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Kommentar zum Oster-Lockdown: Weniger als nichts
Ein zusätzlicher Feiertag am 1. April ist ein Eingeständnis völliger Hilf- und Planlosigkeit. Ein Tag Urlaub mehr für die Bürger bedeutet nicht weniger Risiko, sondern mehr, kommentiert Christian Gleichauf.
Update (24.03.2020, 12.15 Uhr): Die erst wenige Stunden alte und hoch umstrittene Corona-Osterruhe wird es nicht geben. Die Kanzlerin macht einen Rückzieher und übernimmt die Verantwortung für die Verwirrung.
Über vieles lässt sich geteilter Meinung sein. Nicht über diesen "Kompromiss" einer erweiterten Osterruhe, der nur das Eingeständnis völliger Hilf- und Planlosigkeit ist. Denn ein Tag Urlaub mehr für die Bürger bedeutet nicht weniger Risiko, sondern mehr: Beim Gedränge in den Supermärkten am Mittwoch, bei den Familientreffen über das verlängerte Wochenende und beim kurzfristigen Urlaub, der sich jetzt erst so richtig rentiert.
Da wird appelliert, ermahnt, gerügt. Und als verbindliche Regelung kommt nur so etwas ähnliches wie ein Feiertag heraus, der die Unternehmen Geld kostet und den vorsichtigen Bürgern wenig bringt.
Entscheidung kündet von Orientierungslosigkeit
Die Fehlplanung bei der Impfkampagne ist schlimm genug. Aber wenn die Bundeskanzlerin bei dem Treffen mit den Länderchefs warnt, man dürfe nicht nur einhalten, was beim letzten Mal beschlossen wurde, dann kündet das von absoluter Orientierungslosigkeit. Wenn es irgendetwas nicht gebraucht hat, dann Tätigkeitsnachweise nächtlicher Beratungsrunden.
Der Wendepunkt in der deutschen Coronapolitik ist nahe. Wenn die Regierenden in Berlin und den Ländern die Rückendeckung der rechtschaffenen Menschen verlieren, wenn sich Unternehmer und Meinungsführer kopfschüttelnd abwenden, dann wird es schwer mit der Pandemiebekämpfung.
Stimme.de
