Stimme+
Region
Lesezeichen setzen Merken

Umfrage: Auto dominiert in Heilbronn und Umgebung

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Das Auto dominiert das Mobilitätsverhalten in Heilbronn und Umgebung, die Nutzung von Bus und Bahn ist dürftig: Auch wenn man Effekte der Corona-Pandemie berücksichtigt, zeigt die repräsentative Bevölkerungsumfrage im Rahmen des Heilbronn-Barometers eine eindeutige Tendenz.

Das Auto dominiert das Mobilitätsverhalten in Heilbronn. Foto: Mario Berger
Das Auto dominiert das Mobilitätsverhalten in Heilbronn. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Mobilitätswende? Keine Spur. Das ist der Schluss, der sich beim Blick auf die Resultate aufdrängt. 90 Prozent der Befragten nutzen regelmäßig das Auto, nur sieben Prozent im selben Umfang Bus und Bahn. Das ist eine Erkenntnis der Umfrage, die das Institut für angewandte Marktforschung der Hochschule Heilbronn jährlich durchführt. Zu den Auftraggebern gehört die Heilbronner Stimme.

Befragt wurden in der jetzt ausgewerteten sechsten Welle 844 Personen, davon 449 im Stadtkreis und 395 im Landkreis Heilbronn bis zu einem Radius von 20 Kilometern um die Stadt.

 

Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Nur wenige nutzen häufig Bus und Bahn

"Das Auto ist das Verkehrsmittel der Wahl in Heilbronn und Umgebung", fasst Institutsleiter Dr. Joachim Allhoff eine Erkenntnis zusammen. Die Befragung erfolgte im Sommer 2021, als die meisten Corona-Maßnahmen wieder gelockert waren, die Pandemie aber nach wie vor Auswirkungen auf die Arbeitswelt hatte. So erklärt sich Gerhard Gross einen Teil der Ergebnisse. Nur drei Prozent gaben an, fast täglich Bus und Bahn zu nutzen. "Das verwundert", sagt der Geschäftsführer des Heilbronner-Hohenloher-Haller Nahverkehrs (HNV). Die Zahlen hält er für "stark coronamäßig eingefärbt". Andere Erhebungen ergaben demnach Werte von acht bis zwölf Prozent regelmäßiger Nahverkehrsnutzer.

Die Stadt Heilbronn ging in ihrem Mobilitätskonzept davon aus, dass zehn Prozent der täglich zurückgelegten Wege auf Bus und Bahn entfallen. Bis 2030 sollen es 15 Prozent sein.

 


Mehr zum Thema

E-Roller haben bislang kaum das Zeug zum Massenphänomen.
 Foto: dpa
Stimme+
Region
Lesezeichen setzen

Elektroroller bleiben ein Nischenprodukt in Heilbronn


ADAC fordert Investitionen in ÖPNV

"Im urbanen Raum kann das Automobil nicht das Verkehrsmittel der Wahl sein." Diese Ansicht vertritt Dieter Roßkopf. Für den Heilbronner Anwalt und Vorsitzenden des ADAC in Württemberg ist ein Schluss aus der Umfrage: "Der Bedarf an besserem ÖPNV steht bei vielen als Wunsch ganz oben." Hier müsse investiert werden. Niemand, so Roßkopf, stehe gerne im Stau. Das passiert den Angaben zufolge 28 Prozent der Befragten mindestens einmal die Woche. Ist das viel oder wenig in einer als chronisch staugeplagt verschrienen Region? "Es sind 28 Prozent zu viel", findet ADAC-Chef Roßkopf.

 


Mehr zum Thema

Illustration: macrovector/stock-adobe.com
Stimme+
Stuttgart
Lesezeichen setzen

Baden-Württemberg plant großen Wurf beim ÖPNV


Verweis auf Schweiz als Vorbild

Für Hans-Martin Sauter sind die Ergebnisse eher ernüchternd. "Die Menschen wollen die Mobilitätswende", schließt der Regionalsprecher des ökologisch orientierten Verkehrsclubs Deutschland aus dem Wunsch nach einem besseren Nahverkehr. "Wenn es aber konkret wird, ist es schwierig." So schwinde die Zustimmung, wenn es darum geht, weitere Teile der Heilbronner Innenstadt für den Autoverkehr zu sperren. Weniger als jeder Fünfte stimmt hier voll zu.

Länder wie die Schweiz oder Österreich zeigten, wie es besser geht, findet Sauter: Verbesserung des ÖPNV und Einschränkung des Individualverkehrs gehören für ihn zusammen. Sonst sei es Mobilitätswende nach dem Motto: "Wasch mir den Pelz, aber mach" mich nicht nass."

 


Mehr zum Thema

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen warnt vor einer Kürzung von Leistungen im Nahverkehr, wenn es keine weiteren staatlichen Hilfen gibt.
Stimme+
Stuttgart
Lesezeichen setzen

Meinung zu den ÖPNV-Ausbauplänen: Zeitenwende


Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben