Kommentar: Schüler bei Impfungen vorziehen
Kinder und Jugendliche verzichten seit Monaten aus Rücksicht auf fast alles, jetzt sind sie an der Reihe. Das ist die Meinung unseres Autors Simon Gajer.
Erwachsene sind frustriert, wenn sie vergeblich einen Impftermin bei einem Hausarzt oder einem Impfzentrum suchen. Schüler sollten trotzdem bevorzugt behandelt werden, sobald es es für ihre Altersklasse einen geeigneten Impfstoff gibt. Seit über einem Jahr verzichten sie auf nahezu alles, ihnen sollte man schnellstmöglich wieder ein Stück Normalität zurückgeben: Während Eltern wenigstens noch Abwechslung im Job haben dürfen, sind für den Nachwuchs die Schulen weitestgehend verschlossen geblieben. Sport war über Monate verboten wie Spaß mit Gleichaltrigen.
Die Schulen sind der richtige Ort, um Freiwilligen die Impfdosis zu verabreichen. Man darf es beim Nachwuchs nicht dem Zufall überlassen, wer aus einer Klasse einen Impftermin in der Nähe bekommt und wer nicht. Dass dezentral geimpft werden kann, hat Deutschland in den Seniorenheimen bewiesen. Die Eltern sind bei einem solchen Vorgehen keineswegs außen vor: Richtig organisiert ist es selbstverständlich, dass Mütter und Väter für ihre Kinder ein ärztliches Beratungsgespräch erhalten.
Knackpunkt bleibt derzeit die Zulassung: Noch sind viele Kinder zu jung, um überhaupt geimpft zu werden. Zumindest mit den Älteren kann man rechtzeitig beginnen, damit sie beide Impfungen vor den Sommerferien erhalten.




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