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Wie man in Baden-Württemberg einen Impftermin bekommt

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Das Land Baden-Württemberg regelt die Vergabe des Impfstoffs gegen das Coronavirus über eine zentrale Telefonnummer. Termine werden nach Weihnachten vergeben - geimpft wird in der Region erst im Januar.

Das Corona-Kreisimpfzentrum der Stadt Heilbronn in der Horkheimer Stauwehrhalle befindet sich im Aufbau. Ab 15. Januar soll hier geimpft werden.
Foto: Mario Berger
Das Corona-Kreisimpfzentrum der Stadt Heilbronn in der Horkheimer Stauwehrhalle befindet sich im Aufbau. Ab 15. Januar soll hier geimpft werden. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

"Don't call us, we call you - rufen Sie uns nicht an, wir rufen Sie an", sagte Jens Spahn am Freitag, als er die Impf-Reihenfolge gegen das Coronavirus bekanntgab. Der Appell des Bundesgesundheitsministers an die Bevölkerung, sich bei der Verteilung zu gedulden, orientiert sich an dem britischen System, nach dem in England seit einigen Tagen Impftermine vereinbart werden - nämlich via E-Mail, Anruf oder Textnachricht. Nach diesem Prinzip wird das Massenimpfen in Deutschland aber nicht überall ablaufen. Stattdessen entscheiden die Bundesländer selbst, wie sie die Menschen benachrichtigen.

Während in Berlin etwa Risikogruppen gezielt angeschrieben werden, sollen die Termine in Baden-Württemberg im Laufe der nächsten Woche unter anderem über die zentrale Nummer der kassenärztlichen Vereinigung 116 117 vergeben werden.

 


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„Das Termin-Management wird über das Internet (www.116117.de), eine App (116117.app) und übers Telefon (116 117) laufen", informiert eine Sprecherin des Sozialministeriums. Anrufer werden dann an ein zentrales Callcenter weitergeleitet, das im Auftrag des Sozialministeriums die Impftermine verwaltet. Bei einem Anruf werden etwa Alter oder Beruf abgefragt. Diese Angaben prüft das Registrierungspersonal vor Ort anhand des Personalausweises oder einer Bescheinigung des Arbeitgebers. Die genauen Modalitäten werden rechtzeitig über die Medien bekanntgegeben. Der Bund plant eine groß angelegte Infokampagne.

Impfteams zunächst nur in den Pflegeheimen

Die Hotline ist mittlerweile zum Datum der Impfstoffzulassung in Betrieb gegangen, vorerst aber nur zu Informationszecken. Erst im Laufe der nächsten Woche soll es dann möglich sein, Termine auszumachen, heißt es am Dienstag aus dem Sozialministerium auf Nachfrage. „Eine vorherige Anmeldung macht keinen Sinn, da wir die genauen Impfstoffmengen noch nicht kennen", so eine Sprecherin. Ab dem 27. Dezember kommen die Mobilen Impfteams in die, ab nächster Woche soll dann auch in den Zentralen Impfzentren (ZIZ) mit dem Impfen begonnen werden. „Es wird ein langsamer, aber sicherer Start werden“, sagte ein Sozialministeriumssprecher und kündigte weitere Infos in der nächsten Zeit an.  

In den ersten Monaten wird der Impfstoff nicht für alle Menschen ausreichen. Deshalb werden nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zunächst Menschen über 80 und medizinisches Personal aus speziellen Versorgungsbereichen gegen das Virus geimpft. Je nach Verfügbarkeit des Impfstoffs könnten maximal 1500 Dosen am Tag pro ZIZ verabreicht werden. Über die genaue Anzahl der Impfdosen gebe es noch keine abschließende Rückmeldung vom Bund, sagte die Sozialministeriumssprecherin.

Kreisimpfzentren starten am 15. Januar

Landesweit haben sich tausende Ärzte, medizinische Fachangestellte und Helfer gemeldet. Bei der Stadt Heilbronn als Betreiberin des Kreisimpfzentrums in der Horkheimer Stauwehrhalle, wo ab 15. Januar 2021 geimpft wird, seien schon einige Bewerbungen eingegangen, sagt Stadtsprecherin Suse Bucher-Pinell. „Wir freuen uns über jede weitere Bewerbung.“ Ärzte und medizinisches Fachpersonal können sich unter 0162 4959362 melden.

