Landkreis Heilbronn weiter auf Öffnungskurs
Die Corona-Infektionszahlen gehen in die richtige Richtung: Im Landkreis Heilbronn könnte am Pfingstsonntag der nächste Lockerungsschritt der Corona-Maßnahmen mit der Öffnung der Gastronomie anstehen. Klar ist bereits: Von Donnerstag an darf der Handel im Landkreis wieder Terminshopping (Click and Meet) anbieten, allerdings vorerst nur für Kunden mit negativem Corona-Test.
Die Verwirrung bei vielen Händlern, Wirten und Kunden ist groß. Nicht nur, weil Datengrundlage und Fristen der Lockerungsschritte kompliziert sind. Es gibt auch mehrere Schwellenwerte in der Bundesnotbremse und im Öffnungskonzept des Landes.
Amtlich ist: Der Landkreis lag am Dienstag fünf Werktage in Folge unter einer Sieben-Tages-Inzidenz von 150 und erfüllt damit die Voraussetzung für eine Lockerung nach Bundesgesetz. Diese Lockerung tritt zwei Tage später, also am Donnerstag, in Kraft. Sie besagt: Der Einzelhandel darf nicht mehr nur vorbestellte Waren ausgeben (Click and Collect). Auch Click and Meet, also das Einkaufen im Geschäft, ist im Landkreis Heilbronn - auch im Hohenlohekreis - möglich, wenn Kunden einen Termin vereinbaren und einen negativen Schnelltest vorweisen. Diese Voraussetzung sieht die Bundesnotbremse ausdrücklich vor.
Nächster Schritt frühestens am Pfingstsonntag
Entspannter wird es erst, wenn die Inzidenz stabil unter 100 liegt. Dann dürfen Händler - diesmal nach einem Konzept des Landes - Kunden unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne Test einlassen - etwa 20 ungetestete Kunden auf 800 Quadratmetern Ladenfläche oder 40 getestete Kunden, oder eine Kombination aus beidem.
Diese Öffnungsstufe hat der Landkreis Heilbronn aber ohnehin noch nicht erreicht, das könnte frühestens am Freitag der Fall sein, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 bleibt. Nur dann griffe am Sonntag, zwei Tage später, besagter nächster Schritt, der auch die Öffnung von Gastronomie, Hotels oder Pensionen unter Auflagen und in der Regel mit Testpflicht vorsieht.
Inzidenzwert sinkt weiter
Am Mittwoch meldete das Landratsamt einen mit 78,1 abermals stark gesunkenen Wert. Die Zahl des Robert-Koch-Instituts liegt erst am Donnerstagmorgen vor. Genau das ist ebenfalls eine Quelle von Missverständnissen: Maßgeblich für Öffnungsschritte nach der Bundesnotbremse sind die Inzidenz-Zahlen, die das Robert-Koch-Institut jeden Morgen bundesweit für alle Stadt- und Landkreise veröffentlicht.
Meist sind diese Werte identisch mit jenen, die das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg bereits am Nachmittag des Vortags herausgibt und die regelmäßig in der Heilbronner Stimme und auf stimme.de veröffentlicht werden. Wegen Meldeverzögerungen oder Datenbereinigungen kann es jedoch minimale Abweichungen für ein und denselben Stichtag geben.
Zentraler Unterschied ist, dass Inzidenzen des Landesgesundheitsamts am Nachmittag und RKI-Zahlen erst am Morgen des Folgetages verfügbar sind. Verwirrung um die Datengrundlagen gibt es erst, seit die Bundesnotbremse nach dem Infektionsschutzgesetz in Kraft trat und hierfür neuerdings die RKI-Daten entscheidend sind. Bei früheren Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung waren die von den Kreisgesundheitsämtern erhobenen und an das Landesgesundheitsamt gemeldeten Inzidenzen maßgeblich.
Stadt Heilbronn muss noch länger warten
Die Stadt Heilbronn hinkt dem Öffnungsszenario im Landkreis noch hinterher. Click and Meet, zunächst mit Test, ist hier frühestens nach Pfingsten wieder möglich. Hier war erst der Montag dieser Woche der erste Werktag mit einer Inzidenz unter 150.