Badespaß ohne Testpflicht kommt bei Besuchern gut an
Der Wegfall der Testpflicht in Freibädern im Landkreis Heilbronn entlastet vor allem das Kassenpersonal. Wer kein Online-Ticket buchen möchte oder spontan ins Wasser springen will, weicht auf Badeseen in der Region aus, weshalb am Samstag die Liegewiesen gut besucht sind. Doch am Sonntag werden Absperrungen an der Ehmetsklinge ignoriert.

Mit Corona-Testpflicht wollten einige Gäste nicht ins Freibad kommen. Das hat Kai Schröder, Meister für Bäderbetriebe im Nordheimer Freibad, in letzter Zeit öfter zu hören bekommen, erzählt er. Da das Wetter bisher aber ohnehin nicht optimal war, sei das bei den Besucherzahlen nicht aufgefallen.
Umso besser, dass kurz vor diesem sommerlichen Wochenende im Landkreis Heilbronn die Testpflicht entfallen ist. Das bedeutet auch weniger Aufwand für das Kassenpersonal, berichtet Kai Schröder.
Viele Badegäste wären auch mit Testpflicht gekommen
"Wir wären auch mit Testpflicht gekommen", sagt Jonas Keller aus Lauffen, der mit seinen beiden Kindern das Badewetter genießt. Der Spaß, den die Kinder im Wasser hätten, sei das wert. Außerdem gebe es inzwischen genug Anlaufstellen für Schnelltests. Dass er jetzt ohne negatives Ergebnis kommen konnte, sei aber natürlich unkomplizierter.
So sehen das auch Ute und Franziska Rücker aus Heilbronn, die es sich auf ihren Liegestühlen bequem gemacht haben. Dass Tests gemacht werden müssen, sei man auch von der Gastronomie oder dem Fitnessstudio inzwischen gewohnt gewesen. Auch die Terminbuchung für den Freibadbesuch finden sie gut. So sei das Bad nicht zu voll. "Trotzdem sind wir natürlich froh, wenn alles irgendwann wieder ganz normal ist", betont Franziska Rückert.
Parkplatz gesperrt, Liegewiese voll

Im Nordheimer Freibad wurden die Öffnungszeiten um eine Stunde bis 21 Uhr verlängert, um den Gästen ein wenig mehr Badespaß trotz beschränkter Zugangszeit zu bieten, berichtet Kai Schröder. Trotzdem kommt die Online-Ticket-Buchung nicht bei allen gut an, weiß er.
Weil der Freibadbesuch in der Region großteils nicht mehr spontan geht, weichen viele auf Badeseen aus, was am Samstag zu vollen Liegewiesen unter anderem an der Ehemtsklinge in Zaberfeld geführt hat. Gegen 14.30 Uhr musste dort der Parkplatz gesperrt werden.
Ampel zeigt an, ob sich Besuch an der Ehmetsklinge lohnt
Die Gemeinde hat hierfür eine Ampel auf der Gemeinde-Homepage eingeführt, die anzeigt, wie voll der Parkplatz ist. Besucher sollten sich dort vor einem Besuch informieren, rät Bürgermeisterin Diana Kunz. Über die Parkmöglichkeiten lasse sich der Besucherandrang gut regulieren. So ist es auf der Liegewiese zwar voll, aber immer noch möglich, Abstände einzuhalten, sagt sie. "Und das tun die Gäste auch."

Sollte man beobachten, dass das nicht mehr der Fall ist, wäre das letzte Mittel, den See per Allgemeinverfügung zu sperren, wie es im vergangenen Jahr am Breitenauer See gemacht wurde. Derzeit sieht Diana Kunz dafür aber keine Veranlassung. Der einzige Wermutstropfen: Die Parkplatzwächter müssten sich so einiges von Besuchern anhören, die aufgrund der zeitweisen Sperrung nicht mehr an den See dürfen.
Am Sonntag werden Absperrungen ignoriert - ist nun eine Sperrung die Folge?
Was da noch halbwegs gut funktioniert, ufert am Sonntag aus. Über Facebook bringt Kunz am Abend ihr Entsetzen über die Geschehnisse zum Ausdruck. Absperrungen seien ignoriert, umfahren und zur Seite gestellt worden. Zudem wurden Mitarbeiter ihr zufolge beleidigt. „Inzwischen sind wir an einem Punkt, an dem ich auch eine Sperrung des Sees mittels Allgemeinverfügung nicht mehr ausschließe.“ Dazu werde es die Tage ein Treffen geben, schrieb Kunz.