 

 


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Kommentare

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Margit Seitz am 28.12.2020 12:18 Uhr

Durch den Lockdown gibt es sicher bis 10. 1. 21. sehr viel Personal für das Impfen. Man könnte die Menschen, die jetzt zu Hause sitzen, also gut einsetzen.
Doch Deutschland hat zu wenig Impfstoff, um das auszunutzen.
Bis Ende März können nur 5 Mio Menschen geimpft werden, weil mehr Impfstoff nicht da ist.
Bei 83 Mio Bürgern mit einer Impfbereitschaft von rd. 50 % ist das viel zu wenig!
Noch vor wenigen Monaten (ca. Oktober ) soll die EU und die Bundesregierung (Spahn?) hunderte Mio impfdosen von Biontech abgelehnt haben! Die Medien berichteten darüber.
Man darf sich nicht wundern, wenn die USA derzeit schon mehr als 1 Mio Menschen geimpft haben und Großbritannien immerhin auch schon 600000 Menschen geimpft hat.
Diese Nachlässigkeit bei der Impfstoff-Orderung wird bei uns zu unnötigen Infektionen und Todesfällen führen und viele chronisch Kranke können weiterhin nicht zum Arzt gehen wegen des hohen Infektionsrisikos.
Karl Lauterbach hat noch auf ein ganz anderes Problem in diesem Zusammenhang hingewiesen:
Es kommt bei diesem Virus auch zu Mutationen, wie dies auch bei anderen Viren der Fall ist.
Solche Mutationen können irgendwann auch so ausfallen, dass der entwickelte Impfstoff dagegen nicht wirkt.
Wenn wir also vor solchen Mutationen geschützt sein wollen, müssen wir schnellstmöglich geimpft werden bevor es solche Mutationen gibt..
Lauterbach hat aus dieser Überlegung heraus gefordert, dass Deutschland unbedingt mehr Impfstoffe bekommen sollte.
Aber woher sollen die kommen? Man hätte eben besser planen müssen.

Unser Gesundheitsminister ist als gelernter Bankkaufmann völlig fachfremd. In solchen Zeiten wäre es aber besonders wichtig, dass solche Ministerien von von Fachleuten besetzt würden.
Wieso wurde Lauterbach als MdB nicht Bundesgesundheitsminister???
Weil er der SPD angehört?

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Margit Seitz am 23.12.2020 14:23 Uhr

Fragen, die sich mir stellen und zu denen man nciht s oder nur ganz wenig findet:
Wenn so viele Menschen wegen des Impftermins anrufen werden, dürften die Leitungen doch dauerbesetzt sein. Hat man keine Nachteile beim Termin, wenn man nicht am 1. Tag durchkommt?

Wer z. B. in der Gegend von Eppingen wohnt, sollte sich in den angrenzenden Landkreisen impfen lassen können, weil die dortigen Impfstellen teils nur 8 oder 12 km entfernt liegen, wohingegen das Kreisimpfzeentrum rd. 35 km einfach entfernt liegt. Wie kann man das erreichen?
Denn wenn man vom Impfen müde wird, ist Autofahren evtl. riskant.

Bei dementen in Pflegeheimen wohnenden Menschen müssen die Betreuer sicher vor einer Impfung zustimmen. Wird das überhaupt "angeleiert" ?

Bei Menschen mit Allergien liest man, dass die sich z. B. auf PEG -einen der Inhaltsstoffe des Biontech-Impfstoffes testen lassen können. Gibt es dazu weitere Infos?
Oder sollte man vor der Impfung Antihistaminika und Cortison einnehmen, wenn man allergisch ist?
Wirkt dann die Impfung noch?
Viele Fragen und keine Antworten.

PS: Dass in den Kreisimfzentren erst am 15. 1. 21. geimpft wird, zeigt, dass der Impfbeginn vom 27. 12. 20. eher eine "Alibi-Funktion" hat. Richtig los geht es also erst am 15. 1. 21.
Großbritanien hat am 8. 12. 20 beginnen und nach einer Woche waren 140000 Menschen geimpft. Bis Jahresende 2020 sollen es dort weit mehr als eine Million werden.
Ein gewaltiger Unterschied... Der Brexit hat sich schon für GB gelohnt.

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