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Polizei und Sportgericht ermitteln nach Tumulten bei Fußball-Firmenturnier in Weinsberg

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Ein Fußball-Firmenturnier in Weinsberg endet mit Tumulten, in die auch Zuschauer involviert waren. Der Württembergische Fußballverband sieht eine Schwelle überschritten.

Fußball in der Weibertreuhalle: Beim Firmenturnier in Weinsberg lief eine Partie völlig aus dem Ruder.
Fußball in der Weibertreuhalle: Beim Firmenturnier in Weinsberg lief eine Partie völlig aus dem Ruder.  Foto: HSt/Archiv, dpa / Montage: Stimme.de

Nicht nur die Polizei ermittelt in dem am Samstagabend aus dem Ruder gelaufenen Fußball-Firmenturnier des TSV Weinsberg wegen Körperverletzung, sondern auch das Sportgericht des Württembergischen Fußballverbands (WFV) befasst sich mit dem Fall. In einer Partie war es zu einer Tätlichkeit gekommen. Danach entwickelte sich ein Tumult, in dem auch Zuschauer mitmischten. Zwei Spieler wurden verletzt. Was sagen die Firmen der beiden beteiligten Teams zu den Vorfällen?

"Das geht gar nicht", meint Harald Brinkmann, Niederlassungsleiter von CR Laurence of Europe in Ilsfeld. Beim Fußball seien manchmal Hitzköpfe unterwegs. Bei einem Firmenturnier gehe es ja um nichts, kann Brinkmann diese Eskalation nicht verstehen. Er selbst habe auch schon mitgespielt. Der Spaß stehe im Vordergrund, es sei immer sehr familiär gewesen.

Firmenturnier in Weinsberg endet mit Faustschlag: Beschuldigter arbeitet nicht in der Firma

Brinkmann stellt klar, dass der beschuldigte Spieler, der seinem Gegner vom Team Baier & Schneider aus Heilbronn eine Kopfnuss ausgeteilt haben soll, gar nicht zur Firma gehört. Nur zwei Beschäftigte seien im Team gemeldet gewesen, davon habe einer verletzt gar nicht gespielt. "Es war eigentlich keine Firmenmannschaft", meint der Niederlassungsleiter, der es nicht ideal findet, nicht zu wissen, wer unter dem Namen des Unternehmens antrete. Zukünftig werde es keine Mannschaften mit Nicht-Firmenangehörigen mehr geben. Genau diesen Punkt will der TSV-Weinsberg in seine überarbeiteten Anmeldebedingungen auch mit aufnehmen.

Als Brinkmann vom Ausmaß der Ereignisse erfährt, ist er "schockiert." Er werde auf jeden Fall mit dem Beschuldigten Kontakt aufnehmen und ihn auffordern, sich bei dem 20-Jährigen, der die Kopfnuss abbekam, zu entschuldigen.

Beim Firmenturnier in Weinsberg verletzte Spieler gehören zu Baier & Schneider

Die Firma Baier & Schneider wollte auf Nachfrage der Heilbronner Stimme keine Stellungnahme abgeben. Zu ihrem Team gehörten die beiden Verletzten, der 20-Jährige und dessen Bruder. Der 17-Jährige erhielt einen Schlag auf den Kopf und wurde am Boden liegend mehrfach getreten, wie er der Stimme selbst schilderte.

"Private Turniere fallen auch unter die Rechtssprechung des Württembergischen Fußballverbands", gibt David Biedemann, Teamleiter der Sportgerichtsbarkeit, Auskunft. Veranstalter sei der TSV Weinsberg gewesen. Der Vorfall sei dem WFV gemeldet worden. Das Sportgericht des Bezirks Unterland, das sich aus Ehrenamtlichen zusammensetzt, habe die Ermittlungen gestartet, weil das Turnier eine Schwelle überschritten habe.


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Strafkatalog sieht Sperren oder Geldstrafen vor

Der Spieler, gegen den die Polizei wegen der Kopfnuss ermittelt, soll einer aktiven Mannschaft eines Vereins im Weinsberger Tal angehören. Was könnte ihn von Seiten des WFV erwarten? Biedemann verweist auf den Strafkatalog, der etwa Sperren oder Geldstrafen, je nach Ausmaß des Fehlverhaltens, vorsieht. Jede Rote Karte, jede Meldung über Zuschauervergehen oder Spielabbrüche würden von der Sportgerichtsbarkeit sanktioniert.

"Das widerspricht dem Sportsgeist", kommentiert der Teamleiter die Vorfälle in der Weibertreuhalle. Bei Vereinsturnieren kämen solche selten vor. "Die laufen in der Regel ordentlich." Und wie sieht es im Spielbetrieb bei den Aktiven, den Frauen und der Jugend aus? Da kämen in einer Saison in ganz Württemberg etwa 8000 Sportgerichtsfälle zusammen. Die Zahl bewege sich eher im unteren Bereich.

 

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