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Landratswahl Heilbronn: Norbert Heuser gewinnt ein enges Rennen

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Der Kreistag hat den Neuenstadter Bürgermeister Norbert Heuser zum Nachfolger von Detlef Piepenburg bestimmt. Zwar siegte Heuser im ersten Wahlgang, ein enges Rennen mit Ralf Steinbrenner war es dennoch.

Torsten Kunkel (von links) aus Pfedelbach, Norbert Heuser aus Neuenstadt und Ralf Steinbrenner aus Leingarten haben sich als Heilbronner Landrats beworben.
Torsten Kunkel (von links) aus Pfedelbach, Norbert Heuser aus Neuenstadt und Ralf Steinbrenner aus Leingarten haben sich als Heilbronner Landrats beworben.  Foto: Berger, Mario

Norbert Heuser ist künftiger Landrat für den Landkreis Heilbronn. Bei der Wahl am Montag in der Neckarsulmer Ballei hat der Kreistag den Bürgermeister von Neuenstadt mit 40 Stimmen zum Nachfolger von Detlef Piepenburg bestimmt. Damit setzte sich der 56-Jährige gleich im ersten Wahlgang gegen seinen schärfsten Konkurrenten Ralf Steinbrenner durch.

Für den 49-jährigen Bürgermeister aus Leingarten stimmten 33 Kreisräte. Der Pfedelbacher Bürgermeister Torsten Kunkel bekam nicht eine einzige Stimme. Steffen Liebendörfer aus Thüringen hat bereits am Freitag seine Kandidatur zurückgezogen.

Der Wahlausgang ist ein knappes Ergebnis. Um bereits im ersten Wahlgang als Sieger vom Platz zu gehen, benötigte Heuser, der zwar für die CDU im Kreistag sitzt, aber parteilos ist, mindestens 39 Stimmen. "Mir fallen gleich zwei Steine vom Herzen", sagte der Gewinner nach der Wahl. Heuser übernimmt damit am 25. September die Amtsgeschäfte von Landrat Detlef Piepenburg, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr zur Wahl angetreten ist.

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Die Liste der Gratulanten ist lang. Unmittelbar nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses nahm Norbert Heuser die Glückwünsche seiner Kollegen aus dem Kreistag entgegen.
Fotos: Mario Berger
Die Liste der Gratulanten ist lang. Unmittelbar nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses nahm Norbert Heuser die Glückwünsche seiner Kollegen aus dem Kreistag entgegen. Fotos: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Ideen in einer Klausursitzung sammeln

Zuvor hatten sich die drei Bewerber in jeweils 20-minütigen Reden präsentiert. Heuser hatte sich dabei ausdrücklich als Mannschaftsspieler beschrieben und angekündigt, zeitnah in einer Klausurtagung mit dem Kreistag Ideen zu sammeln. "Die Wahl zum Landrat der Höhepunkt in meinem beruflichen Leben", sagte Heuser in seiner Rede. Er wolle künftig nicht mehr nur für eine Stadt handeln, sondern sich für den Landkreis und dessen 46 Städte und Gemeinden einsetzen, so der Neuenstadter.

Norbert Heuser bezeichnete sich selbst als pragmatisch und lösungsorientiert. "Ich bin überzeugt davon, dass es wichtig ist, das Gesetz mit einer Hand festzuhalten, aber sehr oft ist es noch wichtiger, eine Hand frei zu haben, um unbürokratisch zu handeln", sagte Heuser. Dem Kreistag versprach der künftige Landrat Zuverlässigkeit und eine Kommunikation auf Augenhöhe. "Dabei ist mir wichtig, Wissen und Informationen mit Ihnen zeitnah und transparent zu teilen", versprach Heuser den Kreisräten.

Er sehe sich darüber hinaus als Moderator. "Wenn es doch zu Unstimmigkeiten kommt oder unterschiedliche Meinungen vorherrschen, hilft mir meine ausgleichende Art", erklärte er.


