Der Landkreis Heilbronn lockert weiter: Diese Regeln gelten jetzt
Seit Montag gilt die neue Corona-Verordnung des Landes, mit der je nach Zahl der Neuinfektionen viele Auflagen wegfallen. Am Dienstag schafft es der Landkreis Heilbronn in die Stufe mit den weitreichendsten Lockerungen. Die Stadt Heilbronn ist in Stufe 2.
Ein bisschen Zittern war angesagt am Wochenende. Zum Stichtag Montag wurden die 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg den vier Öffnungsstufen zugeordnet, die in der neuen Corona-Verordnung vorgesehen sind. Maßgeblich sind die Sieben-Tage-Inzidenzen der vergangenen fünf Tage. Hätte Heilbronn die 35 überschritten, hätten erst einmal strengere Regeln gegolten. Die Stadt blieb am Samstag und Sonntag knapp unter der Marke. Am Montag waren es 30,8 - leicht sinkend, aber immer noch der höchste Wert im Land. In Heilbronn gilt deshalb Stufe 2, die in vielen Punkten mit Stufe 1 identisch ist.
Mehr Möglichkeiten für die Gastronomie
Die Beschränkungen in Gastronomie, Handel und Tourismus fallen weitgehend weg. Wichtig: Die generelle Maskenpflicht bleibt weiterhin bestehen. Im Freien muss die Maske nur dann getragen werde, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten wird. In geschlossenen Räumen darf die Maske nur während des Essens und Trinkens abgesetzt werden.
Ein Unterschied zwischen den Lockerungsstufen: In Heilbronn gilt in geschlossenen Gastro-Räumen weiterhin ein Rauchverbot. Relevant ist das etwa für Shishabars oder Raucherkneipen. Unterschiede gibt es bei der zulässigen Personenzahl für Veranstaltungen und bei den Kontaktbeschränkungen, was etwa Auswirkungen auf die Größe privater Fanpartys beim EM-Achtelfinale am Dienstag hat.
Im Landkreis Heilbronn und in Hohenlohe sind Treffen mit 25 Personen erlaubt, in Heilbronn sind es 15 Personen aus maximal vier Haushalten. Um eine Stufe verbessern können sich Stadt- oder Landkreise, wenn sie den maßgeblichen nächsten Schwellenwert fünf Tage in Folge unterschreiten. Einen Tag später gelten dann die neuen Regeln. So ist es im Landkreis Heilbronn. Montag war der fünfte Tag mit weniger als zehn Neuinfektionen binnen einer Woche, gerechnet auf 100.000 Einwohner. Am Montag sank der Wert abermals auf 6,1. Ab Dienstag gilt im Landkreis die Stufe 1, die im Hohenlohekreis schon mit Start der neuen Verordnung griff.
Wechsel der Stufen erst bei stabiler Inzidenzlage
Dasselbe passiert in umgekehrter Richtung: Ein Kreis muss fünf Tage über dem nächsten Grenzwert liegen, bevor tags darauf Verschärfungen greifen. Konkret: Selbst wenn Heilbronn wieder über die 35 klettert, bleiben die weit reichenden Lockerungen noch mindestens ein paar Tage erhalten.
Maßgeblich sind plötzlich wieder die Zahlen des Landesgesundheitsamts (LGA), die jeden Abend veröffentlicht werden. Das war zu Anfang der Pandemie der übliche Gradmesser, bevor bis vergangene Woche die Inzidenzen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zugrundegelegt wurden, die immer mit einem Tag Verzögerung publiziert werden. Jetzt also wieder die Kehrtwende zum LGA-Datenblatt.
Stadt setzt Impfaktionen fort
Derweil setzt die Stadt Heilbronn ihre Impfaktionen fort. Zuletzt war die Impfquote in der Stadt im Landesvergleich relativ schwach, neue Zahlen hierzu werden am Dienstag erwartet. Eher enttäuschend verlief die Drive-in-Aktion am Samstag auf der Theresienweise. Knapp 300 Menschen holten sich ihre Astrazeneca-Impfung ab, mindestens das Dreifache wäre möglich gewesen. Demgegenüber war der Andrang im hohenlohischen Pfedelbach groß, auch wenn bis kurz vor dem Start Termine offen geblieben waren. Letztlich nutzten mehr als 3000 Menschen dort die Möglichkeit, sich mit Johnson & Johnson impfen zu lassen.
