Ein Jahr lang voll gesperrt – Vorarbeiten am Schemelsbergtunnel beginnen
Die Vorarbeiten für den Bau des Rettungsstollens und für eine umfassende Sanierung des Schemelsbergtunnels beginnen in Kürze. Was heißt das für den Verkehr auf der B39?
Das Thema Rettungsstollen im Schemelsbergtunnel wird konkret: Am kommenden Montag, 13. November, beginnen auf der Westseite, also auf der Heilbronner Seite, die Arbeiten für die Baustelleneinrichtung. Es kann kurzzeitig zu leichten Beeinträchtigungen für den Verkehr kommen, schreibt das Regierungspräsidium (RP) in Stuttgart.
Im Januar starten die eigentlichen Arbeiten. Bis Sommer 2024 soll der Verkehr weitgehend normal auf der B39 durch den 680 Meter langen Tunnel rollen. Die lange Sperrungszeit dauert voraussichtlich von Januar bis Dezember 2025.
Bauarbeiten am Schemelsbergtunnel: 36 Millionen Euro für das Gesamtpaket
Neben dem Rettungsstollen, der parallel zu den beiden Fahrbahnen in den Berg getrieben wird, wird der 33 Jahre alte Tunnel laut RP-Pressemitteilung bis Ende 2025 "komplett instandgesetzt und technisch auf den neuesten Stand gebracht". Unter anderem wird der Fahrbahnbelag erneuert, die Tunnel-Innenschale erhält eine Betoninstandsetzung, die sicherheitstechnische Ausstattung wird ergänzt. Auch werden ein neues Havarie- und ein neues Löschwasserbecken gebaut.
Für das umfangreiche Gesamtpaket werden in der Pressemitteilung erstmals die konkreten Kosten beziffert: "Die Bundesrepublik investiert mit dieser Maßnahme rund 36 Millionen Euro in den Erhalt der Infrastruktur."
Sicherheitsanforderungen werden umgesetzt
Mit dem Bau des Fluchtstollens (für Menschen, nicht für Fahrzeuge) sollen die aktuellen Anforderungen an die Sicherheit von Tunnelanlagen umgesetzt werden. Ab Montag, 13. November, wird die Baustellenzu- und -ausfahrt am westlichen Tunnelportal hergestellt. Während der gesamten Bauzeit soll die Geschwindigkeit im Tunnel reduziert werden. Ab Januar beginnt der eigentliche Bau im Baggervortrieb.
Erste Vollsperrung im Sommer 2024
Im Sommer nächsten Jahres, wenn der erste Querschlag vom Stollen zur Hauptröhre hergestellt wird, wird der Tunnel nach Angaben des RP das erste Mal voll gesperrt, und zwar für zwei bis drei Wochen. Bis dahin soll der Verkehr "weitestgehend unbeeinträchtigt" rollen, heißt es. Danach ist der Tunnel zunächst wieder befahrbar. Mit dem Bau des zweiten Querschlags soll im Januar 2025 die lange Vollsperrungsphase beginnen.
Um dafür gewappnet zu sein, wurden jüngst mehrere neuralgische Punkte an der Umleitungsstrecke mit zusätzlichen oder verlängerten Spuren versehen.