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Mehrwegpool für Weinflaschen
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Neue Mehrweg-Flasche für Wein kommt in die Regale

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Bisher gibt es dies nur bei Literflaschen. Nun gehen einige Württemberger Genossenschaften mit dem bundesweit ersten Rückgabe-System für 0,75-Liter-Gebinde an der Start. Weitere sollen folgen.

So sehen die neuen Mehrweg-Flaschen aus. Damit sie gut erkennbar sind, haben sie eine spezielle Form. Das Pfand beträgt 25 Cent.
Foto: Prinzip E /Karin Steinmann
So sehen die neuen Mehrweg-Flaschen aus. Damit sie gut erkennbar sind, haben sie eine spezielle Form. Das Pfand beträgt 25 Cent. Foto: Prinzip E /Karin Steinmann  Foto: Wein

Die Württemberger Wengerter sind schon lange deutscher Meister im Mehrweg: dank ihrer Literflasche und dank der vielen umweltbewussten Kunden, vornehmlich im Schwabenland. Allein beim 0,75-Liter-Gebinde gab es bisher kein umfassenden Mehrweg-System. Für sie blieb nur der Altglascontainer.

Doch ab sofort ist das anders. Der auf der Fachmesse Prowein im Frühjahr angekündigte, bundesweit erste Mehrwegpool für Weinflaschen ist marktreif. Seit kurzem sind die ersten Weine in der neuen 0,75 Liter Mehrwegflasche erhältlich. Das Flaschenpfand liegt bei 25 Cent pro Flasche.


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Heuchelberg Weingärtner sind die ersten 

Bei dem von langer Hand entwickelten Mehrwegpool handelt es sich um ein Projekt der eigens gegründeten Wein-Mehrweg in Möglingen. Dieser können Unternehmen unabhängig von ihrer Betriebsform oder Herkunft beitreten, also auch Weingüter und Kellereien dies- und jenseits Württembergs. Die Nase vorn haben die Heuchelberg Weingärtner mit Sitz in Schwaigern.

In den nächsten Tagen sollen weitere WGs folgen, etwa die Genossenschaftskellerei Heilbronn, die Weinkellerei Hohenlohe, die Lembergerland Kellerei Rosswag sowie die Weingärtner Markelsheim. Mit den Lauffener Weingärtnern und den Weingärtnern Cleebronn-Güglingen werden weitere Anbieter in den kommenden Monaten folgen.

Bis zu 50 Füllungen möglich

"Wichtig war, die Flasche als Mehrwegflasche erkennbar zu machen", für den Verbraucher, aber auch für den Rücknahme-Automaten, erklärt Werner Bender als Vorstand der Wein-Mehrweg-Genossenschaft. Deshalb habe die Flasche eine eigene Form und zudem eine umlaufende Prägung. Wichtig sei auch die Stoßfestigkeit, wodurch sie bis zu 50 Mal gereinigt und wieder befüllt werden könne. Beim Verschluss starte man mit einem Schraubverschluss, "wobei wir uns weitere Optionen offenhalten".


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Gefako-Märkte mit im Boot

Eine Schlüsselrolle für die Verbreitung spiele der Wein- und Getränkefachhandel. Unter anderem seien bereits zum Start mehrere Betriebe der Gefako-Verbundgruppe, also Gefako- und Gedig-Fachmärkte dabe, berichtet Bender. Dahinter steckt die größte Getränke-Fachgroßhandels-Kooperation Süddeutschlands. In ihr sind rund 200 familiengeführte Getränkehändler und etwa 360 Getränkefachmärkte organisiert.

Mit einer Ausweitung des Angebots auf den Lebensmitteleinzelhandel rechnet Bender zu einem späteren Zeitpunkt. Dann würden auch die ersten Artikel der Württembergischen Weingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG) in der 0,75 Liter Mehrwegflasche in den Handel gelangen. Dass bereits jetzt im Sommer die ersten Weine in die Regale kommen, übertrifft laut Bender die Erwartungen. "Wir hatten mit Herbst gerechnet."

Mehrweg der Umwelt zuliebe

Mehrweg hat einen hohen Klimaschutz-Effekt. Laut Helena Ponstein vom Deutschen Institut für Nachhaltige Entwicklung (Dine) an der Hochschule Heilbronn machen Verpackungen in Gütern, Genossenschaften oder Kellereien 57 Prozent der Gesamtemissionen eines Betriebes aus.

Einen gewissen Einspareffekt habe Leichtglas: wegen geringeren Energieaufwands bei der Erzeugung und wegen weniger Treibstoffverbrauchs beim Transport. Auch Wein in Kartons sei eine Alternative. Besonders effektiv ist laut Ponstein indes "die mehrfache Nutzung der Glasflaschen, da das Spülen wesentlich weniger Energie verbraucht, als das Herstellen neuer Flaschen".

 

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