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Die Perseiden kommen: Wie und wo man die Sternschnuppen am besten sieht

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Der Höhepunkt des Kometen-Phänomens steht kurz bevor: Wie die Meteore in der Region Heilbronn-Franken besonders gut sichtbar werden und warum die Sternschnuppen als Perseiden bekannt sind.

von Julian Ruf
Eine Perseiden-Sternschnuppe verglüht am Nachthimmel. Gegen Mitte August lässt sich das Himmelsphänomen wieder bestens beobachten.
Eine Perseiden-Sternschnuppe verglüht am Nachthimmel. Gegen Mitte August lässt sich das Himmelsphänomen wieder bestens beobachten.  Foto: Nicolas Armer/dpa

Sie haben jährlich ihren festen Platz im Kalender, wenn auch nicht so punktgenau wie Weihnachten: die Perseiden-Sternschnuppen. Der August ist dabei der Hauptmonat für die Sichtung der Schnuppen. Immer wieder lassen sich in diesen Wochen deren Schweife am Himmel entdecken.

An diesem Wochenende soll in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein Höhepunkt erreicht werden, denn es könnten dann hunderte Perseiden unseren Himmel kreuzen. Was steckt hinter diesem Phänomen und wie lässt sich das Schauspiel in der Region am besten beobachten?

Höhepunkt des Perseiden-Schauspiels ist jährlich um den 12. August: Wo man sie in Heilbronn-Franken gut sieht

Die Perseiden kann man mit bloßem Auge gut erkennen, denn sie sind besonders hell. Sie werden durch Bruchstücke des Kometen 109P/Swift-Tuttle ausgelöst, der 1862 erstmals wissenschaftlich beschrieben und nach seinen beiden Entdeckern benannt wurde. Der Komet umkreist die Sonne in einem 133 Jahre andauernden Zyklus und hinterlässt dabei eine Staubspur.

Jedes Jahr im Zeitraum um den 12. August kreuzt unsere Erde diese Spur, wobei Teile daraus auf die Erdatmosphäre treffen. Infolge der hohen Geschwindigkeit dieses Zusammentreffens beginnen die betroffenen Luftmoleküle der Atmosphäre zu leuchten. Das Licht einer sichtbaren Perseiden-Sternschnuppe ist daher, entgegen der weit verbreitenden Annahme, kein verglühender Kometenteil, sondern das Leuchten der entsprechend aufgeladenen Atome und Moleküle in der Luft.

 


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Durchs Coudé-Teleskop: Louis und Lena Mallasch betrachten unter Anweisung von Führungsassistent Thomas Hübscher Sterne, deren Licht seit 380 Jahren im All unterwegs ist. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre leuchten Teilchen der Kometenspur als kleine Meteore auf – und fliegen als Sternschnuppen vorbei.
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Perseiden beobachten: Ein Blick durchs Teleskop in der Heilbronner Sternwarte


 

Am Wochenende erwarten Astronomen hunderte Sternschnuppen

Bereits seit einigen Tagen kann man erste Perseiden am Nachthimmel sehen, wie Stephan Fichtner, Astronom und Teamleiter der Sternwarte der Experimenta Heilbronn, erklärt. Dabei handelt es sich um die Vorboten des eigentlichen Höhepunktes des Perseiden-Schauers, den zahlreiche Fachmedien für die Nacht vom 12. auf den 13. August vorhersagen.

"Das Ausschauhalten nach den Sternschnuppen lohnt sich allerdings in jeder Nacht des Wochenendes", sagt Fichtner. "Wann genau der Höhepunkt eintritt, lässt sich nicht genau bestimmen. Es ist aber wichtig, ab Mitternacht den Blick in den Himmel zu richten." Dies sei die vielversprechendste Zeit für unseren Standort in Europa, um Sternschnuppen zu sehen, denn zu anderen Zeiten könnte die Helligkeit störend wirken. "Wichtig ist, dass Beobachter die beleuchtete Stadt verlassen und sich eine freie Fläche suchen." Diese sollte im besten Falle auch noch erhöht liegen, meint Fichtner. "Hier in der Region bietet sich beispielsweise das Gebiet auf der Waldheide an."

 


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Perseiden beobachten: Das bloße Auge ist das beste Hilfsmittel

Weiter empfiehlt der Astronom, keine Hilfsmittel wie Feldstecher oder Teleskope zu nutzen. "Das bloße Auge ist hier die beste Wahl. Mein Tipp wäre, eine halbe Stunde früher raus zu gehen, damit sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnen können." Besonders vorteilhaft ist in diesem Jahr, dass am Wochenende kein Vollmond herrscht. Das sorgt für bessere Lichtverhältnisse. Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet in Baden-Württemberg vor allem in der zweiten Nachthälfte mit guter Sicht, wenn die Gewitterwolken verzogen sind. "Wer lange durchhält, hat gute Chancen", sagte ein DWD-Experte. "Aber auch davor könnte es immer wieder klappen." Womöglich sei es schwierig, beim Blick in den dunklen Himmeln zu erkennen, wo die wolkenfreien Stellen sind.

Wer es terminlich dieses Wochenende nur schlecht einrichten kann, den Nachthimmel zu beobachten, der kann auch zu einem späteren Zeitpunkt noch Glück haben. "Bis zum 24. August lassen sich die Perseiden-Sternschnuppen beobachten", so Fichtner, denn laut einer allseits bekannten Annahme geht mit jeder erhaschten Sternschnuppe ein Wunsch in Erfüllung, solange er nicht verraten wird.

Name entstammt der Mythologie

Der heute geläufige Name der Perseiden geht auf das Sternbild des Perseus zurück, da die Sternschnuppen aus diesem Sternbild heraus sichtbar sind. Perseus ist eine Figur der griechischen Mythologie und vor allem für das Töten der schlangenköpfigen Medusa bekannt.

Die Sternwarte der Experimenta wird keine Veranstaltung zum Sternschnuppen-Wochenende anbieten, da die Besucherterrasse hierfür aufgrund der Innenstadtlage zu hell sei. Einen passenden Vortrag gab es am Freitagabend in der Robert-Mayer-Sternwarte. Wie der Sternwarten-Experte auf den diesjährigen Perseiden-Sturm blickt, ist hier nachzulesen.

Ob das Wetter in Bezug auf die Perseiden mitspielt, das haben unsere Kollegen von Echo24.de recherchiert. 

 

 

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