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So kommt der Heilbronner KI-Park bei Bürgern an

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Die Baupläne des Architekturbüros MVRDV für den Innovationspark Künstliche Intelligenz sind in aller Munde. Doch wie kommen die Pläne bei den Bürgern an? Wir haben uns in der Heilbronner Innenstadt umgehört.

Das Architekturbüro MVRDV aus Rotterdam hat sich den Auftrag für den KI-Park in Heilbronn geholt. Das sind die Entwürfe, wie das Gelände einmal aussehen soll.
Das Architekturbüro MVRDV aus Rotterdam hat sich den Auftrag für den KI-Park in Heilbronn geholt. Das sind die Entwürfe, wie das Gelände einmal aussehen soll.

Die Pläne für den KI-Park, der auf einem 23 Hektar großen Gelände entstehen soll, stehen fest. 100 Millionen Euro kostet das gesamte Projekt. Die eine Hälfte des Geldes kommt vom Land Baden-Württemberg, die andere Hälfte stemmen die Stadt Heilbronn, Dieter-Schwarz-Stiftung, Heilbronner Stadtsiedlung und Schwarz-Unternehmensgruppe. Das Architekturbüro MVRDV aus Rotterdam hat mit seinem Entwurf "Der Krais" die 50-köpfige Jury überzeugt. Passend zum Namen sollen die Gebäude kreisförmig angeordnet werden. Wir haben uns in der Heilbronner Innenstadt umgehört, was Passanten von den Plänen halten.


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Der Entwurf des Architekturbüros wirkt auf Claudia Klädtke futuristisch. "Das passt auf jeden Fall zum Thema", meint die 41-Jährige. Sich wirklich vorstellen, wie alles aussieht wird, kann sie noch nicht. "Es ist klar, dass KI in immer mehr Lebensbereiche kommen wird", sagt Klädtke. Deshalb sei der Park eine zukunftsfähige und langfristige Investition. Dass es ein Besucherzentrum geben soll, gefällt ihr besonders gut. So habe jeder die Möglichkeit, sich über die Technologie zu informieren.

Chance für die Jungen

"Es ist die Zukunft. Dem soll man sich nicht verwehren", sagt eine 79-jährige Passantin. Vom KI-Park habe sie schon gehört und sei auch dafür - für die Jüngeren. "Denen sollen die Chancen nicht verbaut werden." In Sachen Digitalisierung sei viel zu lange nichts unternommen worden. Für sie ist das Geld im KI-Park gut angelegt. "Und die Schwarz-Gruppe hat genug Geld, um es dort zu investieren", so die Frau. Die konkreten Pläne des Architekturbüros findet sie prägnant und dennoch passend für das Gebiet. Außerdem vertraut sie auf die 50-köpfige Jury: "Wenn 50 Personen zusammen kommen und sich einigen, dann wird das schon gut sein."


Auch bei Helga Luithle kommt der Entwurf gut an. Die ehemalige Mitarbeiterin eines Architekturbüros verfolgt das Projekt. "Es ist aufregend und wichtig für die Zukunft." Besonders an die Kinder im Grundschulalter müsse man denken und ihnen Raum zum Lernen mit Technologien geben. "Wir sind in Deutschland im Bereich IT ganz hinten", sagt die gebürtige Heilbronnerin. Deshalb sei die Investition in den KI-Park der richtige Schritt.

Technologie mit Zukunft und Vorsicht

Künstliche Intelligenz macht das Leben einfacher, ist Christos Liotiris überzeugt. Japan oder die USA seien ein gutes Beispiel, so der 23-Jährige. Dort brauche man zum Bezahlen keine Karten mehr, das Gesicht reiche. Deutschland sei bislang nur geprägt von der Autoindustrie, neue Investitionen begrüße Liotiris, der selbst ein Studium im Bereich Software Engineering begonnen hatte, nun aber als Optiker arbeitet. "Für Autos wird KI auch wichtig. Dann müssen wir die Technologie nicht importieren."

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Dennoch müsse man vorsichtig sein: "Das kann auch nach hinten losgehen. KIs können sich selbständig machen." Zum Überleben müsse sie schließlich keine Tiere töten oder die Umwelt zerstören. "Ich glaube nicht, dass die Menschheit durch einen Krieg ausstirbt. Sie wird ersetzt durch Künstliche Intelligenz", sagt er ganz nüchtern.


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Die kritischen Punkte hat auch Reiner Mehl im Blick: "Es birgt auch Risiken. Ich weiß nicht, ob sich die Menschheit nur einen Gefallen damit tut." Trotzdem ist er der Meinung, der KI-Park sei ein guter Weg, um am Puls der Zeit zu bleiben. Und so lange das Projekt gefördert werde, sollte die Chance auch genutzt werden. Er selbst habe sich mit dem Thema aber noch nicht intensiv beschäftigt.

Das berichten auch andere Passanten in der Innenstadt. Viele haben noch nie von den Plänen gehört. In einem sind sich aber alle einig: Wenn diese Investition Heilbronn und die Region nach vorne bringt, ist sie richtig.

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Kommentare

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Markus Henkel am 29.03.2023 14:10 Uhr

Dass Heilbronn den Zuschlag für den KI-Park bekommen hat und dort jetzt die Umsetzung in Form moderner Stadtplanung erfolgt, ist sehr zu begrüßen. Heilbronn als Wissensstadt und Standort für Bildung nimmt so weiter Gestalt an.
Leider verfehlt die Stadt bei ihren eigenen Schulen diese Ziele deutlich. Während private Projekte mit Unterstützung der Dieter-Schwarz-Stiftung sehr schnell umgesetzt werden, warten die städtischen Schulen weiter auf den Beginn der Digitalisierung im Bildungsbereich. So hat eines der Innenstadt-Gymnasien bereits vor 4 Jahren seinen Medienentwicklungsplan eingereicht. Außer häufigen Nachfragen seitens Amt 40 (die allesamt schon im Plan stehen) ist seither nichts konkret und wesentlich vorangekommen. So geht es vielen städtischen Schulen. In solch einem Zeitraum ist die Josef-Schwarz-Schule bereits fertig.
Die Stadt betont den "Wettbewerb" der Schulen, ist aber auffällig schneller, private Bildungsprojekte zu fördern, als sich um die jahrelang verschleppte Digitalisierung der eigenen Schulen zu bemühen. Diese Bildung in zwei Geschwindigkeiten konterkariert das Bild der so selbstbewusst proklamierten Wissensstadt.

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