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Nach Brand des E-Busses: Dieter-Schwarz-Stiftung lässt zweiten Shuttle-Bus überprüfen

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Der Feuerwehr-Kommandant Fabian Müller erklärt, warum übertriebene Sorgen vor brennenden E-Autos unbegründet sind.

Zwei Mini-Busse pendeln seit etwa einem Jahr in Heilbronn zwischen Experimenta und Hauptbahnhof. Einer fing beim Laden am Freitagabend Feuer.
Zwei Mini-Busse pendeln seit etwa einem Jahr in Heilbronn zwischen Experimenta und Hauptbahnhof. Einer fing beim Laden am Freitagabend Feuer.  Foto: privat, Ralf Seidel

Es ist niemand an Bord, als am Freitagabend der Shuttle-Kleinbus, der zwischen Experimenta und Hauptbahnhof Heilbronn pendelt, Feuer fängt. Das Fahrzeug hängt zu diesem Zeitpunkt an der Ladesäule. Die Berufsfeuerwehr ist innerhalb kürzester Zeit an der Experimenta und löscht die Flammen.

Das Polizeipräsidium Heilbronn geht von einem technischen Defekt aus und ermittelt nicht weiter. Es sei denn, es gebe Anhaltspunkte, dass etwas anderes für den Brand verantwortlich sein könnte. Dazu liegt der Polizei nichts vor, erklärt ein Sprecher des Präsidiums Heilbronn.

Technischer Defekt? Brandursache wird noch untersucht

Die Presseabteilung der Dieter-Schwarz-Stiftung hält sich mit Informationen bedeckt. Ihr gehört das Fahrzeug. Die Brandursache werde derzeit untersucht. Als Vorsichtsmaßnahme werde das zweite Shuttle überprüft, bevor der Betrieb fortgesetzt wird, teilt die Presseabteilung schriftlich mit.

 


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Unter Besitzern von E-Autos geht die Sorge um, dass ein solcher Brand auch beim Laden ihres Stromers daheim passieren könnte. Fabian Müller (40) ist Kommandant der Berufsfeuerwehr Heilbronn. "Generell, überall dort, wo Energie im Spiel ist, besteht erhöhte Brandgefahr, wenn es zu Fehlfunktionen kommen sollte." Das gelte für Fahrzeuge, die konventionell - also mit Diesel oder Benzin - angetrieben werden, ebenso. "Damit es im Extremfall zum Brand eines E-Autos kommt, müssen ein paar Dinge schieflaufen." Eine übertriebene Sorge sei unbegründet. Müller erklärt: Je mehr E-Autos unterwegs sind, desto häufiger werden sie Grund für einen Einsatz sein.

Häufiger seien Einsätze, bei denen ein Verbrenner Feuer fängt. Freitagnacht ist die Feuerwehr im Bereich der Wartbergstraße zum Brand eines konventionell angetriebenen Autos ausgerückt, erklärt er.

Feuerwehr braucht bei brennenden E-Autos mehr Löschwasser

Die Herausforderungen, die sich den Feuerwehrleuten bei E-Autos stellen, seien größer als beim Brand konventionell betriebener Fahrzeuge. Es sei deutlich mehr Löschwasser nötig. "So ein Brand ist aber nichts Unbeherrschbares."

Der Akku des Shuttle-Busses habe in etwa die Größe eines Tischdruckers, beschreibt Müller. Noch an Ort und Stelle sei das Speicher-Gerät ausgebaut, abgekühlt, in eine Mulde gelegt und von einem Abschleppunternehmen mitgenommen worden. Anders gehe die Feuerwehr vor, wenn der Akku eines Autos so verbaut ist, dass die Einsatzkräfte von außen nicht an das Modul gelangten. "Das letzte Mittel der Wahl ist, dass der Pkw in ein mit Wasser gefülltes Becken gestellt wird", sagt Müller. Dort bleibe es dann, bis es abgekühlt ist.

 


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Brennen E-Autos häufiger als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor?

Der ADAC teilt mit, dass grundsätzlich nie vollständig ausgeschlossen werden könne, dass sich ein Fahrzeug aufgrund eines Defektes selbst entzündet - dies gelte für alle Antriebsarten. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Elektroautos mit oder ohne Unfalleinwirkung eher zum Brennen neigen als Autos mit Verbrennungsmotor. Ein brennendes Elektroauto errege viel Aufmerksamkeit, da die Technologie relativ neu ist. Angst sei allerdings unbegründet.

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