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Nasser Frühling: Gut oder schlecht für die Landwirte in der Region?

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Das Regenwetter trübt nicht nur den Start der Freibad-Saison. Die Landwirte sind einerseits froh über den vielen Regen, andererseits verursachen feuchte Böden und kalte Temperaturen Probleme.

In der Region sorgt der viele Niederschlag bei Landwirten und Freibädern für Sorgenfalten.
In der Region sorgt der viele Niederschlag bei Landwirten und Freibädern für Sorgenfalten.  Foto: dpa

Der April ist für sein launisches Wetter bekannt, in diesem Jahr fällt der wechselhafte Monat allerdings etwas zu nass aus. Nicht anders ging es bis in den Mai hinein. In der Region sorgt der viele Regen bei Landwirten und Freibädern für Sorgenfalten, die kommunalen Abwasserbetriebe stellten dafür keine Auffälligkeiten fest.

Zwar habe es in den vergangenen Wochen viel geregnet, Starkregen habe es allerdings nicht gegeben, sagt etwa Helge Spieth, Bauamtschef der Stadt Lauffen. "Der Regen hat sich in diesem Frühjahr besser verteilt."

Schmackhaft und schön rot: So sollen Erdbeeren sein. Kälte und Regen sorgen aber auch bei den Spargelbauern eher für sorgenvolle Gesichter.
Schmackhaft und schön rot: So sollen Erdbeeren sein. Kälte und Regen sorgen aber auch bei den Spargelbauern eher für sorgenvolle Gesichter.  Foto: Tscherwitschke

Die Bauern sind spät dran dieses Jahr, immerhin gibt der Wetterbericht ihr Tagewerk vor. "Wir haben unsere Werkstatt unter freiem Himmel", sagt der Erlenbacher Stefan Kerner. Als Vorsitzender des Bauernverbands Heilbronn-Ludwigsburg weiß er um die Sorgen der 3300 Mitglieder. "Wir sind dankbar für den vielen Regen, weil der sich positiv auf den Grundwasserspiegel auswirkt." Aber die feuchten Böden erschwerten einerseits die Bearbeitung, andererseits verzögerte sich durch die kalten Nächte die Aussaat von Soja, Mais, Kartoffeln, Kraut und Salat.

"Wir sind im Vergleich zu den vergangenen Jahren spät dran", sagt Kerner. Zwar noch nicht zu spät. "Mein Opa hat immer gesagt: Vor dem Ende der Eisheiligen wird kein Mais gesät." Durch die spätere Aussaat wird sich die Ernte im Herbst aber wohl um drei bis vier Wochen verzögern. Dafür tun Sonne und Wärme dem Spargel und den Erdbeeren jetzt gut. "Wir hatten bisher einfach zu wenig Sonnentage", so Kerner. Durch die Kälte und die Feuchtigkeit habe der Spargel Risse bekommen, den Erdbeeren fehle noch die Aromatik. Beides mache die Mengen knapp und trieb zu Beginn die Preise hoch.

 


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Ob der inzwischen freundlichere Frühling in einen schönen Sommer übergeht, mag Kerner nicht vorherzusagen. "Glaubt man der Bauernregel ,Grünt die Eiche vor der Esche, hält der Sommer seine Wäsche" wird es wohl auch im Sommer etliche Regentage geben."

Die Wengerter sind in diesen Tagen bereits in Sachen Pflanzenschutz unterwegs. Bei dem feucht-warmen Wetter, sagt Eberhard Brand, Geschäftsführer der Weinkellerei Hohenlohe, sei der Druck groß. Um dem Pilzbefall möglichst vorzubeugen, müsse frühzeitig reagiert werden. Welche Fungizide die Wengerter ausbringen, gibt die Kellerei nicht vor. "Das wissen die Wengerter selber", sagt Brand. Da sei jeder selbst in der Verantwortung.

Die Kellerei gibt allerdings vor: Es müssen für den Weinbau zugelassene Pflanzenschutzmittel sein, die zudem mit TÜV-geprüften Maschinen ordnungsgemäß ausgebracht werden müssen. "Damit die Dosierung genau stimmt. Nicht, dass es hier mehr tropft, da weniger", erklärt Brand.

 


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Unterschiedliche Niederschläge gehören zum Weinbau

Die Wengerter, die bei der Genossenschaft abliefern, müssen zudem dokumentieren, wann sie was in welcher Menge ausgebracht haben. Das werde am Jahresende gesammelt, sagt Brand. Er weiß, dass es in den einzelnen Lagen durchaus unterschiedlichen Niederschlag gegeben haben kann. "In Baierbach war es Montagabend nass, in Pfedelbach hat es nicht geregnet", nennt er nur ein Beispiel.

Die Unterschiede fallen allerdings kaum ins Gewicht. Wichtig sei, dass der Bewuchs nicht zu dicht ist, die Pflanzen möglichst gut abtrocknen können. Und dass bald die Sonne kommt. Das ist nicht nur für die Pflanzen gut. "Auch für den Verkauf ist es förderlich, wenn die Leute bei gutem Wetter weggehen oder daheim auf der Terrasse einen Wein trinken wollen."

Dem Freibad Obereisesheim halten Stammgäste die Treue

Hat der Regen den Freibädern den Saisonstart verhagelt? Die Stadt Neckarsulm hat ihr Freibad in Obereisesheim am 1. Mai eröffnet, zwei Wochen früher als im Vorjahr. Der Saisonauftakt sei verhalten gewesen, sagt Andreas Bracht. "Die Dauerkartenbesitzer sind jedoch treue Stammgäste, die das Freibad unabhängig von der Witterung gern und regelmäßig besuchen", so der Rathaussprecher. Für angenehme Temperaturen wird gesorgt: "Um den frühen Öffnungstermin zu ermöglichen, wird das Freibad seit Saisonbeginn zunächst mit Gas beheizt, weil die Außentemperaturen für den alleinigen Einsatz der Solarthermieanlage noch zu niedrig sind." Sobald die Sonne die Temperaturen steigen lasse, werde die Heizung auf Solarbetrieb umgestellt. 

 


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