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Trassenführung für autonomes Shuttle in Bad Wimpfen noch unklar

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Stadtverwaltung und Schwarz-Gruppe halten sich bei möglichen Routen noch bedeckt. Die Fraktion Wise will, dass ein Betrieb in der Altstadt ausgeschlossen wird und zeigt alternative Routen auf.

 Foto: Seidel

Jüngst stimmte der Gemeinderat Bad Wimpfen mehrheitlich dafür, das Projekt autonomer Shuttleverkehr der Schwarz-Gruppe weiter zu unterstützen. Welche möglichen Routen das Shuttle auf seinem Weg vom Bahnhof zur neuen Deutschland-Zentrale von Lidl in Bad Wimpfen später nehmen könnte, ist aber noch unklar. Unwahrscheinlich ist jedenfalls, dass es pünktlich zur Inbetriebnahme der neuen Deutschland Zentrale unterwegs sein wird. Der Umzug der Zentrale von Lidl Deutschland von Neckarsulm nach Bad Wimpfen verzögert sich um einige Monate und ist für das erste Quartal 2021 geplant - ursprünglich wurde Ende dieses Jahres angepeilt.

Alternative zum Individualverkehr

Es wäre ein Novum in der Region: Ein Busshuttle, das ohne Fahrer völlig automatisch von A nach B fährt. Das plant die Schwarz Mobility Solutions GmbH für die neue Deutschland-Zentrale in Bad Wimpfen. Autonomes Fahren könne auf lange Sicht eine attraktive Alternative zum motorisierten Individualverkehr bieten, betonte Bad Wimpfens Bürgermeister Claus Brechter in der vergangenen Sitzung und unterstrich damit die Vorreiterrolle des computergesteuerten Shuttles.

Das war im November 2019 neben weiteren Maßnahmen als ein Standbein des betrieblichen Lidl-Mobilitätskonzepts vorgestellt worden (siehe Grafik). Die Einbindung in das Projekt zu einer künftigen öffentlichen Nutzung sei "von erheblichem Vorteil und verspricht für Bad Wimpfen die Chance auf einen Vorsprung bei den Themen Verkehrswende und klimafreundliche Mobilität", so der Rathauschef.

Beim Votum in der Gemeinderatsitzung ging es nun um die Frage, ob die Stadt bei den Entwicklungsphasen des Projekts grundsätzlich mit im Boot ist. Das Gremium stimmte mehrheitlich dafür. Welche Routen für das autonome Shuttle in Frage kommen, ist hingegen noch unklar, das soll noch diskutiert werden. Auf Nachfrage erklärte die Stadtverwaltung, der Termin zur Trassenführung stehe noch aus und man wolle der Sache nicht vorgreifen. Für Auskünfte verwies die Verwaltung an die Schwarz Mobility Solutions GmbH als Projektverantwortlichen.

Schwarz-Gruppe möchte sich nicht äußern

Doch auch von dieser Seite werden aktuell noch keine konkreten Angaben gemacht. Eine Unternehmenssprecherin der Schwarz-Gruppe erklärt: "Zur Streckenführung wollen wir uns nicht äußern." Es sei nun geplant, die nächsten Schritte mit der Stadt und den Beteiligten abzusprechen. Dabei gehe es darum, technische Themen, Genehmigungsverfahren mit Behörden und die Kostenermittlung anzustoßen.

Bereits bei der Vorstellung des Projekts durch die Verantwortlichen der Schwarz-Gruppe in der November-Sitzung im vergangenen Jahr war die Trassenführung Thema. Und auch jetzt bei der Abstimmung des Grundsatzbeschlusses wollten einige Räte von den Grünen und Wise dem Projekt nicht zustimmen, ohne zu wissen, welchen Weg das Shuttle später nehmen wird. "Unser Ziel ist, dass sich der Einsatz eines autonomen Shuttle-Fahrzeugs auf Bad Wimpfen so positiv wie möglich auswirkt", erklärt die Fraktion Wise in einem gemeinsamen Statement.

Alternativen zur Altstadt

Man begrüße die Absicht, durch das Fahrzeug die steigende Verkehrsbelastung durch die neue Zentrale zu verringern. Die Altstadt biete eine einzigartige Lebens- und Aufenthaltsqualität. Einwohner und Touristen schätzen Bad Wimpfen vor allem wegen dieser besonderen Atmosphäre. "Um dieser Tatsache Rechnung zu tragen, wollten wir vor einer Grundsatzentscheidung über den Einsatz des Shuttles sicherstellen, dass der Betrieb innerhalb der Altstadt ausgeschlossen wird."


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Aus Sicht der Fraktion bieten sich hingegen viele andere mögliche Streckenführungen an: Entlang der K2038 von der Stadtbahn-Haltestelle Hohenstadt direkt zum Lidl-Gebäude; entlang der L1107 vom Bahnhof Bad Wimpfen zum Lidl-Gebäude; anfangs entlang der L1107, dann über Schiedstraße und Rappenauerstraße, weiter über die Mathildenbad- und die Lerchenstraße. "Diese Routen sind praktikabel, wir halten sie für gute Lösungen", so die Fraktion.

Einen fixen Zeitplan für den Start des Shuttles gebe es nicht, so die Mitarbeiterin der Schwarz-Gruppe. Dass das Shuttle pünktlich zur Inbetriebnahme der neuen Zentrale fahren wird, hält sie für unwahrscheinlich. "Das wird nicht reichen. Das Shuttle ist ein Pilotprojekt mit vielen Unbekannten."

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