Pläne für das Wollhaus: Ist ein Spaßpark nur eine Zwischenlösung?
Interessenten äußern sich zu Ideen, wie das Wollhaus in Heilbronn belegt werden kann. Die Stadtinitiative spricht sich für eine Gastro-Markthalle aus.

In die Frage, mit welchen Mietern das Wollhaus in Heilbronn in den kommenden Jahren belegt werden soll, kommt offenbar Bewegung. Das Oedheimer Wohnbauunternehmen Neufeld, das nahezu das komplette Wollhaus gekauft hat, möchte die Leerstände übergangsweise mit Erlebnis- und Freizeiteinrichtungen auffüllen.
Geschäftsführer Arthur Neufeld teilt auf Nachfrage mit, dass man in Gesprächen mit Nutzern in einer sehr vielversprechenden, finalen Abstimmung sei. "Die Idee eines Indoor-Spielplatzes, einer Lasertag-Arena und ähnlichen Angeboten erschien uns sehr passend", teilt er mit. Diese seien eine Bereicherung der Innenstadtangebote für Familien. Man plane allerdings mit einer "ganzheitlichen Neunutzung". Baubeginn soll in zwei bis drei Jahren sein, erklärt Neufeld. Um was es sich bei dem Nutzungskonzept handelt, blieb unbeantwortet. Der Spaßpark ist damit offenbar als Zwischenlösung für die Übergangszeit gedacht.
Arena auf 1000 Quadratmetern
Martin Czyrt ist einer der interessierten Nutzer. Er betreibt die Lasertag-Arena in Bad Wimpfen. Dabei handelt es sich um einen Parcours, den man mit ungefährlichen Laserwaffen durchschreitet und Gegenstände oder Gegner treffen muss. Dieses Konzept möchte er nun ins Wollhaus übertragen - nur viel größer. Er plant eine Arena auf 1000 Quadratmetern. Der Zugang erfolge über den ehemaligen unteren Eingang des Kaufhofs "Am Wollhaus" in der Fußgängerzone. Innen wolle er zudem einen Lounge-Bereich eröffnen, außen Sitzgelegenheiten schaffen. Für ihn sei das eine sehr große Investition. Deshalb sei ihm Planungssicherheit wichtig. Man sei in Verhandlungen.
Für Thomas Aurich wäre es eine Sensation, wenn die Pläne Neufelds tatsächlich zum Tragen kämen. "An der Idee haben wir lange gearbeitet", sagt der Vorsitzend der Stadtinitiative. Dennoch hält er die Belegung mit Indoor-Spielplatz und Lasertag-Arena für eine Zwischenlösung. Er spricht sich klar für eine gastronomische Markthalle aus. Dafür seien ihm zwei Investoren bekannt: Neufeld und die Stadtgalerie Heilbronn. Aurich ist davon überzeugt, dass eine Markthalle in Heilbronn Erfolg hätte. Die Stadt befinde sich inmitten einer Flächenexplosion, erklärt Aurich. Kaufhof signalisiere, dass man zur Untervermietung bereit sei. An Interesse von außerhalb mangle es jedoch nicht. "Alle wollen nach Heilbronn und an der Entwicklung teilhaben."
Besuch in Zürich und Mailand
Ob und wann die vom Wirtschaftsausschuss der Stadt Heilbronn favorisierte Markthalle ins Wollhaus zieht, ist unklar. Eine Delegation der Stadtinitiative und lokalen Gastronomen schaut sich am Wochenende die Markthalle in Mailand und in Zürich an. Mit dabei sollen dieses Jahr auch Vertreter von Neufeld und der Stadtgalerie sein.