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Welche regionalen Arztpraxen ab Montag impfen, bleibt erst mal geheim

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Ab Montag dürfen zahlreiche Arztpraxen im Land testweise eine Corona-Impfung verabreichen. Welche es in der Region sind, bleibt jedoch vorerst geheim. Der Schwaigerner Impf-Experte Ulrich  Enzel hofft, dass flächendeckende Impfungen in Arztpraxen das Impfen beschleunigen.

Baden-Württemberg startet mit einem Pilotprojekt für erste Corona-Impfungen in Arztpraxen. Ab dem kommenden Montag soll es in fast jedem Stadt- und Landkreis eine Hausarztpraxis geben, die Corona-Impfungen anbietet, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Donnerstag in Stuttgart sagte. Das Angebot richtet sich zunächst an über 80-Jährige aus der ersten Impfgruppe. Die Termine werden von den Praxen vereinbart, man muss nicht von sich aus nach einem Termin fragen, hieß es.


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Heilbronner Ärztesprecher befürchtet „Riesenansturm“

Welche Praxen im Stadt- und Landkreis und in Hohenlohe in den Pilotbetrieb gehen, will die Kassenärztliche Vereinigung in Stuttgart (KVBW) nicht bekanntgeben. Man fürchte sonst einen „Riesenansturm“, sagt der Heilbronner Kreisärztesprecher und Pandemiebeauftragte Martin Uellner. KV-Sprecher Kai Sonntag begrüßt das Verfahren. Um in die „Massenimpfungen“ einzusteigen, sei es nötig, so schnell wie möglich auch Arztpraxen zu beteiligen. Mit dem Pilotprojekt könne man vorher die Abläufe testen – gerade der Biontech-Impfstoff sei nicht ganz leicht zu handhaben. Sonntag rechnet nicht vor Ende März oder Anfang April mit großflächigen Impfungen in den Praxen im Land. 

Die Möglichkeit, in Arztpraxen zu impfen, werde das Verfahren deutlich erleichtern, sagt auch der Schwaigerner Arzt Ulrich Enzel, der sich bundesweit für das Thema Impf-Aufklärung engagiert. Zuvor hatte die Ständige Impfkommission (Stiko) den Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca auch für Menschen ab 65 Jahren empfohlen. „Das war fällig, ist notwendig und richtig“, so Enzel. Schließlich hätten Daten aus Schottland klar gezeigt, dass der Impfstoff sehr gut wirkt. 


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Schwaigerner Arzt hält Impfkampagne für Totalversagen

Den bisherigen Verlauf der Impfkampagne bezeichnete er als „stümperhaftes Totalversagen“. Der Föderalismus in Deutschland habe sich „von seiner schlimmsten Seite gezeigt. Jeder weist dem anderen die Verantwortung für Fehler zu“. Nach Enzels Einschätzung „würde es die Sache gewaltig erleichtern“, wenn bald auch breit in Arztpraxen geimpft würde. Auch das häufig über Jahre gewachsene Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient sei ein wichtiger Faktor. „Das ist anders als in ein Impfzentrum zu gehen und sich von einer Person impfen zu lassen, die man nur ein einziges Mal sieht.“

 

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