Prozess um Doppelgängerin-Mord: Angeklagte war bekannt für Gewalttaten
Eine Frau aus Eppingen wird zum Opfer eines perfiden Mordplans. Die im Prozess am Landgericht Ingolstadt Angeklagte war bereits für Gewalttaten bekannt. Unter anderem wollte sie ihren Ex-Verlobten mit dem Auto überfahren.
Die ersten beiden Verhandlungstage im Prozess um den sogenannten Doppelgängerin-Mord (Stimme.de berichtet im Newsblog) haben die Anwälte der angeklagten Deutsch-Irakerin Schahraban K. damit verbracht, Anträge auf Aussetzung oder Unterbrechung des Hauptverfahrens zu stellen.
Nach Einschätzung von Rechtsexperten, die den Prozess am Landgericht Ingolstadt beobachten, wird damit das Ziel verfolgt, später aufgrund etwaiger Rechtsfehler Revision beantragen zu können. Richter Konrad Kliegl schob dieser Idee am Montag (22. Januar) indirekt einen Riegel vor. Die Anwälte von K. stimmten zu, dass ein Verhandlungstag, der am Dienstag hätte stattfinden sollen, zwar abgesetzt, dafür aber kommende Woche das Verfahren regulär fortgeführt wird.
Die Angeklagte und ihr mitangeklagter Bekannter sollen Opfer brutal getötet haben
Schahraban K. wird vorgeworfen, im August 2022 mit dem mitangeklagten Bekannten Sheqir K. eine 23 Jahre alte Algerierin in Eppingen abgeholt und in einem Wald bei Bad Rappenau-Fürfeld brutal getötet zu haben.
K., so lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, habe mit dem Leichnam des Opfers, das ihr zum Verwechseln ähnlich sah, ihren Eltern den eigenen Tod vortäuschen wollten – nachdem eine Beziehung zu ihrem Ex-Verlobten nicht mehr zu retten gewesen sei. Außerdem werden beiden Angeklagten über diese Tat hinaus Anstiftungen zu Mord vorgeworfen.
Gewaltschutzanordnung: Angeklagte durfte sich ihrem Ex nicht mehr nähern
Wie am Verhandlungstag am Montag deutlich wurde, ist Schahraban K. längst polizeibekannt gewesen. So war sie bereits 2018 vom Landgericht München wegen gefährlicher Körperverletzung am Bruder ihres früheren Lebensgefährten verurteilt worden. Ihrem Ex-Verlobten selbst durfte sie sich nach einer Gewaltschutzanordnung von Juli 2022 nicht mehr nähern. Unter anderem hatte sie versucht, ihn mit dem Auto zu überfahren.
Für den Vater des Opfers war der Prozesstag am Montag nach Angaben seiner Anwältin schwer zu ertragen. "Es ist alles sehr schlimm für ihn", sagte sie. Für die Antragsflut der vier Verteidiger der Angeklagten brachte sie kein Verständnis auf.



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