Personalnot in öffentlichen Bädern: Wie ist die Lage?
Schwimmbäder in Heilbronn und Eppingen ringen um Fachkräfte, in Gemmingen und Bad Rappenau sieht es dagegen besser aus. Wie sich die kommunalen Einrichtungen auf die Saison vorbereiten.

Die Personalsituation der öffentlichen Bäder in der Region ist differenziert. Allgemein gilt Fachpersonal als Mangelware. Doch nicht überall führt dies zur Einschränkung von Badezeiten. Die Freibäder bereiten sich derzeit auf Hochtouren auf die Saison vor.
Die Öffnungszeiten für die Heilbronner Freibäder Gesundbrunnen und Neckarhalde sowie für das Freibad in Kirchhausen stehen für die Sommersaison noch nicht fest. Stand heute werde man nicht im üblichen Umfang öffnen können, schätzt Erik Mai als Geschäftsführer der Stadtwerke Heilbronn die Lage ein. "Mit genauen Angaben warten wir noch, weil wir hoffen, bis Ostern fehlendes Personal zu gewinnen." Womöglich greife ein stufenweiser Öffnungsplan, der sich an der jeweiligen Personalstärke orientiert, so Mai.
Mit welchen Tricks Personal geworben wird
Im Februar seien bei den Aufsichtskräften sieben Vollzeitstellen unbesetzt gewesen, heute noch fünf. Über bestimmte Anreize hoffen die Stadtwerke die Lücken schließen zu können: etwa durch freiwillige bezahlte Überstunden. Darüber hinaus hoffe man in Kooperation mit der DLRG und mit Schwimmvereinen zusätzliche Rettungsschwimmer zu gewinnen. Erik Mai plant sogar eine multimediale Werbeaktion, die sich auch an mögliche Ferienjobber richtet. Tatsächlich gebe es zudem noch "Lücken an der Kasse", sagt Mai.
Auch die Hallenbäder der Stadt Eppingen - dazu zählt das Lehrschwimmbecken in Mühlbach - leiden unter Fachkräftemangel, obwohl die Stadt Stellen ganzjährig ausschreibt. "Aufgrund der baulichen Gegebenheiten und der gesetzlichen Lage müssen wir in Eppingen stets zwei Aufsichtshabende im Einsatz haben. Aktuell sind wir dankbar drei Fachangestellte in Vollzeit beschäftigen zu können", teilt eine Stadtsprecherin mit.
Warum die Öffnungszeiten eingedampft werden müssen
Da die Rettungsschwimmer aufgrund hauptberuflicher Tätigkeiten und anderen Berufungen nicht immer einsatzfähig sind, sei die Stadt gezwungen, die Öffnungszeiten anzupassen oder zu reduzieren. "Zur besseren Planbarkeit und Verlässlichkeit unseres Angebotes beabsichtigen wir sogenannte Sommer- und Winteröffnungszeiten aufzustellen", so die Stadt weiter. Ab September bietet Eppingen wieder Ausbildungsplätze im Bäderbereich an.
Das Solebad Rappsodie in Bad Rappenau ist mit sieben Vollzeit- und einer Teilzeitkraft derzeit gut aufgestellt. Das berichtet Betriebsleiter Timo Künzel. "Wir holen gerade unser Freibad aus dem Winterschlaf". Dazu zählen turnusmäßige Wartungsarbeiten. Das Wasser wird abgelassen und das Becken gereinigt. Die Wasserklappen werden getauscht. Anschließend wird die Technik wieder in Betrieb genommen. Auf dem Außengelände werden die Wege gesäubert. Am 1. Mai öffnet das Freibad. Für die kommende Saison hat die Stadt als Betreiberin die Preise erhöht.
Was das Gemminger Freibad für diese Saison plant
Im Imre-Gutyan-Freibad in Gemmingen sehe die Personalsituation "unverändert gut" aus, berichtet Bürgermeister Timo Wolf. Alle Stellen seien besetzt. In der Saison werde die Gemeinde zur Unterstützung der Schwimmmeister noch eine Beckenaufsicht einstellen. "In den vergangenen Jahren haben wir die Saison immer abhängig vom Wetter starten lassen, um unseren Gästen mehr Badeerlebnis zu gönnen. In diesem Jahr wird aber definitiv erst am 1. Mai geöffnet, da insbesondere bei kalten Nächten mit mehr Heizenergieverbrauch gerechnet werden muss", so der Bürgermeister weiter.
Der Kiosk im Gemminger Freibad wird in dieser Saison neu bewirtet. Die Gemeinde hat für die Saison die Eintrittspreise angehoben, der Gemeinderat hatte dazu im November die Weichen gestellt.