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Landratsamt prüft Anschuldigungen gegen SRH-Klinik

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Nach einem öffentlichen Aufruf des Heilbronner Landratsamts sind einige Hinweise auf Verstöße in der Wimpfener SRH-Klinik gegen die Corona-Anordnungen eingegangen. Die Zahl der verstorbenen SRH-Patienten mit Covid-19 steigt auf zehn.

Der Covid-19-Ausbruch im SRH-Gesundheitszentrum Bad Wimpfen lässt Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern keine Ruhe.
Foto: Archiv/Berger
Der Covid-19-Ausbruch im SRH-Gesundheitszentrum Bad Wimpfen lässt Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern keine Ruhe. Foto: Archiv/Berger  Foto: Berger, Mario

Patienten und Mitarbeiter erheben schwere Anschuldigungen gegen das SRH-Gesundheitszentrum in Bad Wimpfen. Die Heilbronner Stimme berichtet seit Wochen darüber.

Nun geht das Landratsamt Heilbronn den Vorwürfen nach. Zuvor hatte die Behörde öffentlich dazu aufgerufen, ihr mögliche Verstöße gegen die Corona-Anordnungen zu melden.

Seit dem Virus-Ausbruch im April steht die SRH-Klinik unter Beschuss. Das Landratsamt Heilbronn als zuständige Überwachungsbehörde ist ebenso in die Kritik geraten. Einige Personen haben sich nach dem Aufruf des Landratsamts vor etwa zwei Wochen bei der Behörde gemeldet. Zu den wesentlichen Kritikpunkten gehören nach Angaben von Landratsamtssprecherin Tamara Waidmann, dass noch Patienten ohne dringliche Therapieindikation aufgenommen worden seien, nachdem es bereits Infizierte gab. Es habe außerdem keine Informationen für Patienten und Angehörige zum Corona-Geschehen in der Klinik gegeben.

Hinweisgeber bestätigen Recherchen von Stimme.de

Die gemeldeten Hinweise bestätigen die bisherigen Recherchen dieser Zeitung. So sollen die Türen der Klinik nicht verschlossen gewesen seien. An der Rezeption sei der Mindestabstand nicht eingehalten worden. Das Personal habe die Mund-Nasen-Bedeckung nachlässig am Kinn hängen gehabt oder gar keine getragen. Händedesinfektion sei kein Muss gewesen. Dem Klinikpersonal habe es an Risikobewusstsein gefehlt. Laut Landratsamt beschweren sich einige über die Weiterbeschäftigung von Kontaktpersonen. An den Tischen im Speisesaal hätten die Besetzungen mit Patienten ständig gewechselt.

Einige Hinweisgeber bezeichnen die Hygienemaßnahmen nach Angaben von Waidmann aber auch als strikt und lästig; alle Geräte seien ständig zu desinfizieren gewesen. Das Desinfizieren der Hände sei zu häufig verlangt worden. Weitere Kritik beziehe sich auf die Presse, die gegen die Reha-Klinik aufstachele, obwohl alle Vorgaben gewissenhaft eingehalten worden seien.


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Behörde verlangt alle Dokumentationen einzusehen

Nach Angaben des Landratsamts ist die Zahl der verstorbenen SRH-Patienten, die mit dem Virus infiziert waren, auf zehn gestiegen. 234 Personen sind positiv auf Covid-19 getestet worden - 121 Patienten und 113 Mitarbeiter.

Den Hinweisen will das Landratsamt nachgehen. "Wir haben von SRH alle Konzepte und Dokumentationen nach der Verordnung des Sozialministeriums über die Hygiene und Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen angefordert", sagt Waidmann. Die Unterlagen sollen vom Gesundheitsamt geprüft werden.

Wie berichtet, liegt inzwischen außerdem eine Strafanzeige von Hinterbliebenen bei der Polizei in Rheine im Kreis Steinfurt vor. Die Anzeige ist nach Stimme-Information noch nicht nach Heilbronn weitergeleitet worden.

 

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