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Polizei Heilbronn: Zahl der Straftaten weiter gesunken

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Corona-Jahr zwei war auch für das Polizeipräsidium Heilbronn ein eher ungewöhnliches. Das drückt sich in der Kriminalstatistik 2021 aus, die Polizeipräsident Hans Becker am Dienstag vorgelegt hat.

Die Kriminalstatistik 2021 ist nahezu vollständig gespickt mit positiven Entwicklungen. Insgesamt erfassten die Beamten 28 652 Fälle - der geringste Wert der vergangenen fünf Jahre. "Das ist eine sehr positive Entwicklung in ganz besonderen Zeiten. Wir befinden uns ja im Dauerkrisenmodus."


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Die Polizei sorgte beispielsweise dafür, dass das Infektionsschutzgesetz eingehalten wird. Zahlreiche Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen und sogenannte Montagsspaziergänge banden Personal. "Die Personalsituation ist angespannt", sagt Becker. Ja, er wünsche sich mehr Beamte, vor allem bei der Kriminalpolizei. Mit dem Wunsch sei er im Land aber nicht alleine. Corona verhalf der Polizei unfreiwillig zu neuen Fällen. Im Hohenlohekreis habe man in einem Großverfahren einen Schaden in Millionenhöhe ermittelt."Das hat uns zusätzlich herausgefordert."

Suche nach Erklärungsansätzen

Drei Bereiche bereiten dem am Ende des Jahres scheidenden Präsidenten Sorgen: "Kinderpornografie, Gewalt in der Partnerschaft und Gewalt gegen Polizeibeamte." In allen drei Deliktsbereichen sind die Zahlen im vergangenen Jahr gegen den Trend angestiegen. Man habe nach Erklärungsansätzen gesucht, weshalb Polizeibeamte im Einsatz Opfer von Gewaltausbrüchen werden. "Gibt es nicht. Es sind ein Stück weit allgemeine Erklärungen wie Respektlosigkeit oder mangelnde Akzeptanz staatlicher Vertreter." Im Jahr 2017 kam dies 201 Mal vor, 2021 stieg die Zahl auf 280. Oft seien die Täter alkoholisiert oder stünden unter Drogen oder Medikamenteneinfluss.


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Bei der häuslichen Gewalt sieht Becker "ein gewaltiges Problem", weil oft auch Kinder betroffen seien. "Sie sehen es oder werden selbst zu Opfern." Die negative Entwicklung setze sich seit Jahren fort. Wegen Corona habe sich das Problem möglicherweise verstärkt. So waren es im Jahr 2017 noch 796 Fälle, im vergangenen Jahr kam es zu 949 Taten. "Es ist davon auszugehen, dass es ein bemerkenswertes Dunkelfeld gibt." Becker verspricht konsequentes Einschreiten. Jeder Fall werde erfasst. Eine Koordinationsstelle häusliche Gewalt sei eingerichtet.

 

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Hohe Aufklärungsquote

Polizei-Vizepräsident Thomas Schöllhammer erklärt, dass die Eigentumsdelikte im vergangenen Jahr um ein Viertel zurückgegangen sind. "Das ist ein Fünf-Jahres-Tief." Auch die Aufklärungsquote von 43 Prozent stimmt den Kripo-Chef zuversichtlich. Auch hier habe die Pandemie ihren Anteil. "Die Menschen waren mehr zu Hause."

Erfreulich sei der Schlag gegen eine Bande, die entlang der A6 Baumaschinen und -geräte gestohlen hatte. Die rumänische Tätergruppierung habe sich Lagerstätten eingerichtet, aus denen heraus sie die Werkzeuge verkaufte. "Der Rest ging nach Rumänien." Mithilfe von Europol sei man eine Ermittlungskooperation eingegangen. Die Ermittlungsgruppe "Container fünf" sei den Tätern auf die Schliche gekommen.


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Corona-Betrugsfälle in Hohenlohe

Neun von zehn Anrufern erkennen, dass sie Opfer eines Telefonbetrugs werden, erklärt Schöllhammer. Der bekannte Schaden liege bei 586 000 Euro. Zwei Betrugsfälle im Zusammenhang mit Corona-Abrechnungen deckte die Polizei im Hohenlohekreis auf. In einem Fall bewege sich der Schaden vermutlich im sechsstelligen Euro-Bereich. Bei einem weiteren Fall sei es eine Million Euro gewesen. 950 000 Euro wurden von der Polizei sichergestellt.

 

 
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