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Strengere Corona-Regeln in Heilbronn: Freude bei den Händlern währte nur kurz

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In Heilbronn greifen erneut Einschränkungen. Steigende Inzidenzzahlen lassen nur noch Click and Meet zu. Die Gastronomie bleibt weiterhin mit Einschränkungen geöffnet.

Am Wochenende war der Einzelhandel in der Innenstadt gut besucht. Damit dürfte es in den nächsten Tagen wieder vorbei sein, nachdem die Corona-Verordnungen wieder verschärft wurden. Foto: Veigel
Am Wochenende war der Einzelhandel in der Innenstadt gut besucht. Damit dürfte es in den nächsten Tagen wieder vorbei sein, nachdem die Corona-Verordnungen wieder verschärft wurden. Foto: Veigel  Foto: Veigel, Andreas

Am Wochenende war es so voll und lebendig in der Heilbronner Innenstadt wie lange nicht mehr. Die Menschen freuten sich, bei bestem Wetter einkaufen zu gehen, ohne lästigen Test oder Impfnachweis.

Doch damit ist es auch schon wieder vorbei. Denn die Stadt hält den traurigen Rekord der höchsten Inzidenzzahlen in Baden-Württemberg. Der Wert lag am Montagabend bei 64 und hat damit drei Tage in Folge die 50er Marke nach oben durchbrochen Daher treten ab Dienstag wieder strengere Corona-Regeln in Kraft.

Ab sofort gilt wieder Öffnungsstufe 3, das heißt, in der Stadt darf wieder nur mit Click and Meet eingekauft werden. "Für den Handel ist das eine Katastrophe, die Situation zehrt an den Nerven", beschreibt Chantal Lang, Geschäftsführerin der Stadtinitiative Heilbronn, die Lage. Kunden ohne Test-, Impf- oder Genesenennachweis müssen vorab einen Termin vereinbaren. Ohne Termin wird ein Nachweis benötigt.

 


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Stadtgalerie-Managerin zieht positive Wochenend-Bilanz

"Am Wochenende waren wir alle noch positiv gestimmt, das Center war gut besucht, wir hatten am Samstag 20.000 Kunden und die Mieter waren sehr zufrieden", zieht Kitty Molnar, Center-Managerin der Stadtgalerie Heilbronn, eine positive Bilanz. Dies sei ein hoffnungsvollen Zeichen nach dem langen Lockdown gewesen.

Umso schwerer fällt nun der nächste Einschnitt nach nur wenigen Tagen. "Ich weiß nicht, ob der Politik klar ist, was diese Einschränkungen für uns bedeuten", kritisiert Molnar. "Nur weil die Zahlen geringfügig nach oben gehen, müssen wir uns jetzt wieder komplett neu organisieren und enorme Umsatzeinbußen hinnehmen. Wir haben einfach keine Planungssicherheit", ärgert sich die Center-Managerin.

Neustart am Trappensee geglückt

In der Gastronomie sieht es derzeit noch etwas besser aus. Ab heute dürfen zwar nur noch fünf Personen aus zwei Haushalten an einem Tisch Platz nehmen, am Wochenende waren es noch zehn Personen, ansonsten bleibt es bei den bestehenden Regeln. "Wir sind zunächst froh, dass wir wieder starten durften", überwiegt bei Pasquale d'Amato die Freude. Allerdings waren die Vorbereitungen auf den Restart eine großem Herausforderung für den Betriebsleiter des Restaurants und Biergartens am Trappensee. "Wir haben eine Test- und Check-in-Station am Eingang eingerichtet, die Bänke auseinandergerückt und nach einiger Zeit hat sich das auch gut eingespielt", schildert d'Amato seine Erfahrungen.

 


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Bis zu 320 Gäste fanden unter diesen Bedingungen im Biergarten und im Restaurant Platz, vor allem am Samstag sei die Nachfrage groß gewesen. "Bei dem schönen Wetter war es natürlich toll, dass wir bis 1 Uhr geöffnet haben durften. Die Menschen sind zwar noch ein wenig zurückhaltend, aber wir machen das Beste daraus und hoffen, dass die Herzlichkeit bald zurückkommt", betont der Biergarten-Chef.

Ärger über unterschiedliche Regeln

Dass die verlängerten Öffnungszeiten nicht für alle gelten, erzürnt Franz Bauer. "Wir mussten die Leute um 22 Uhr heimschicken, das war eine Katastrophe", klagt der Weingärtner, der in Sontheim seinen Besen betreibt. "Es hagelte Beschwerden", klagt Bauer, der nicht verstehen kann, dass die Stadt den Gastronomen in der Lage nicht mehr entgegenkommt. In der Innenstadt haben die Gaststätten bis 1 Uhr geöffnet und ich soll schließen, wenn es am schönsten ist", versteht der langjährige Besenwirt die Welt nicht mehr. "Bei den Sperrzeiten wird auch berücksichtigt, dass der Betrieb in einem Wohngebiet liegt", erläutert die Heilbronner Pressesprecherin Suse Bucher-Pinell. Die Gäste in Sontheim interessiert das naturgemäß wenig. Ihre Reaktion: "Viele haben sich eine Flasche Wein bestellt und haben zu Hause weitergefeiert", so Franz Bauer.

 

Theater und Museen

Alle drei für diese Woche im Heilbronner Theater geplanten Premieren finden statt, auch die Museen bleiben geöffnet. Mit der Infektionsentwicklung in der Stadt Heilbronn treten für die Kultur automatisch die strengeren Regelungen der Stufe 3 der Corona-Landesverordnung in Kraft. Das gilt neben Theater und Museen für Archive, Büchereien und Bibliotheken, Galerien und Gedenkstätten. Für einen Besuch ist der Nachweis getestet, geimpft oder genesen obligatorisch. Veranstaltungen dürfen weiterhin von bis zu 250 Personen innen und bis zu 500 Personen außen stattfinden. 

 


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