Wegen Corona wurden in Heilbronn mehr Gartengrundstücke verkauft
Die Kaufvertragszahl bei Garten- und Freizeitgrundstücken in Heilbronn ist 2020 gestiegen. Die Corona-Pandemie könnte ein Grund dafür sein, dass mehr Menschen sich Flächen im Freien angeschafft haben. Grundstücke zum Bauen sind dagegen eher Mangelware.

Im Jahr 2020 wurden in der Stadt Heilbronn viele Garten- und Freizeitgrundstücke verkauft. 52 an der Zahl, im Vergleich zu 42 im Jahr davor. Die Vertragszahl hat sich bei dieser Art der Grundstücke also um 24 Prozent erhöht. Der Umsatz aus dem Verkauf von Garten- und Freizeitgrundstücken ist sogar um 50 Prozent gestiegen, von insgesamt 600.000 Euro im Jahr 2019 auf 900.000 Euro 2020.
"Wir denken, das ist ein Corona-Effekt", erklärt Marisa Röder-Sorge, die die Zahlen vorstellt. "Die Leute möchten verstärkt nach draußen und nicht nur in der Wohnung sitzen", sagt die Leiterin der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses.
Verkaufszahl von Bauland ebenfalls gestiegen
Abgesehen von den Garten- und Freizeitgrundstücken ist auch die Verkaufszahl bei anderem Bauland gestiegen. Dazu, berichtet Röder-Sorge, zähle nicht nur baureifes Land, wo sofort gebaut werden könne, sondern auch Rohbauland, bei dem die Erschließung noch nicht vorhanden sei, sowie Bauerwartungsland für Wohn-, Misch- oder Gewerbenutzung. 2020 wurden für diese Arten von Land mit etwa 28 Verkäufen in der Stadt 54 Prozent mehr Verträge abgeschlossen als noch 2019. Das, heißt es im Immobilienmarktbericht 2021, sei vor allem auf die Verkäufe im zukünftigen Baugebiet Klingenäcker zurückzuführen.
Baupreise im stetigen Auftrieb, Baustoffe rar
Generell, erklärt Baubürgermeister Wilfried Hajek, sei Grundstücksmangel ein Problem. Zudem seien die Baupreise im steilen Auftrieb. Besonders Baustoffe, die bei der Klimaneutralität eine Rolle spielten wie Holz oder Dämmstoffe, seien Mangelware.
Hajek betont, der Immobilienmarktbericht sei ein Abbild dessen, was auf dem Markt 2020 gelaufen sei, "kein Orakel der Zukunft". Dennoch könne man daraus einen gewissen Trend ableiten. Damit sei der Bericht sehr wertvoll und "eine wichtige Grundlage, um die Situation auf dem Markt abzuschätzen", so der Baubürgermeister. Mit diesem Wissen könnte mancher Käufer seiner Einschätzung nach "vor großem Schaden bewahrt" werden.
Immobilienmarktbericht erhältlich
Der Immobilienmarktbericht 2021 umfasst 72 Seiten und ist im Geodaten-Zentrum des Vermessungs- und Katasteramts der Stadt Heilbronn gedruckt oder digital erhältlich. Er kostet 40 Euro. Die Bodenrichtwertkarte ist im Geodatenportal der Stadt Heilbronn kostenlos einsehbar oder gedruckt für 17 Euro erhältlich.