Spieleparadies statt Baustelle: Wie es mit dem Wollhaus Heilbronn weitergeht
Im Heilbronner Wollhaus verzögert sich der geplante Umbau – frühestens 2028 soll gebaut werden. Bis dahin sorgen Zwischennutzungen wie Spiel- und Actionzonen für neues Leben im inzwischen ungeliebten Betonklotz.
Eigentlich hätte 2026 das Jahr der großen Veränderungen am Wollhaus werden sollen. Vor genau 50 Jahren wurde das Einkaufszentrum eröffnet, jetzt will die Neufeld Immobilien GmbH den inzwischen ungeliebten Betonklotz neu erfinden. Als das Oedheimer Immobilienunternehmen im Juli 2023 seine Pläne präsentierte, kündigte es den Baustart für das kommende Jahr an. Doch längst ist klar, dass dieser Termin nicht zu halten ist.
Zwischennutzung im Heilbronner Wollhaus: Actionzone, Spielparadies und neue Mieter
Während der Investor weiterhin betont, er werde das Wollhaus in naher Zukunft sanieren, wird das Gebäude anderweitig genutzt. Anfang Dezember eröffnete nach der Playzone eine Actionzone. Zusätzlich zum großen Indoorspielplatz für Kinder und Familien gibt es jetzt im Untergeschoss einen aufwändig gestalteten Bereich für Schwarzlicht-Minigolf, Lasertag und Bowling.
Man wolle eine sinnvolle Zwischennutzung bis zum Umbau abbilden, sagt Arthur Neufeld, Geschäftsführer der Oedheimer Immobilienfirma, die seit 2019 Flächen im Wollhaus gekauft hat und sich Ladenpassage und Kaufhausareal später bei Zwangsversteigerungen sicherte. Zu seinen Mietern gehören dieser Tage Fastfood-Läden, Geschäfte und andere Unternehmen.
Im ehemaligen Verwaltungstrakt sind 2024 Studenten der Programmierschule 42 in sechs Wohneinheiten mit insgesamt 150 Betten eingezogen. Der Sonderpostenmarkt im Erdgeschoss allerdings hat seinen Rückzug zum Jahresende angekündigt. Mit allen Mietern sei sichergestellt, dass ein Baubeginn 2028 möglich ist, sagt der Investor. Nur Fassadenplatten wurden in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen entfernt.
Neue Pläne für das Heilbronner Wollhaus: Fokus auf Wohnen statt Hotel
Vor mehr als zwei Jahren hatte die Vision der Immobilienfirma große Hoffnungen geweckt. Das Wollhaus sollte vom grauen Betonklotz zur grünen Oase urbanen Lebens werden. Ein Hotel, eine Markthalle, terrassenartig angelegte Wohnungen, Platz für Büros und Handel sowie Spitzengastronomie sah der erste Entwurf vor. Aber die Marktlage habe sich verändert, sagt Neufeld.

Von einem Hotel ist nicht mehr explizit die Rede, aufgestockt werden könnte das Kaufhausareal trotzdem. Den Schwerpunkt im Wollhaus will der Unternehmer auf Wohnen legen. Auch eine Markthalle sei nach wie vor vorgesehen, Details nennt Neufeld nicht. Das hängt wohl auch von der geplanten Eröffnung im ehemaligen Modehaus Palm ab, wo eine Immobilienfirma aus Rheinland-Pfalz Gerüchten zufolge ebenfalls eine Markthalle realisieren möchte.
Unklare Zukunft des Wollhauses: Entscheidung über Umbaupläne steht noch aus
Was von dem versprochenen großen Wurf schließlich umgesetzt wird, ist unklar. Die Vorstellung der modifizierten Pläne im Gemeinderat wurde auf das kommende Jahr verschoben. Die Stadt untersucht zudem die Umgestaltung von Busbahnhof und angrenzenden Verkehrsflächen. Neufeld hoffte zuletzt im Gespräch mit unserer Redaktion, dass die Arbeiten im Wollhaus Ende 2027 beginnen, für den Umbau veranschlagt er drei Jahre. Vor 2030 ist demnach kaum mit einer Einweihung zu rechnen.
Kommentare öffnen

Stimme.de
Kommentare