Wetter in Baden-Württemberg: Viel Regen erwartet – so nass wird die Woche
Das Wetter im November bleibt herbstlich und ungemütlich. Experten sehen große Niederschlagsmengen und Sturm auf Baden-Württemberg zukommen. Die Sorge vor Hochwasser wächst.

Die zweite November-Woche startet in Heilbronn mit Sonnenschein am Vormittag, aber der Schein trügt, denn: Das Wetter in Baden-Württemberg wird zunehmend unangenehmer warnen Experten. Hat der Oktober beinahe noch den Temperaturrekord in der Region geknackt, wird es Anfang November wieder eine Wetterumstellung geben. Die Westwetterlage, von der seit Tagen die Rede ist, bringt ein Tief nach dem anderen in die Region. Mit im Gepäck: Regen, Wind, Sturm – und auch Hochwassergefahr?
Viel Regen, starker Sturm – Wetter in Baden-Württemberg bleibt ungemütlich
120 bis 150 Liter Regen pro Quadratmeter sollen in den kommenden Tagen von Heilbronn bis Stuttgart fallen. In einigen Teilen Süddeutschlands wird mit noch mehr Niederschlag gerechnet, laut einer Niederschlagskarte der amerikanischen Wetterbehörde NOAA, die "wetter.net"-Meteorologe Dominik Jung am Montag zeigt. Die Regenmenge verteilt über einen Zeitraum von mehreren Tagen sollte kaum für Hochwasser reichen, wenn es um die großen Flüsse Rhein und Neckar geht. Aber was ist mit den kleineren Nebenflüssen wie Jagst und Kocher?
Während laut "wetter.de" am Montagnachmittag und am Abend der Regen einsetzen soll, Mittwoch sogar niederschlagsfrei bleiben könnte und dann die zweiten Wochenhälfte einen kleinen Regen-Rausch erleben soll, gesellt sich auch weiterhin Sturm dazu. Schon zum Start in den November wurde von einer Orkanserie gesprochen, bei der sich an Emir der Orkan Fred anreiht. Der "Deutsche Wetterdienst" (DWD) warnt schon für Montag vor Böen mit bis zu 50 km/h, wobei das kein Tagesrekord für Baden-Württemberg sein wird. Der Grund: Vor allem "auf hohen Gipfeln des Schwarzwaldes" sind Sturmböen um 90 km/h möglich.
Hochwasser-Gefahr? Das erwarten die Experten für Neckar, Jagst und Kocher
Wind, Sturm und Regen in Baden-Württemberg Anfang November – auch mit Hochwasser? Ein Blick auf die Hochwasservorhersagezentrale der "Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg" lässt erstmal keine Gefahr erahnen. Kleinere Bachläufe können wohl dennoch über die Ufer treten, da sie weniger Regenmengen aufnehmen können als die großen Flüsse. Neckar, Jagst und Kocher laufen kaum Gefahr, schon gar nicht wie 2010 (siehe Bildergalerie). "Da sind wir noch weit weg von allen Meldepegeln", erklärt Meteorologe Thomas Schuster vom "Deutschen Wetterdienst" gegenüber Heilbronner Stimme.
Beim Vergleich der unterschiedlichen Wettermodelle aus Amerika (CFS) und Europa (ECMWF) fällt auf: Die Europäer rechnen mit deutlich weniger Niederschlag. Bis Mittwoch, den 15. November, sollen demnach "nur" bis zu 50 Liter pro Quadratmeter fallen. DWD-Experte Schuster: "Es wird kein Dauerregen kommen. Da regnet es mal zwei bis drei Stunden, dann hört es auch wieder auf." Das wiederum liegt an den eingelagerten Tiefausläufern, die durch die Westströmung über dem Atlantik bis kommende Woche noch nach Baden-Württemberg ziehen. Es bleibt also herbstlich, nicht ungewöhnlich, aber ungemütlich und ungefährlich für die Flüsse.