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Warnung auf Bäckertüten: Vorsicht Trickbetrüger!

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Der Aufdruck klärt über die Telefon-Masche auf, bei der sich Täter als Polizisten oder Angehörige ausgeben. Dabei erbeuten sie hohe Geldsummen.

Hans Becker, Dr. Thomas Braun und OB Harry Mergel verteilen die Bäckertüten mit den Warnhinweisen an Passanten.
Hans Becker, Dr. Thomas Braun und OB Harry Mergel verteilen die Bäckertüten mit den Warnhinweisen an Passanten.  Foto: Seidel, Ralf

"Die Polizei warnt. Verdächtiger Anruf? Vorsicht! Trickbetrüger". Dieser Hinweis steht ab sofort auf 160?000 Bäckertüten der Härdtner-Filialen in Heilbronn. Somit sollen möglichst viele Menschen über die Masche von Telefonbetrügern aufgeklärt werden. Die Aktion wird initiiert von der Sozialstiftung der Kreissparkasse, dem Kreisseniorenrat und der Kulturtafel in Kooperation mit dem Polizeipräsidium in Heilbronn.

Täter üben hohen psychischen Druck aus

Polizeipräsident Hans Becker berichtet: "Die Täter arbeiten sehr professionell, ziehen ihre Opfer in das Telefonat rein und üben einen hohen psychischen Druck auf sie aus." Dabei sind drei Phänomene besonders verbreitet. Beim Enkel-Trick wird behauptet, die Enkelin brauche dringend Geld, etwa für einen Hauskauf, und der Angerufene müsse dafür in Vorleistung gehen. Der Schock-Anrufer gibt an, ein Angehöriger hätte einen Verkehrsunfall verursacht und um einer Gefängnisstrafe zu entgehen, müsse nun eine Kaution bezahlt werden.


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Beim falschen Polizeibeamten gibt sich der Anrufer als Polizist aus und behauptet die angerufene Person werde demnächst Opfer eines Einbruchs, man habe einen Teil der Einbrecherbande festgenommen und bei ihnen eine Adressliste gefunden. Daher soll Geld von der Bank abgehoben und zusammen mit Wertsachen den angeblichen Beamten zur Verwahrung übergeben werden.

Täglicher Grundbedarf an Brot geeignet für Warnhinweis

Laut Becker habe es allein in den vergangenen fünf Tagen drei erfolgreiche Betrugsfälle in der Region gegeben. "In der Stadt Heilbronn liegen wir insgesamt bestimmt im einstelligen Bereich aufs Jahr gerechnet, wir gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus", sagt Becker. Viele Betroffene, die auf den Betrug hereinfielen, würden sich schämen und daher nicht zur Polizei gehen. Zudem sei bei den einzelnen Fällen die Schadenssumme enorm hoch, zuletzt wurden etwa 52.000 Euro bezahlt; bei einer Tat, die verhindert werden konnte, ging es sogar um 80.000 Euro.

Dr. Thomas Braun, Geschäftsführer der Sozialstiftung der Sparkasse Heilbronn, erklärt, warum die Wahl gerade auf Bäckertüten fiel: "Wir möchten möglichst viele Menschen erreichen und der tägliche Grundbedarf an Brot ist für den Warnhinweis perfekt geeignet."


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Auch Oberbürgermeister Harry Mergel unterstützt die Aktion: "Wir versuchen das Bewusstsein zu verbreitern, dass es diese Art von Kriminalität gibt und bieten damit den Menschen die Möglichkeit, sich zu schützen."

Neben den Warnhinweisen werden regelmäßig Veranstaltungen zur Aufklärung in Seniorenheimen angeboten, Bankmitarbeiter und Taxifahrer geschult sowie in Apotheken und Arztpraxen informiert.

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