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Kommentar: Impfdrängelei ist ärgerlich, aber kein Massenphänomen

  
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Jedes denkbare Schlupfloch zu schließen und Verstöße gegen die Priorisierung beim Impfen mit Strafen zu belegen, ist eine zweischneidige Sache, kommentiert unser Redakteur Alexander Hettich.

Wo beschummelt werden kann, wird beschummelt. Das sagte Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) diese Woche, wenn auch mit etwas drastischeren Worten. Er meinte das Phänomen der Impfdrängelei. Und in der Tat verwundert es kaum: Manche versuchen, im kaum durchschaubaren Dickicht der Priorisierungen ihren Vorteil zu suchen. Das ist ärgerlich.

Ein Massenphänomen ist es nicht, das bestätigen Berichte aus den Kreisimpfzentren der Region. Es ist eine zweischneidige Sache, jedes denkbare Schlupfloch zu schließen und Verstöße mit Strafen zu belegen. Bei der Frage, wer als Angehöriger Pflegebedürftiger impfberechtigt ist, war Baden-Württemberg großzügiger als andere Länder. Weder muss eine Pflegestufe nachgewiesen werden, noch werden die Angaben zur Kontrolle zentral erfasst.

Dass es da vereinzelt Missbrauch gibt, war zu erwarten. Und trotzdem kommt diese Regelung sehr vielen Menschen und Familien zugute, für die sie gedacht ist. Es ist eine jener unbürokratischen Lösungen, die immer gefordert werden. Der Drang zum Drängeln wird auch dadurch größer, dass einerseits Impfstoff weiter knapp ist und Geimpften andererseits Lockerungen winken, etwa beim Reisen.

Aber trotz aller Rückschläge läuft die Kampagne, etwa ein Drittel aller Menschen in Baden-Württemberg sind mindestens einmal geimpft. Es ist absehbar, dass die Priorisierung beim Impfen bald ein Ende nimmt – und damit auch die Schummelei.


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