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Noch ist das Aquatoll geöffnet: Gymnasium nutzt dies für ausgelassene Stunden

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Das Neckarsulmer Albert-Schweitzer-Gymnasium kommt mit 600 Jugendlichen ins Spaß- und Sportbad. Jugendliche würden es bedauern, sollte das Bad tatsächlich verschwinden.

Ausgelassene Stunden im Aquatoll: Kinder und Jugendliche des Neckarsulmer Albert-Schweitzer-Gymnasiums haben das Bad ganz für sich allein.
Foto: Ralf Seidel
Ausgelassene Stunden im Aquatoll: Kinder und Jugendliche des Neckarsulmer Albert-Schweitzer-Gymnasiums haben das Bad ganz für sich allein. Foto: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Jugendliche im Wildwasserkanal, Wettrennen in der Röhrenrutsche, Saltos vom Ein-Meter-Brett: Am letzten Schultag vor den Osterferien herrscht im Aquatoll riesiger Betrieb. Lachende Gesichter und Stimmengewirr überall. Aus Lautsprechern dröhnt Musik, Jugendliche pausieren und genießen Pommes. Es könnte ein üblicher Tag in einem Spaß- und Erlebnisbad sein, ist es aber nicht.


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Jugendliche wünschen sich Rutschen für neues Hallenbad

Dem Aquatoll droht das Aus, sollte der Gemeinderat Ende April eine Finanzierung ablehnen - wovon auszugehen ist. Und der Trubel ist nur dem Albert-Schweitzer-Gymnasium zu verdanken. Die Schule hat die Einrichtung ganz für sich allein. Der Gemeinderat entscheidet, ob die Stadt das Bad sanieren und modernisieren soll. Ohne städtisches Geld, ohne einen externen Investor droht der Attraktion der Abrissbagger. "Ich würde das Aquatoll vermissen", sagt der 17 Jahre alte Janni Bagiaos.

Der Gemeinderat überlegt bereits, anstelle des Aquatolls ein neues, kleines Bad mit ein paar Schwimmbahnen zu errichten. Man würde sich daran gewöhnen, sagt der Jugendliche. Unterdessen ist er erst einmal froh, dass die Schule diesen außergewöhnlichen Tag ermöglicht. Alle zusammen bei einer Veranstaltung, was unter Corona-Auflagen so lange Zeit nicht möglich war: "Das ist toll."


Ein Hallenbad anstelle des Aquatolls, das mit der Röhrenrutsche und dem Wildwasserkanal viele Besucher begeistert: Der 14 Jahre alte Julian schüttelt den Kopf. Davon hält er nichts. Der 13 Jahre alte Julius sieht das ähnlich. Sollte ein neues Bad gebaut werden, dann wären Rutschen cool.

Gymnasiastin setzt auf Käufer fürs Aquatoll

Sogar in der Piratenwelt, die im Normalbetrieb für die jüngsten Besucher gedacht ist, tummeln sich Schüler. Im Außenbecken entspannen Gymnasiasten. Von dort kommt gerade eine Gruppe Fünftklässlerinnen. Sie würden das Bad "sehr vermissen", sollten demnächst tatsächlich Abrissbagger anrücken. Carla betont, dass man so etwas wie das Aquatoll brauche. Sie hofft, dass sich noch ein Käufer fürs Aquatoll findet. Marilena fragt sich allerdings: "Wer will so etwas haben?"


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Die Schule habe schon lange überlegt, einen solchen Tag zu veranstalten, sagt Direktor Marco Haaf. "Jetzt oder nie", sei schließlich die Entscheidung gewesen, vor Ostern ins Bad zu gehen. Denn die Schließung steht im Raum. Hinzu kommt lange Corona-Lockdown. Jugendliche hätten auf vieles verzichten müssen. Jetzt ist Abwechslung angesagt. "Den Kids tut's gut."

Das Rathaus spricht unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit einem Investor, der sich die Übernahme des Bads vorstellen kann. Namen werden nicht genannt, nur so viel ist klar: Der Betrieb würde nur einsteigen, wenn die Stadt einen Zuschuss gibt. Unterdessen gibt es Interesse aus Neckarsulm, das Aquatoll-Gelände teilweise neu zu nutzen. Einige Stadträte wissen darüber Bescheid.

Der Gemeinderat entscheidet am 28. April, 17 Uhr, in der Ballei, ob die Stadt das Bad saniert.

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