Meinung: Der neue Landrat Norbert Heuser wird viele Kreisräte überzeugen müssen
Dass der Neuenstadter Bürgermeister der künftige Heilbronner Landrat wird, war vor der Wahl am Montag nicht seriös vorherzusagen, meint unser Redakteur Wolfgang Müller.
Norbert Heuser ist der künftige Chef des Landratsamts Heilbronn. Dass der Neuenstadter Bürgermeister am Ende die Nase vorn haben würde, war aber im Vorfeld der Heilbronner Landratswahl auch von Insidern nicht im Ansatz seriös vorherzusagen. Zu ausgeglichen schien das Rennen zwischen Heuser und dem Leingartener Bürgermeister Ralf Steinbrenner. Die Tagesform werde entscheiden, war vor der Wahl aus der Mitte des Kreistags immer wieder zu hören. Aber hat sie das wirklich?
Beide Kandidaten präsentierten sich am Montag bei ihren Bewerbungsreden vor dem Gremium in der Neckarsulmer Ballei kompetent, offen und dynamisch. Beiden Bewerbern war der unbedingte Wille anzumerken, die Nachfolge von Landrat Detlef Piepenburg anzutreten. Selbst die Themenschwerpunkte setzten Heuser und Steinbrenner ähnlich – von den Lösungsansätzen und den Handreichungen den Kreisräten gegenüber einmal ganz zu schweigen.
Entsprechend knapp fiel das Ergebnis aus. 40 Stimmen hat Heuser erhalten. Das ist nur eine Stimme mehr, als er im ersten Wahlgang brauchte. Umgekehrt haben sich 33 Kreisräte gegen den Bürgermeister aus Neuenstadt entschieden. Hier wird Heuser nach seinem Amtsantritt im September Überzeugungsarbeit leisten müssen.
Der dritte Kandidat bei der Heilbronner Landratswahl hat die denkbar bitterste Niederlage einstecken müssen: Torsten Kunkel aus Pfedelbach geht mit null Stimmen nach Hause. Das ist die Quittung für einen einen schlechten Wahlkampf.