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Mordfall Sinsheim: Blutspur in Garage belastet Angeklagten

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Im Mordprozess gegen den Ehemann der Frau, die im Juni vergangenen Jahres in Sinsheim tot im Kofferraum ihres Autos gefunden wurde, schweigt der Angeklagte weiterhin vor Gericht. Die Tochter verdächtigt ihren Vater des Mordes.

Der Angeklagte kommt in den Verhandlungssaal des Landgericht. Der 1956 geborene Angeklagte ist wegen Mordes angeklagt. Er soll in Sinsheim seiner wehrlosen Ehefrau vermutlich mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen haben.
Der Angeklagte kommt in den Verhandlungssaal des Landgericht. Der 1956 geborene Angeklagte ist wegen Mordes angeklagt. Er soll in Sinsheim seiner wehrlosen Ehefrau vermutlich mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen haben.  Foto: Uwe Anspach (dpa)

Am Freitag haben weitere Angehörige eines angeklagten Mannes im Sinsheimer Mordfall am Landgericht Heidelberg ausgesagt. Sie zeichneten erneut das Bild einer "perfekten Ehe" - ähnlich wie es die beiden erwachsenen Kinder der 64-jährigen Toten zum Prozessauftakt taten. Dem 66-Jährigen wird vorgeworfen, seine Frau ermordet zu haben.


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Angeklagter verneinte Tatvorwurf in Befragung

Der Schwiegersohn des Opfers sagte zur Frage von Richterin Anna Frey, ob er seinem Schwiegervater in den Wochen vor dessen Verhaftung die Tat zugetraut hätte: "Auf gar keinen Fall." Er habe sich aber gewundert, warum so lange kein Tatverdächtiger festgenommen worden sei, so der 40-Jährige am Freitag vor Gericht. Er habe anfänglich einen Raubmord vermutet. Nach einer erneuten Vernehmung bei der Kriminalpolizei habe er seiner Frau dann aber mitgeteilt, dass hier etwas nicht stimme könne. Daraufhin habe sie geantwortet: "Dann muss es mein Vater gewesen sein."

Der Angeklagte indes schweigt zum Tatvorwurf. Dr. Joachim Schramm, Sachverständiger im Fall und Facharzt für Psychiatrie, äußerte sich am Freitag aber als Zeuge über eine Befragung des Angeklagten, zu der es Ende Oktober kam. Damals habe dieser den Tatvorwurf verneint und rhetorisch gefragt, wieso er das hätte tun sollen. Außerdem hätte er seine Frau gar nicht tragen können, sie sei ja schwerer als er selbst gewesen, schildert Schramm Auszüge. Auf eine Blutspur seiner Frau angesprochen, die Ermittler in der Garage gefunden haben, habe der Angeklagte damals gesagt, seine Frau habe sich vermutlich in der Garage verletzt.

Für Angehörige ist das Geschehen nach wie vor unbegreiflich

Die 29-jährige Frau des Sohnes des Angeklagten sagte, sie könne es bis heute "einfach nicht begreifen", was geschehen sei. Immer wieder gerate sie ins Grübeln. Ihre Schwiegermutter beschrieb sie als sehr herzlichen Menschen. Wie berichtet, wirft die Staatsanwaltschaft Heidelberg dem 66-Jährigen vor, seine Frau im Juni vergangenen Jahres im Keller ihres Hauses in Sinsheim-Dühren heimtückisch ermordet zu haben - um an ihre Hinterbliebenenrente zu gelangen.

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