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Mobilfunk-Anbieter geben Gas beim 5G-Ausbau in der Region

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Einige Standorte für den neuesten Mobilfunkstandard sind in Planung oder bereits eingerichtet. Bei privaten Nutzern hakt es unter anderem bei der Hardware.

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Foto BlackForest70/stock.adobe.com  Foto: BlackForest70

Glasfaserausbau und Digitalisierung sind Themen, die spätestens durch die Corona-Pandemie allgegenwärtig sind. Weniger präsent, aber vor allem für die Wirtschaft genauso wichtig, ist die Versorgung mit 5G-Mobilfunkstandard. Um diese zu verbessern, werden in der Region Heilbronn derzeit viele Masten ertüchtigt und neue Stationen eingerichtet. Das Unternehmen o2 Telefónica hat zuletzt zum Beispiel in Bad Friedrichshall einen neuen 5G-Standort in der Jagstfelder Straße eingerichtet. Das Netz wird fokussiert in der Stadt Heilbronn und Umgebung ausgebaut, teilt das Unternehmen mit. Auch Vodafone und die Telekom haben einiges vor.

Vor allem die regionale Wirtschaft verfolgt die 5G-Entwicklung genau. Für viele zukünftige Anwendungen führt kein Weg an einem Datenaustausch in Echtzeit vorbei, den das 5G-Netz ermöglicht. "Die Frage nach der Netzverfügbarkeit führt also hin zum Thema Wettbewerbsfähigkeit", betont Andreas Schumm, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken.

5G bietet Vorteile für viele Wirtschaftsbereiche

Wer mittelfristig auf ein funktionierendes 5G-Netz angewiesen sein wird, könne er nicht pauschal beantworten, sagt Schumm. Betrachte man die Anwendungsfelder, so zeige sich, dass es unter anderem im logistischen Bereich bereits Ansätze gibt. Darüber hinaus seien Beispiele aus der Prozessoptimierung im produzierenden Gewerbe bekannt. Durch 5G werde es in der Zukunft möglich sein, dass ein Kunde beispielsweise zur Abnahme einer Maschine nicht mehr vor Ort kommen muss, sondern dies vom Schreibtisch aus machen kann, erklärt Andreas Schumm.

 


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Auch bei Privatpersonen ist die Nachfrage nach einer schnelleren Datenübertragung per Mobilfunk da. Hier scheitert es derzeit aber vielfach nicht nur an der Verfügbarkeit von 5G, sondern auch an der Hardware. Nur wenige Smartphones können 5G empfangen. Die Geräte brauchen dafür einen speziellen Chip. Neuere Modelle wie zum Beispiel die zwölfte Generation I-Phones sind aber bereits 5G-kompatibel.

Noch hat das 5G-Netz in der Region aber ohnehin Löcher. Es wird eine Weile dauern, bis eine flächendeckende Versorgung wie mit LTE, also der vierten Generation Mobilfunk, besteht. Die Anbieter Telekom, Vodafone, o2 Telefónica und 1&1 Drillisch, die 2019 die exklusiv für 5G genutzten Funkfrequenzen ersteigert haben, konzentrieren sich beim Ausbau derzeit auf Ballungszentren. Es stehen also größere Städte im Fokus. Was nicht heißt, dass Heilbronn und Umgebung außen vor sind. Im Gegenteil: Alle Anbieter außer 1&1 Drillisch haben sich für den Ausbau in der Region konkrete Ziele gesteckt.

5G-Kapazitäten werden in ganz Deutschland ausgebaut

Die Telekom plant Neubauten und Erweiterungen, wie ein Sprecher mitteilt. In der Stadt Heilbronn sollen neun und im Landkreis 28 Standorte erweitert werden, im Landkreis Heilbronn entstehen zudem 15 neue 5G-Standorte, im Hohenlohekreis sind elf Neubauten und zehn Erweiterungen vorgesehen. Die Region sei ein Beispiel für die bundesweiten Anstrengungen der Telekom. Das Unternehmen habe in den vergangenen Wochen an mehr als 830 Mobilfunkstandorten in Deutschland 5G-Kapazitäten aufgebaut. Rund zwei Drittel der Bevölkerung in der Stadt Heilbronn können bereits 5G im o2-Netz nutzen, teilt die Telefónica mit. Auch im Landkreis Heilbronn mache der Ausbau große Fortschritte. "Hier funken aktuell mehr als 20 5G-Antennen, etwa in Bad Friedrichshall, Schwaigern, Siegelsbach, Neckarsulm und Lauffen am Neckar", teilt ein Sprecher mit. In den kommenden Wochen und Monaten soll das Netz auch im Hohenlohekreis noch weiter ausgebaut werden.

Im Hohenlohekreis ist auch Vodafone auf dem Vormarsch. In Künzelsau hat das Unternehmen kürzlich eine neue 5G-Mobilfunkstation in Betrieb genommen und zugleich die nächste Ausbaustufe gestartet. Aktuell versorgt Vodafone bereits an 15 Orten im Hohenlohekreis die Bevölkerung mit 5G. An drei weiteren Standorten wird die 5G-Technologie bis Mitte 2022 eingebaut - in Künzelsau, Öhringen und Neuenstein. Mittelfristiges Ziel ist es, möglichst die gesamte Bevölkerung an das 5G-Netz anzubinden.

Deutschlandweit war nach den Daten der Bundesnetzagentur Ende Oktober 2021 über 53 Prozent der Fläche von mindestens einem Anbieter mit 5G versorgt.

 


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Eine neue Technologie ermöglich schnelleren Ausbau

Eine neue Technologie ermöglicht eine schnellere Versorgung mit 5G. Sie heißt Dynamic Spectrum Sharing, kurz DSS. Damit ist laut Telekom die parallele Nutzung von LTE und 5G im gleichen Frequenzband gemeint. Die Technologie ermittele den Bedarf für 5G und LTE in Echtzeit. Für den Nutzer bedeute das: Surft man mit einem 5G-Smartphone im Umkreis einer Antenne, die mit der Technologie ausgestattet ist, so surft man im 5G-Standard. Surft man dagegen mit einem 4G-Handy im Funkradius derselben Antenne, surft man mit 4G. Der Ausbaufortschritt steht und fällt laut einem Telekom-Sprecher mit der Suche neuer Standorte. "Wir sind dabei auf die Hilfe der Kommunen wie auch der Bevölkerung angewiesen."


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