Luftfilter geben den Schulen Sicherheit
Schulen in der Region haben Luftfilter bereits im Einsatz oder sie gerade erst erhalten. Allerdings: Trotz Anlage müssen die Lehrer weiterhin die Klassenzimmer lüften.

Lehrer und Eltern der Grundschule im Brackenheimer Stadtteil Dürrenzimmern sind froh: Sie haben einen Luftreiniger als Prototypen erhalten, die Firma Schubert e. K. aus Affalterbach stellt ihn der Schule kostenlos zur Verfügung. "Ich finde es beruhigend", sagt Elternsprecherin Rebecca Kechter, die den Kontakt zum Unternehmen hergestellt hat. Die Eltern und Lehrer wissen, dass es beim Luftfilter allein nicht bleiben kann.
An Schulen gilt im Präsenzunterricht weiterhin die Maskenpflicht, und auch die Lüftungsintervalle müssen eingehalten werden. Allerdings ist die Hoffnung da, dass sich das Land hier bewegt und Ausnahmen für Schulen ermöglicht, die in solche Anlagen investiert haben. "Man wünscht sich mehr Offenheit seitens des Landes", sagt Rebecca Kechter.
Für die Eltern agiert das Land zu langsam
Warten auf den Moment, bis es weniger strenge Vorgaben für Schulen mit Filtern gibt? Das wollte Dürrenzimmern nicht. Ohnehin hat Rebecca Kechter den Eindruck, dass das Land abwartet. "Es agiert sehr vorsichtig." Nur irgendwann, sagt sie, müsste auch wieder ein Unterricht ohne Masken möglich sein - wenn die Luft sauber sei. "Dauerlüften ist aber keine Lösung", betont sie. Das ist im Brackenheimer Stadtteil ohnehin mit großen Problemen verbunden. Dürrenzimmerns Schule liegt genau an der Ortsdurchfahrt. Fenster aufreißen und konzentriert arbeiten, das ist nicht immer möglich. "Es ist schwierig, während des Betriebs zu lüften", sagt Rebecca Kechter.
Es geht nicht nur um Corona
Die Schulverantwortlichen sehen die Lüftungsanlage nicht nur als Investition gegen Corona an. Es gebe Allergiker, im Winter seien viele krank, und manche Kinder reagieren sehr sensibel auf Lärm. In allen Bereichen könnte das Gerät einen Beitrag dazu leisten, dass es den Kindern besser geht. "Es ist sinnvoll", hofft Rebecca Kechter, dass langfristig alle Schulen damit ausgestattet werden.
Fenster auf: Schulen müssen trotz der Anlagen weiterhin lüften
"Die Luftfilter entbinden uns nicht von der Verpflichtung zu lüften", sagt Anja Strauß, Rektorin der Grundschule Jagsthausen. Die Gemeinde hat auf Initiative von Bürgermeister Roland Halter ähnliche Geräte für alle Klassenzimmer, das Lehrerzimmer sowie die verlässliche Grundschule gekauft, und die Lehrer sind froh. Die Anschaffung sei eine zusätzliche Sicherheit. "Es gibt ein gutes Gefühl", sagt sie. Das Signal sei eindeutig: Man tue alles, um die Schulgemeinschaft zu schützen. Ganz ausschließen könne man eine Corona-Infektion aber trotzdem nicht.
Ob es einmal möglich ist, aufs Lüften wegen der Luftreiniger zu verzichten, das mag die Schulleiterin Anja Strauß gerade nicht einschätzen. Nur: Dass es schwierig wird, immer für Frischluft zu sorgen, das weiß sie. "Jetzt geht es", sagt sie, "bei Minusgraden war es aber übel."
In Künzelsau kommen zehn Filteranlagen in der Freien Schule Anne-Sophie zum Einsatz - vor allem in Räumen, die nicht wie gewünscht gelüftet werden können. Dort teilt Gesamtleiterin Angelika Schmidt die Erfahrungen aus Jagsthausen. Ihrer Ansicht nach seien solche Geräte ein Baustein, um Corona in den Griff zu bekommen. "Es gibt ein bisschen mehr Sicherheit." Die Schule hat gemeinsam entschieden, welche Geräte für die Zimmer gekauft werden. Das ist aus Sicht der Verantwortlichen wichtig. "Es muss vor Ort passend sein."