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Kommunalwahl in Heilbronn: Dramatik, Erleichterung und Enttäuschung bei der Wahlparty

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Mit den letzten fünf von 105 Wahllokalen, die ausgezählt wurden, sicherte sich die Heilbronner CDU das zehnte Gemeinderatsmandat. Enttäuschung herrscht dagegen bei der Migrantenpartei Gemeinsam für Heilbronn. Eindrücke von der Wahlparty im Heilbronner Rathaus.

Gespannt verfolgen Stadträte, Kandidaten und Bürger die Präsentation der Ergebnisse der Kommunalwahl im großen Ratssaal des Heilbronner Rathauses. Immer griffbereit war das Handy, um die Zahlen zu vergleichen.
.Fotos: Christiana Kunz
Gespannt verfolgen Stadträte, Kandidaten und Bürger die Präsentation der Ergebnisse der Kommunalwahl im großen Ratssaal des Heilbronner Rathauses. Immer griffbereit war das Handy, um die Zahlen zu vergleichen. .Fotos: Christiana Kunz  Foto: Christiana Kunz

Es war ein dramatischer Endspurt, und noch bevor Oberbürgermeister Harry Mergel kurz nach 17.30 Uhr das vorläufig amtliche Endergebnis der Gemeinderatswahl in Heilbronn verkünden konnte, brach bei den im Rathaus anwesenden CDU-Mitgliedern der Jubel der Erleichterung aus. Lange verharrten die Christdemokraten bei neun Mandaten, bis mit den letzten Stimmen Stadträtin Elke Roth noch ins neue Gremium rutschte. Thomas Randecker, mit 24.829 Stimmen erstmals Stimmenkönig: "Wir sind mit dem Ergebnis nicht unzufrieden." Das wird auch Alexander Lobmüller denken. Der Richter des Raserprozesses zieht für die CDU neu in das Gremium ein.

Wie Sieger liefen Raphael Benner und seine fünf AfD-Stadträte, unter ihnen die 2022er-OB-Kandidatin Katharina Mikov, im Rathaus ein. Kein Wunder bei sechs Sitzen und dem zweitbesten Ergebnis nach der CDU. Die Stadträte Franziska Gminder und Holm Plieninger schafften den Sprung in das Gremium nicht mehr. Umgewöhnen muss sich künftig OB Mergel: In der Reihenfolge der Wortmeldungen muss er nach der CDU die AfD aufrufen.


Die Farbe Blau gefällt der Heilbronner SPD nicht

"Das mit der blauen Farbe gefällt mir gar nicht", blickte Herbert Tabler von der SPD grimmig Richtung AfD. Seine Partei muss künftig ohne Anna Christ-Friedrich und Reinhard Hackenberg auskommen.

Mit einem Großaufgebot an Menschen kam die Partei Gemeinsam für unser HN in den Ratssaal. In jenen Minuten war noch Zuversicht in den Gesichtern zu erkennen. Die 2022 ins Leben gerufene Partei hatte zwei Mandate normalerweise schon sicher. Gürsel Sen, einer der Gründerväter: "Eigentlich haben wir drei Sitze erwartet." Dass es nur einer wurde, hinterließ Enttäuschung. "Wahlen haben ihre eigenen Gesetze", sagte er. Mit Musab Sarpkaya und Ferdi Filiz (Grüne) sitzen zwei Stadträte mit Migrationshintergrund im neuen Rat an.

Den Heilbronner Grünen hat der Rückenwind gefehlt

Auch wenn es bei Holger Kimmerle in seinem Innersten mit zwei verlorenen Grünen-Mandaten ganz anders aussah, stellte er seine Enttäuschung nicht zur Schau: "Uns hat der Rückenwind aus 2019 gefehlt", sagte der Fraktionsvorsitzende leicht schicksalsergeben. Nicht mehr dabei sind bei den Grünen Eva Luderer und Wolf Theilacker.


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Ein Kopf-an-Kopf-Rennen hatten sich über die Stunden Marion Rathgeber-Roth und Uwe Rapolder von der UfHN geliefert mit dem besseren Ende für die Stadträtin. Die Freude, dass die Freien Wähler besser als die UfHN, die sich 2023 abgespalten hatte, abschneidet, konnte FWV-Stadtrat Herbert Burkhardt nicht verbergen. Fatalistisch und mit verschränkten Armen verfolgte Nico Weinmann, wie die FDP einen Sitz (Isabell Dörr-Nill) verlor.

Wie wird sich die AfD in Heilbronn entwickeln?

"Sehr überrascht" nahm erster Bürgermeister Martin Diepgen das Wahlergebnis zur Kenntnis: "Ich hätte nicht geglaubt, dass die Vielfalt so ausgeprägt ausfällt." Und der Heilbronner Peter Schmid ist gespannt, wie sich die AfD in der neuen Legislaturperiode entwickeln wird.

Bis das vorläufig amtliche Endergebnis feststand und im Ratssaal von Isabelle Metzger und Martin Jahn präsentiert werden konnte, waren rund 400 Wahlhelfer in 210 städtischen Büros seit 7 Uhr dabei, die Stimmzettel auszuwerten. Unterstützt wurden sie dabei von der neuen landesweiten Software komm.one. "Wir waren sehr zufrieden. Es lief besser und schneller als gedacht", sagte am Ende des Auszählungsmarathons Monika Baumann, Leiterin des Zentralen Bürgeramts. Das erste von insgesamt 105 Wahlergebnissen lag um 11.14 Uhr aus Klingenberg vor.

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