Impfungen für Schüler: Erster Schulleiter spricht mit Verantwortlichen
Der Direktor des Albert-Schweitzer-Gymnasiums Neckarsulm prüft, ob an seiner Schule Jugendliche freiwillig geimpft werden können.

Schüler rücken ins Zentrum der Impfdiskussion: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek fordert einen Fahrplan für Impfungen von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren in allen Bundesländern. Zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Impfungen für Schüler bis Ende August in den Raum gestellt. Dazu müssten Impfdosen der Hersteller Biontech und Pfizer reserviert werden. Unterdessen prüft ein erstes Gymnasium in der Region, ein Testangebot in Klassenzimmern zu organisieren.
Rektor des Neckarsulmer Gymnasiums ist im Gespräch
„Wir sind im Gespräch“, sagt Marco Haaf, der das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Neckarsulm leitet. Er überlegt konkret, Impfungen in der Schule zu ermöglichen. Voraussetzung für ihn ist aber, dass insgesamt auch den Hausarztpraxen „ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht“. Haaf will nicht, dass seine Schüler vorrücken, während andere Risikogruppen noch warten müssen. Schulen seien fürs Impfen geeignet: „Wir sind sehr effizient, viele durchzubringen.“
GEW-Vertreter sind aber unterschiedlicher Ansichten
Das sieht Harald Schröder, in der Region Sprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), genauso. Es gebe ausreichend große Räume und Sporthallen. „Wir haben hervorragende Voraussetzungen.“ Es wäre gut, könnte man Kinder und Jugendliche früh impfen. Es wäre ein weiteres Element hin zu normalem Unterricht – mit Sportunterricht und gemischten Gruppen. Jana Kolberg, GEW-Vertreterin aus Hohenlohe, befürwortet es zwar, könnten Schüler geimpft werden. Sie sieht es allerdings kritisch an, kämen Impfteams in die Schulen. Bei Schülern sollten ja die Erziehungsberechtigten dabei sein. Mehr Vertrauen hätten Familien, gingen sie zum Hausarzt.
Für Christoph Eberlein, Vorsitzender des Heilbronner Gesamtelternbeirats, ist das Impfen von Schülern auch eine Möglichkeit, sicheren Präsenzunterricht zu ermöglichen. Er hält aber nichts davon, jetzt schon Impfdosen zurückzuhalten.



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