Klimaschutz hat Priorität

"Das Thema, das mich besonders umtreibt, ist der Klimaschutz", sagte Heuser. "Hier müssen wir Fahrt aufnehmen und können darin nur erfolgreich sein, wenn wir alle vor Ort unseren Beitrag leisten", ist der künftige Heilbronner Landrat sicher. Als weitere Schwerpunktthemen nannte Heuser unter anderem Mobilität, medizinische Betreuung, Bildung und Glasfaserausbau. Die anstehenden Aufgaben will er aber mit dem Kreistag zusammen priorisieren und einen Kreisentwicklungsplan Heilbronner Land 2040 erstellen. Nichts sei so beständig wie der Wandel. "Auf diesen Wandel müssen wir reagieren, wenn wir weiterhin in einem lebenswerten Landkreis leben wollen."

Vor der Wahl war ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Norbert Heuser und Ralf Steinbrenner erwartet worden. Steinbrenner ist Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler. Während die CDU mit 19 Räten im Kreistag vertreten ist, sind es in den Reihen der Freien Wähler 18. Entsprechend gaben die kleineren Parteien und Gruppen im Gremium den Ausschlag.


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Stimmabgabe unter Corona-Bedingungen: Bad Wimpfens Bürgermeister Claus Brechter (links) gibt unter der Aufsicht von Reinhold Gall sein Votum ab.
Stimmabgabe unter Corona-Bedingungen: Bad Wimpfens Bürgermeister Claus Brechter (links) gibt unter der Aufsicht von Reinhold Gall sein Votum ab.  Foto: Berger, Mario

Kleinere Parteien waren unentschlossen

Dabei zeigten sich die kleineren Parteien im Vorfeld der Wahl unentschlossen. Zu ähnlich seien die beiden Hauptkonkurrenten im Rennen um den Chefsessel im Landratsamt. Und auch am Wahltag waren sich die Räte innerhalb der kleineren Parteien nicht einig. "Wir haben kein einheitliches Meinungsbild", sagte etwa Jürgen Winkler von den Grünen.

Der Hohenloher Kreisrat Torsten Kunkel, der sich als Alternative von außen präsentiert hatte, konnte nicht punkten: Kein einziger Kreisrat stimmte für den 57-jährigen Pfedelbacher Bürgermeister. Der vierte Bewerber Steffen Liebendörfer, Beamter des Wartburgkreises in Thüringen, hatte am Freitag seine Bewerbung zurückgezogen.

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Kommentare

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am 29.06.2021 07:42 Uhr

Seit über einem Jahr warte ich auf die dauerhafte Genehmigung zur 25 m² großen Erweiterung unserer Außenterrasse. Wir würden gerne die Tische weiter auseinanderstellen, damit wir die Abstände einhalten können. Dazu war ein Bauantrag sowie ein erneuter kompletter Antrag der Gaststättenkonzession mit allem Pipapo notwendig.

Wir mussten ein halbes Jahr auf die Genehmigung eines Anbaus für unser Restaurant warten.

Die Zulassung eines KFZ im Landkreis wird zu Geduldsprobe.

Brandschutzschauen die bauliche Änderungen in Höhe von 200 000 Euro nach sich ziehen um anschließend wieder zurückgenommen werden mussten.

Diese Liste läßt sich ohne Probleme fortsetzen.

Anstelle das große strukturelle Problem des Landratsamtes mit den einhergehenden Personalproblemen zu erwähnen werden hier staatsmännisch Allgemeinplätze heruntergeleiert. Als Bürger wird man zerrieben im ständigen hin und herschieben der Zuständigkeiten des Landratsamtes und der Verwaltung der Gemeinden. Ich denke nicht nur ich habe das Gefühl, dass das Landratsamt in weiten Teilen mit der Selbstverwaltung beschäftigt ist und der Bürger zum Bittsteller degradiert wird. Der Dienstleistungsgedanke ist völlig verschwunden.

Und das aller größte Problem wird nicht einmal erwähnt. Die fehlenden Steuermittel in den kommenden Jahren.

Wenigstens ein kleines Signal nach Außen wäre für uns Steuerzahler schön gewesen.

Jürgen Mosthaf

durfte noch nie mit dem Landrat Piepenburg persönlich sprechen

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