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Stellwerk wird Knackpunkt bei Zabergäubahn

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Politiker aus Bund, Land und Kommunen zeigen sich in wesentlichen Punkten zur Reaktivierung der Zabergäubahn einig. Ob auf der Trasse wirklich wieder Züge rollen, ist vor allem eine Frage des Geldes.

Andreaskreuz am ehemaligen Bahnübergang der Zabergäubahn in Brackenheim: Ob hier wieder Züge rollen, dürfte sich bald entscheiden.
Foto: Archiv/Veigel
Andreaskreuz am ehemaligen Bahnübergang der Zabergäubahn in Brackenheim: Ob hier wieder Züge rollen, dürfte sich bald entscheiden. Foto: Archiv/Veigel  Foto: Veigel

Die Reaktivierung der Zabergäubahn muss kommen, sie soll kombinierten Eisenbahn- und Stadtbahnverkehr ermöglichen und realistischerweise in Zaberfeld enden: In diesen Punkten waren sich Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker einig, die sich abermals mit dem für die Region zentralen Verkehrsthema befasst haben. Klar sei auch: Ob wirklich wieder Züge im Zabergäu rollen, ist vor allem eine Frage des Geldes.

 


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"Das Potenzial von täglich über 2000 Fahrgästen gilt es zu nutzen, um Mobilität nachhaltig und klimaschonend zu ermöglichen", sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete und Verkehrsexperte Matthias Gastel, der gemeinsam mit dem Hohenloher Bundestagsabgeordneten Valentin Abel (FDP) zu der Runde eingeladen hatte.

Es müssen noch einige Hürden genommen werden

Die Reaktivierung der Zabergäubahn zwischen Lauffen und Zaberfeld steht in der Region schon lange auf der Agenda. Die bei Großprojekten stets fällige Bewertung der Wirtschaftlichkeit hat gezeigt: Das Vorhaben bleibt knapp unter den Anforderungen. Noch im Sommer werden die Kriterien aber neu aufgelegt, Umweltaspekte stärker berücksichtigt. Beobachter gehen davon aus, dass die Zabergäubahn diese entscheidende Hürde nimmt. Es gibt aber weitere: Die Deutsche Bahn, der die Trasse gehört, hat signalisiert, dass sie selbst am Betrieb interessiert sei. Das würde aber mehr Geld kosten, da nach sehr hohen Bahnstandards gebaut würde. Kommunen in der Region favorisieren ein Modell, bei dem die Bahn den Betrieb an einen Pächter abgibt.

Weiterer zentraler Punkt: Das Stellwerk in Lauffen muss modernisiert werden. Das muss so oder so geschehen. Ob aber Kosten daraus in die Wirtschaftlichkeitsberechnung der Zabergäubahn einfließen oder nicht, dürfte mitentscheidend sein. Philipp Hendricks vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg äußerte in der Runde Bedenken, dass die Deutsche Bahn den geplanten Neubau des Stellwerks möglicherweise nicht schnell genug umsetzen wird. "Fast alles" liege an der Stellwerkfrage, resümierte Abel. Hier wollten er und Gastel sich für eine Lösung einsetzen. Bürgermeister Thomas Csaszar aus Brackenheim betonte, die Kommunen könnten nicht die Kosten für das Stellwerk schultern.

 


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Für die Bürgerinitiative Zabergäu pro Stadtbahn sprachen sich Friedrike Wilhelm und Joachim Esenwein ebenso wie der grüne Kommunalpolitiker Jürgen Winkler für eine Zwei-System-Lösung wie in Karlsruhe aus: Die Reaktivierung als Eisenbahnstrecke und den flexiblen Betrieb mit Fahrzeugen, die auch als Stadtbahn fahren können. Eine Fortführung der Bahn über Zaberfeld hinaus bis nach Bretten, die einen Ringschluss zur S4 ermöglichen würde, ist nach allgemeiner Einschätzung der Teilnehmer unrealistisch. So plädierte der Eppinger FDP-Landtagsabgeordnete Georg Heitlinger dafür, sich auf das Machbare zu konzentrieren.

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