Warum brennende E-Autos für die Feuerwehr eine Herausforderung sind
Warum die Löscharbeiten bei E-Fahrzeugen aufwendiger sind, erklärt Jürgen Vogt von der Heilbronner Berufsfeuerwehr im Interview.

Am Freitagabend (9. Juni) ist ein elektrisch betriebener Bus beim Laden vor der Heilbronner Experimenta in Brand geraten.
Wie kann es sein, dass ein Elektroauto brennt?
Jürgen Vogt: Überall dort, wo hohe Spannung und hoher Strom fließen, kann Wärme entstehen, und es kann zu einem Brand kommen. Es gibt Akkus, die darauf empfindlich reagieren und anfangen zu brennen.
Weshalb brennt ein Akku?
Vogt: Wenn die Isolation der Akkus nicht mehr gegeben ist, kommt etwas zusammen, was nicht zusammenkommen darf. Meistens führen Beschädigungen der Akkumulatoren oder der Batterie-Zellen zu einer thermischen Reaktion. Auch zu hohe oder zu geringe Temperaturen oder Temperaturschwankungen innerhalb eines geringen Zeitraums können einen Akku stressen. Das kann übrigens auch bei Batterien von E-Zigaretten oder bei Handy-Akkus passieren.
Was genau passiert da?
Vogt: Insbesondere Lithium-Ionen-Akkus blähen sich auf und werden regelrecht dick. Irgendwann fangen sie an zu rauchen und zu brennen. Das ist nicht mehr aufzuhalten.

Wie geht die Feuerwehr vor?
Vogt: Bei einem Auto kommt man von außen meistens nicht hin, muss den Akku aber kühlen. Wenn es nicht anders möglich ist, muss das Auto soweit in eine mit Wasser gefüllte Mulde getaucht werden, bis alle Batterien vollständig bedeckt sind. Dort bleibt es dann für ein paar Tage. Bei dem Fahrzeug, das am Freitag brannte, konnten wir die Batterie von außen ausbauen und sie in einem Wasserbecken kühlen.