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Bad Wimpfen stimmt autonomem Shuttleverkehr zu

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Der Wimpfener Gemeinderat befürwortet, dass Lidl im Rahmen des betrieblichen Mobilitätskonzepts ein autonomes Bus-Shuttle testet. Nach der Testphase soll die Technologie der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Doch einige Räte äußern Bedenken zu den Routen.

Von Ute Plückthun
Die Vision: Mit dem autonom fahrenden Shuttle zur Lidl-Zentrale.
Foto: Ute Plückthun
Die Vision: Mit dem autonom fahrenden Shuttle zur Lidl-Zentrale. Foto: Ute Plückthun  Foto: Plückthun, Ute

Der Grundsatzbeschluss steht: Mit vier Gegenstimmen und einer Enthaltung aus den Reihen der Wimpfener Stadtentwicklung (WiSe) und von Bündnis 90/Die Grünen hat der Bad Wimpfener Gemeinderat dem Projekt zur Einführung eines autonomen Shuttleverkehrs zugestimmt. Zunächst soll das Shuttle innerhalb des betrieblichen Lidl-Mobilitätskonzepts vom Bahnhof bis zur Lidl-Deutschland-Zentrale verkehren, im zweiten Schritt auch für Bevölkerung und Besucher der Stadt. Das Gremium hat sich zur aktiven Mitarbeit an den Entwicklungsphasen verpflichtet.

Das Versprechen: Vorsprung bei der Verkehrswende

Bürgermeister Claus Brechter unterstrich die Vorreiterrolle des computergesteuerten Shuttles, das im November 2019 neben weiteren Maßnahmen als ein Standbein des betrieblichen Lidl-Mobilitätskonzepts vorgestellt worden war. Autonomes Fahren könne auf lange Sicht eine attraktive Alternative zum motorisierten Individualverkehr bieten. Die Einbindung in das Projekt zu einer künftigen öffentlichen Nutzung sei "von erheblichem Vorteil und verspricht für Bad Wimpfen die Chance auf einen Vorsprung bei den Themen Verkehrswende und klimafreundliche Mobilität".

Gabriele Kellhammer (CDU) bekräftigte die "Chance, an der Zukunftsvision teilzuhaben". Das autonome Shuttle sei ein guter Ansatz zu weniger Verkehr auf den Straßen. Dass die Stadt mit im Boot sei und Lidl nichts ohne Willen der Kommunalpolitik unternehme, "zeigt, dass ein gutes Miteinander gewollt ist". Falsch seien Vermutungen, dass man sich abhängig mache. Zumal das Gremium vor einem zweiten Schritt erneut zu entscheiden habe.

Die Vorbehalte: Geeignete Fahrtrouten sind schwer zu finden

"Der Gemeinderat bleibt im weiteren Verlauf Herr", unterstrich Michael Bahr (UB/FDP). Er deutete das Projekt als Möglichkeit, Lärm und Abgase zu reduzieren, um dem Ziel Klimaneutralität näher zu kommen. Cornelia Bär-Stoll (SPD) machte den Testcharakter deutlich: "Wir wollen das Projekt Schritt für Schritt vorantreiben." Ergebnisoffen, unter Beteiligung des Gemeinderats und transparent.


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Offene Fragen zur Route führten zu vier Gegenstimmen und einer Enthaltung. Einwände erhob Bettina Scheid-Mosbacher. Selbstverständlich unterstütze die WiSe klimafreundliche Mobilität. "Wir sind für die Erprobung, wir möchten lediglich die Streckenführung festgelegt haben." Auf keinen Fall dürfe sie durch die Altstadt gehen. Fraktionskollege Dr. Hansjörg Diehm stellte auch den Nutzen in Frage: Durch die neue Lidl-Zentrale mit 1500 Mitarbeitern steige der Individualverkehr zunächst einmal an, trotz des Shuttles. Zu den drei Routenvorschlägen signalisierte Martin Feuerstein (Grüne) Ablehnung, da sie schwer durchsetzbar seien.

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