Klimafasten hilft dabei, Gewohnheiten zu überdenken
Am Samstag endet die sieben Wochen lange Fastenzeit. Einige Christen haben nicht (nur) auf Süßigkeiten oder Alkohol verzichtet, sie haben am Klimafasten teilgenommen. Von Aschermittwoch bis Ostern haben sie versucht, ihr Leben klimafreundlicher zu gestalten. Die Aufgaben gingen deutlich über den persönlichen Verzicht hinaus.

Ab Aschermittwoch bewusst verzichten, um sich von den persönlichen Lastern zu befreien, das machen Christen bis Ostern. Seit einigen Jahren gibt es mit dem Klimafasten eine Art des Fastens, die über den persönlichen Verzicht von beispielsweise Alkohol und Süßigkeiten hinaus geht. "Eine spannende Erfahrung", stellt Malena Bernhardt fest. "Ich musste beim Fasten für Klimaschutz und -gerechtigkeit einige meiner Gewohnheiten hinterfragen."
25 Projektpartner
An der Aktion beteiligt sind mehr als 25 Projektpartner aus evangelischen Landes- und Freikirchen, römisch-katholischen Bistümern und Diözesen sowie den kirchlichen Hilfswerken Brot für die Welt und Misereor. In einer vom Bündnis herausgegebenen Broschüre und mittels digitaler Medien wird zu einem klimafreundlichen Alltag motiviert. Während der siebenwöchigen Fastenzeit geht es auch um ganz konkrete Ideen. Thematisiert wird beispielsweise das Anlegen eines Kleinbiotops, die Installation insektenfreundlicher Lichtquellen oder die Neuausrichtung des eigenen Einkaufsverhaltens. Die Aktion biete, so die Initiatoren, "die Chance, Routinen zu überdenken, Neues auszuprobieren und möglichst viel davon in den Alltag zu übernehmen".
Auch "Heilbronn mittendrin" war dabei
Auch die Gemeinde Heilbronn mittendrin ist dabei. Jeden Mittwoch wird Resümee gezogen. In der vierten Woche war die Aufgabe beispielsweise, einmal "anders mobil zu sein". Zeit für Fußwege ohne Eile und Hektik, Frühjahrsputz beim Fahrrad oder aber Carsharing-Angebote nutzen. Sogleich beginnt eine muntere Diskussion unter den elf anwesenden Gemeindemitgliedern. Würde man heute noch per Anhalter fahren, so wie damals in der Jugend? Wohl eher nicht.
Christiane Spannagel möchte ab Mai das neue 49-Euro-Ticket im öffentlichen Nahverkehr ausprobieren und mit der Bahn ihre Familie am Bodensee besuchen. Ob das Fahrrad für die Stadt eine Alternative wäre? Viele winken ab. "Die Radwege in Heilbronn hören einfach auf, zwischen all den Autos fühle ich mich da deplatziert", sind Stimmen, die laut werden.