SLK-Kliniken übernehmen große orthopädisch-chirurgische Praxis
Eine große Praxis wird von den SLK-Kliniken übernommen und in ein Medizinisches Versorgungszentrum umgewandelt. So soll die wohnortnahe ambulante Versorgung gesichert werden, sagt SLK. Das steckt noch dahinter.

Die SLK-Kliniken planen, zum 1. Januar 2024 eine bestehende orthopädische Praxis mit vier Sitzen zu übernehmen und in ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) umzuwandeln. Es handelt sich um die orthopädisch-chirurgische Partnerschaft mit Unfallzentrum von Dr. Rainer Tischer und Dr. Dietmar Golter in Brackenheim und Lauffen, wie ein SLK-Sprecher bestätigt. Ein bisher nicht besetzter Arztsitz in der Praxis soll durch einen Mediziner vom Klinikum am Plattenwald besetzt werden. Damit soll die Versorgung im Bereich konservative - also nicht operative - Wirbelsäulentherapie gestärkt werden. Der Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung muss dem Schritt Anfang Dezember noch zustimmen.
Durch die Regelung sollen "die wohnortnahe ambulante Grundversorgung langfristig mit abgesichert und so für die Bürgerinnen und Bürger weiter verlässliche Strukturen angeboten werden", teilt SLK auf Nachfrage mit. Die Wirtschaftlichkeit des Konstrukts spiele eine nachgeordnete Rolle. MVZ unter Führung kommunaler Krankenhäuser haben häufig Schwierigkeiten, gewinnbringend zu arbeiten, das zeigen Erhebungen.
Medizinisches Versorgungszentrum statt Arztpraxis: Ähnliche Konstrukte in Heilbronn und Möckmühl
Es ist die erste derartige Übernahme einer großen inhabergeführten Praxis durch SLK in der Region, bestätigt der Sprecher. Zwei Ausgründungen in Form eines MVZ existieren aber bereits im kommunalen Klinikverbund. Die SLK-Kliniken Praxis GmbH erbringt an den Standorten Heilbronn und Möckmühl Leistungen für Patienten, die nicht stationär im Krankenhaus aufgenommen werden müssen. In Möckmühl deckt ein MVZ unter dem Dach der Praxis GmbH die Bereiche Allgemeinmedizin und Kinderheilkunde ab. In Heilbronn umfasst das MVZ Strahlentherapie, Pathologie und Labormedizin.
In der Branche geht man davon aus, dass solche und ähnliche Kooperationslösungen eine immer größere Rolle spielen werden. Die klassische Einzelpraxis verliert zunehmend an Bedeutung, die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich für Ärzte kurz vor dem Ruhestand oft schwierig. Doch es gibt auch Kritik. So heißt es, SLK kaufe sich die eigenen Zuweiser ein, um Patienten besser in die Klinik lenken zu können.
Die Praxis Tischer/Golter war am Dienstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.


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