstrecke wurden 2022 und 2023 für rund 1,8 Millionen Euro ausgebaut, um sie leistungsfähiger zu machen. Zum Beispiel wurden Abbiegespuren verlängert oder neu gebaut. Außerdem wurden Ampeln neu programmiert. Bei allen Bemühungen dürfte aber klar sein: Chaotische Tage werden nicht ausbleiben – vor allem dann nicht, wenn die nahen Autobahnen A6 und A81 unfallbedingt ebenfalls gesperrt werden müssen.  


 

Wie wappnen sich die Anliegerkommunen? 

Der Schemmelsbergtunnel ist die Ortsumgehung für Weinsberg, liegt aber auf Gemarkung Erlenbach. In beiden Kommunen ist die Sorge groß, dass Verkehrsteilnehmer nicht die offizielle Umleitungsstrecke wählen, sondern durch die Orte fahren – vor allem dann, wenn die offizielle Strecke überlastet sein sollte. In Erlenbach gibt es deshalb zwei zusätzliche Fußgängerampeln und einen weiteren Zebrastreifen, außerdem ein Durchfahrtsverbot für Lkw, dazu Einengungen auf der Weissenhof- und auf der Hauptstraße. Der von der Stadt Weinsberg gewünschte U-Turn kurz vor dem Tunnel, um Autofahrer, die von Heilbronn kommen, gar nicht erst auf die Idee zu bringen, durch Weinsberg auszuweichen, wird nicht realisiert. Laut RP-Projektleiter Alexander Metz liegt die dafür benötigte Fläche innerhalb des Baufeldes. Die Stadt will beim Landratsamt Heilbronn erwirken, dass während der Sperrzeit auf der Ortsdurchfahrt im Teilort Gellmersbach doch noch durchgängig Tempo 30 gilt. Die Kreisbehörde hatte dies abgelehnt.   

 

Was wird mit Beginn der Schemmelsbergtunnel-Vollsperrung als erstes gemacht? 

Im Betriebsgebäude des Tunnels und im Schemmelsbergtunnel selbst „erfolgen umfangreiche Demontagen“, schreibt das RP Stuttgart in einer Pressemitteilung. Auch der Durchstich des zweiten Querschlags vom 431 Meter langen Fluchtstollen zum Straßentunnel ist eine der ersten Maßnahmen. Außerdem wird die Beschichtung des Tunnels laut RP mit Höchstdruckwasserstrahlen entfernt. Des weiteren werden im Januar die Notgehwege sowie der sogenannte gebundene Straßenaufbau, bestehend aus Deck-, Binder- und Tragschicht, ausgebaut. Nach Angaben von Projektleiter Alexander Metz wird der Tunnel voraussichtlich Ende Januar mit Toren verschlossen – unter anderem, weil die Bauarbeiten dann wetterunabhängig vonstatten gehen können.

Der Schemmelsbergtunnel ist 676 Meter lang und wurde 1990 nach vierjähriger Bauzeit für den Verkehr freigegeben. In ihm verläuft die B39, die hier als Zubringer zur A6 und zur A81 dient. Im März 2024 wurde mit dem Bau des Fußgänger-Fluchtstollens begonnen. Ein solcher Rettungsweg ist inzwischen für einröhrige Straßentunnel, die länger als 400 Meter sind, vorgeschrieben.

Ab Januar wird der Tunnel selbst sicherheits- und betriebstechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Was unaufschiebbar war, wurde bereits zwischen 2018 und 2020 erledigt. Jene Arbeiten, die Arbeiten für den Fluchtstollen und die nun anstehenden Maßnahmen im Tunnel kosten zusammen knapp 42 Millionen Euro. Finanziert werden sie vom Bund. Weitere Infos zum Schemmelsbergtunnel unter www.rp-stuttgart.de.

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