Sinkende Wassertemperaturen in den hiesigen Freibädern
Die ersten Energiesparmaßnahmen werden in den Freibädern der Region bereits umgesetzt. Das anhaltend warme Wetter verhindert noch spürbare Auswirkungen.

Seit Wochen schwitzen die Menschen bei hochsommerlichen Temperaturen und genießen die Abkühlung in den Bädern der Region. Gleichzeitig wird in den Krisenstäben der Städte und Gemeinden über Energieeinsparplänen gebrütet. Erste Ergebnisse wurden dieser Tage in Heilbronn vorgestellt.
Keine Verkürzung der Saison
Das betrifft auch die Freibäder der Stadt. "Wir haben jetzt auf eine Zuheizung mit Gas verzichtet und somit eine Absenkung der Wassertemperatur in Kauf genommen", verkündete Oberbürgermeister Harry Mergel als eine der ersten Sparmaßnahmen. Angesichts der hohen Temperaturen dürfte das bei den Wasserratten kaum ins Gewicht fallen. Zudem wird ein Großteil der Warmwasseraufbereitung bereits seit 2002 über Solaranlagen betrieben. Eine Verkürzung der Freibadsaison ist in Heilbronn kein Thema. Sie soll wie geplant am 11. September enden.
Sonne ersetzt Gas
Auch im Solebad Bad Friedrichshalle endet die Saison mit dem Ende der Sommerferien. Die Öffnungszeiten hat man von 20 auf 19 Uhr verkürzt. "Das hatten wir aber schon vor der Energiekrise beschlossen", sagt Alexander Preuss. Schließlich benötigt das Solebad kaum Fremdenergie. "Bei uns läuft praktisch alles über Solaranlagen", betont der kaufmännische Werkleiter der Stadtwerke.
Das Kombibecken im Mineralfreibad Obersulm wird ebenfalls allein von der Sonne aufgeheizt. Derzeit ist das Wasser 25 Grad warm. Energie wird bei den Duschen eingespart. Das Wasser wurde um vier auf 41 Grad gesenkt. "Man merkt es ein bisschen", meint Betriebsstellenleiter Michael Stiefel.
Wetter sorgt für Entspannung
Um Geld und den Rohstoff Gas einzusparen, wurde im Gundelsheimer Terrassenfreibad die Wassertemperatur um ein Grad auf 23 Grad gesenkt. "Über die Sommermonate erfolgt die Beckenheizung über die Absorberanlage", teilt Anica Till von der Stadtverwaltung mit. Auch im Leingartener Freibad wurde die Wassertemperatur aus Energiespargründen seit Ende Juli um zwei Grad Celsius auf 25 Grad gesenkt - "gemerkt haben das die Badegäste aufgrund der andauernden Schönwetterzelle wahrscheinlich noch nicht", vermutet Ralf Steinbrenner: "Spannend wird es zum Ende der Saison hin, wenn die Außentemperaturen kälter werden, vor allem nachts", so der Leingartener Bürgermeister.
Verkürzte Öffnungszeiten
In weiteren Freibädern sieht es anders aus. "In Nordheim sind wir in der glücklichen Lage, dass unser Freibad solarbeheizt ist", erklärt Betriebsleiter Jochen Schmidt. Auch in den Freibädern im Hohenlohekreis werden einige Schwimmbecken nicht beheizt - etwa das Kocherfreibad in Künzelsau oder die Becken in den Pfedelbacher Teilorten Untersteinbach und Oberohrn. So gibt es in Künzelsau auch "keine geeigneten Energiesparmaßnahmen im Kocherfreibad", wie Pressesprecherin Elke Sturm erklärt. Die derzeit verkürzten Öffnungszeiten der Pfedelbacher und des Künzelsauer Freibades haben ihre Ursache auch nicht im Thema Energiesparen, sondern vielmehr im Personalmangel.
Im Öhringer H2Ö hingegen sei die Heizung aktuell abgestellt, teilt Fabian Thomä mit. "Es wird zugeheizt, wenn 22 Grad unterschritten werden", so der Leiter des Freibades. Energie gespart wird in Öhringen auch an einem weiteren Punkt: "Wir arbeiten ohne Beleuchtung", so Thomä. Und: Es werde überlegt, das Freibad länger offen zu lassen als geplant, "aber das muss die Stadt entscheiden."
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