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Noch viel freie Fläche auf kreiseigenen Gebäuden für Photovoltaik

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Bis zum Jahr 2040 will das Land Baden-Württemberg klimaneutral sein, für Bauherren wird Photovoltaik ab Mai zur Pflichtaufgabe. Doch wie sieht es aktuell bei den kreiseigenen Gebäuden und Flächen aus?

Die Kreisverwaltung will prüfen, auf welchen der untersuchten Flächen Photovoltaikanlagen errichtet werden können.
Foto: dpa
Die Kreisverwaltung will prüfen, auf welchen der untersuchten Flächen Photovoltaikanlagen errichtet werden können. Foto: dpa  Foto: Caroline Seidel

Wiederholt hat die Ökologisch-Demokratische Partei ÖDP das Landratsamt gebeten, das entsprechende Potenzial zu ermitteln. Der Bau- und Umweltausschuss des Kreistags befasst sich nun in einer Sitzung mit der erneuten Anfrage.

"Es sieht ja schon ganz gut aus", sagt der Bad Rappenauer ÖDP-Kreisrat Klaus Ries-Müller. Seine Fraktion interessierten dennoch die Möglichkeiten, die der Landkreis noch nutzten könne. Durch den Bau weiterer Anlagen "kann auch die CO2-Bilanz verbessert werden, um dem Ziel einer klimaneutralen Verwaltung bis 2040 näher zu kommen", betont Ries-Müller.

 


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Letzte Bestandsaufnahme 2015

Zuletzt war der Bestand landkreiseigener Liegenschaften im Februar 2015 auf die Nutzung für Photovoltaikanlagen untersucht worden. Dabei war man nach Angaben des Landratsamts von der Annahme ausgegangen, dass die Module künftig leichter werden. Für eine neue Anlage seien bei Flachdächern heute durchschnittlich 20 Kilogramm pro Quadratmeter an Zusatzlasten zu erwarten.

"Bei Dachsanierungen, Um- und Erweiterungsbauten werden stets die Möglichkeiten und Potenziale einer Photovoltaik-Anlage untersucht und bei positiver Bewertung dem Ausschuss und Kreistag zum Baubeschluss empfohlen", heißt es dazu in der Beratungsvorlage. Die Nutzung von Parkplätzen sei in der Vergangenheit nur für das Parkhaus des Landratsamtes untersucht worden. Dort seien jedoch alle Lastreserven aufgebraucht.

 


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Sanierungskonzept als Grundlage

Bevor neue Photovoltaikanlagen errichtet werden können, müsse es überdies ein Sanierungskonzept zumindest für potenzielle Stellflächen geben. Das soll verhindern, dass für Sanierungen, Umbauten und Erweiterungen bestehende Anlagen vor Ablauf der Lebensdauer um- oder abgebaut werden müssen.

Unterm Strich kommt die Ermittlung des Landratsamts auf gut 3000 Quadratmeter, deren Nutzung wirtschaftlich wäre. Die Dachflächen des Landratsamtes selbst sind größtenteils belegt. Auf rund 216 Quadratmetern könnten jedoch noch Module installiert werden. Großes Potenzial bietet dagegen die Peter-Bruckmann-Schule in Heilbronn. Bis auf den Bereich über der Aula könnten hier alle noch freien Flächen bestückt werden. Aus dem Rennen sind dagegen die Turnhalle der Heilbronner Hermann-Herzog-Schule sowie die Kreisberufsschule im Stadtteil Böckingen. Beide Dächer könnten konstruktionsbedingt keine weitere Zusatzlast aufnehmen.

Optionen sollen geprüft werden

Aus rein statischer Sicht wäre auf dem flach geneigten Dachbereich der Landwirtschaftsschule Heilbronn zwar eine Installation möglich, doch bestehe diese aus sehr kleinen Teilflächen. Auch auf weiteren vereinzelten Bereichen wären Anlagen möglich, doch insgesamt erachtet der Landkreis es hier "als nicht wirtschaftlich, PV-Module zu installieren", wie es in der Sitzungsvorlage heißt. Während die Dächer der Christian-Schmidt-Schule in der Neckarsulmer Odenwaldstraße bereits komplett mit Modulen belegt sind, gebe es bei der Astrid-Lindgren-Schule und der Kaywaldschule in Lauffen noch nutzbare Flächen.

 


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Die Kreisverwaltung will nun die Möglichkeiten prüfen, auf den untersuchten Flächen Anlagen zu errichten. Ein Zeitfenster dafür wird indes noch nicht genannt. Immerhin: Auf Basis dieser Angaben, so hat Klaus Ries-Müller ausgerechnet, "ergibt sich ein erfreuliches Potenzial von rund 711 Kilowatt Peak Leistung, was einer jährlichen Stromerzeugung von gut 782 000 Kilowattstunden entspricht."

Kreis beim Zubau im Mittelfeld

Auf den kreiseigenen Liegenschaften wurden bereits im Dezember 2001 die ersten der inzwischen zehn Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen, etwa auf der Sporthalle der Heilbronner Hermann-Herzog-Schule. Die leistungsstärkste steht bei der Straßenmeisterei Bad Rappenau-Bonfeld mit gut 192 Kilowatt Peak Maximalleistung.

Insgesamt sieht das Landratsamt Heilbronn sowohl auf Dach- als auch auf Freiflächen im Landkreis noch erhebliches Potenzial für die Nutzung von Photovoltaik. Beim Zubau von Dachanlagen belegt der Kreis aktuellen landesweiten Erhebungen der Photovoltaik-Liga Baden-Württemberg zufolge einen Platz im Mittelfeld. 

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