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Wie die Schulen mit Abstand unterrichten wollen

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Richtig lüften, Einbahnstraßen, Förderunterricht noch in den Ferien: Wie sich Schulen auf den Start nach den Sommerferien vorbereiten, darum ging es beim Stimme-Sommer-Forum im Deutschhof. Doppelt so große Schulen und doppelt so viele Lehrer wären wünschenswert, merkte einer der Teilnehmer scherzhaft an.

Corona-Forum Deutschhof: Wie geht es weiter in den Schulen? Darüber diskutieren Marco Haaf (von links), Melanie Haußmann, Uwe-Ralf Heer, Karin Schüttler und Christoph Eberlein.
Foto: Mario Berger
Corona-Forum Deutschhof: Wie geht es weiter in den Schulen? Darüber diskutieren Marco Haaf (von links), Melanie Haußmann, Uwe-Ralf Heer, Karin Schüttler und Christoph Eberlein. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Am 14. September sollen alle Schüler wieder in den Klassenzimmern unterrichtet werden. Die Vorbereitungen sind weitestgehend abgeschlossen, aber viele Schulen befassen sich mit dem Herbst, wenn die Fenster nicht mehr geöffnet bleiben können.

Auch darum ging es beim Stimme-Sommer-Forum- "Corona - und jetzt?" mit Karin Schüttler, Schul-, und Sportamtsleiterin in der Stadt Heilbronn, Marco Haaf, Vertreter der Direktorenvereinigung, Christoph Eberlein, Gesamtelternbeirat der Stadt Heilbronn, und Melanie Haußmann, geschäftsführende Schulleiterin in Heilbronn.

Stadt erkundigt sich bei den Familien nach den Urlaubsgebieten

Kamen zuletzt die Schüler abwechselnd zum Präsenzunterricht, sind ab Mitte September alle da. Wünschenswert wäre es, gäbe es doppelt so große Schulen und doppelt so viele Lehrer, scherzte Christoph Eberlein. Ein Anfang wäre es, sagte er, gäbe es Seife und Desinfektionsspender in allen Klassenzimmern. "Wir müssen mit den räumlichen Situationen umgehen", meinte auch Karin Schüttler.

Die Stadt frage derzeit alle Familien, ob sie in einem Risikogebiet Urlaub machten. Eine Pflicht, sich zu äußern, gibt es nicht. Schüttler hofft stattdessen auf eine moralische Pflicht. Der Unterricht findet in festen Gruppen statt mit der Folge, dass übergreifende AG-Angebote wegfallen. "Die Flexibilität gibt es nicht." Die Verwaltung hofft, dass mit diesem Schritt bei einem Corona-Fall in einer Schule nicht die ganze Einrichtung geschlossen werden muss. Kontakte seien leicht zu ermitteln, dann müsste - so Schüttler - nur die Klasse in Quarantäne.

 


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In der Heinrich-von-Kleist-Realschule, die Melanie Haußmann leitet, sind die Zimmer für den Unterricht vorbereitet. Markierungen bleiben aber vorhanden, sollte wieder auf Abstand unterrichtet werden müssen. Geplant ist, dass die Schüler gestaffelt zum Unterricht kommen. Für eine Hälfte der 800 Kinder geht es zur ersten Stunde los, für die andere zur zweiten. Auch Pausen finden versetzt statt, um Begegnungen zu beschränken. Das erfordere zugleich Flexibilität bei den Stadtwerken, die für die Schulbusse verantwortlich sind.

Wenn am ASG der Schulgong ertönt, werden die Fenster geöffnet

Das Land stellt Vollzeit-Lehrern drei Masken am Tag zur Verfügung, die auf dem Gelände getragen werden müssen, im Unterricht freiwillig. "Es wird sich zeigen, wie viele gebraucht werden", sagte Melanie Haußmann. Marco Haaf, Direktor des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Neckarsulm, macht sich Gedanken, wie es in der kalten Jahreszeit weitergeht. Zuletzt konnten im Unterricht Fenster und Türen geöffnet bleiben.


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Seine Schule überlegt, dass regelmäßig der Gong ertönt - dann wissen alle, dass die Fenster geöffnet werden müssen. Viele Lehrer würden sich freiwillig auf Corona testen lassen, sagte Haaf. Sie hätten aber auch Angst, weil im Unterricht keine Abstände mehr eingehalten werden müssen. Kollegen hätten täglich mit bis zu 180 Personen Kontakt. "Das gibt es in keiner anderen Berufsgruppe."

In den letzten zwei Ferienwochen gibt es für Schüler, die im Fernunterricht nicht erreicht werden konnte, spezielle Förderung - freiwillig. Eberlein hofft, dass diese sogenannten Lernbrücken zum Erfolg werden. Nur: Manchmal unterrichten unbekannte Lehrer eine Gruppe unterschiedlicher Schüler. Er fürchtet, dass es nur ein Tropfen auf den heißen Stein werde.

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Kommentare

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Markus Henkel am 27.08.2020 00:02 Uhr

Die Lernbrücken sind nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn sie nicht stattfinden. An der Klingenberger Grundschule wurden Mitte Juli einzelne Eltern aufgefordert, ihre Kinder verbindlich zu Lernbrücken anzumelden, um versäumten Stoff nachzuholen. Zwei Tage vor den Sommerferien erfuhren die Eltern dann, dass diese Lernbrücken doch nicht stattfinden werden. Es wäre begrüßenswert, wenn die Corona-Maßnahmen im Bildungsbereich enger koordiniert werden würden und zuverlässiger wären.

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