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Mit dem Klimawandel umgehen: Verband tagt in Eppingen

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Der Regionalverband Heilbronn-Franken lässt kommunale Strategien zum Umgang mit der Klimaerwärmung untersuchen. Ziel ist, eine Planungshinweiskarte für klimatische Ausgleichsfunktionen zu erstellen.

Während der Mensch im schattigen Wald Entspannung findet, kann er in der versiegelten Stadt nachts oft vor Hitze nicht schlafen.
vulcanus/stock.aversiegelten dobe.com
Während der Mensch im schattigen Wald Entspannung findet, kann er in der versiegelten Stadt nachts oft vor Hitze nicht schlafen. vulcanus/stock.aversiegelten dobe.com  Foto: vulcanus/stock.adobe.com

"Es wird auf jeden Fall noch deutlich wärmer werden." Was Dr. Rainer Röckle am Freitag vor der Versammlung des Regionalverbands Heilbronn-Franken (RVHNF) in der Eppinger Stadthalle ankündigt, klingt schon mehr nach Binsenweisheit als nach Bedrohung. Doch nur hinnehmen kann man den Klimawandel nicht. Dafür birgt er zu viele Gefahren.

Klimatische Ausgleichsfunktionen finden

Der Regionalverband will handeln und hat 2021 das Freiburger Umweltberatungsbüro iMA Richter & Röckle mit der Erstellung einer regionalen Klimaanalyse beauftragt. Diverse Verzögerungen führten jedoch dazu, dass Analyseergebnisse und konkrete Planungshinweise noch nicht vorliegen. Sie sollen in der Verbandssitzung im Dezember vorgestellt werden. Ziel ist, eine Planungshinweiskarte für klimatische Ausgleichsfunktionen zu erstellen.

 


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Hohe Wärmebelastung im Westen und an der Tauber

Doch der Sachstandsbericht, den der Meteorologe Röckle vorträgt, liefert schon jetzt aussagekräftige Daten. Auf einer Übersichtskarte zu sehen: "Die wärmste Region Deutschlands ist der Oberrheingraben." Lässt man den Blick nach rechts schweifen, erkennt man auch im Westen des Regionalverbandsgebiets und an der Tauber "eine hohe Wärmebelastung".

Der Regionalverband gehe voran, indem er untersucht: "Wie können wir zukünftig klimarelevante Flächen schützen?" Klimatisch bedeutsame Freiflächen sollen gesichert und der Ausweisung bioklimatisch belasteter Gebiete mit hohem Handlungsbedarf entgegengewirkt werden - so auch die Vorgaben des Umweltbundesamts von 2019, referiert Röckle. Aufgabe seines iMA-Büros sei zunächst, diese Flächen für die gesamte Region zu ermitteln.

 


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Der Mensch kann sich und die Umwelt anpassen

So weit ist das Büro iMA noch nicht. Doch klar ist: Die Temperaturen werden in jedem Fall steigen. Gegen Risiken durch Extreme, die der Klimawandel mit sich bringt - Hochwasser, Sturm- und Hagelereignisse oder Trockenheit - könne der Regionalverband wenig ausrichten. Auch an Hitzewellen können sich Menschen kaum anpassen. Aber die Anpassung an langsam steigende Umgebungstemperaturen sei möglich, hier können die Kommunen ansetzen.

Tagsüber sei das leichter als nachts. Auf kommunaler Ebene könne man zum Beispiel für mehr Grün sorgen, "das reduziert die Aufheizung", oder mit hellen Oberflächen arbeiten. Sie würden viel der Sonnenenergie zurückstrahlen. Nachts, wo man nicht einfach den Raum verlassen kann, ist das Ausweichen vor der Hitze schwieriger. Daher sei der wesentlicher Punkt: "Die Förderung der Durchlüftung unter Erhalt von Kaltluftabflüssen."

In Tropennächten schläft es sich schlecht

Wärmebelastung und damit schlechter Schlaf entsteht nicht allein durch Lufttemperatur, sondern durch die Zusammenschau verschiedener Parameter wie städtebauliche Strukturen, Baumaterialien, Versiegelung und so weiter. Röckle zeigt es am Beispiel Freiburg. Für die Region Heilbronn-Franken steht die abschließende Bewertung noch aus.

 


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