Grünes Licht für KI-Park in Heilbronn
Die Landesregierung folgt der Jury-Empfehlung und gibt Heilbronn den Zuschlag. Laut Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) soll Baden-Württemberg zum Vorreiter bei den KI-Innovationen werden. Der Park soll bis zum Jahr 2026 komplett fertiggestellt sein.

Heilbronn wird Standort des Innovationsparks Künstliche Intelligenz (KI) des Landes Baden-Württemberg. Grün-Schwarz hat am Dienstag in einer Kabinettssitzung der Stadt den Zuschlag für das Zukunftsprojekt gegeben. Damit richtet sich die Landesregierung nach dem Votum der Experten-Jury, die sich in ihrer Sitzung am 5. Juli bereits für die Bewerbung des Konsortiums bestehend aus Stadt, Dieter-Schwarz-Stiftung, Stadtsiedlung, Hochschulen, Verbänden und Unternehmen ausgesprochen hat.
Projekt soll schnell realisiert werden
"Mit dem Innovationspark KI wollen wir Baden-Württemberg als Innovations- und Wirtschaftsstandort fit für die Zukunft machen und Vorreiter für eine Künstliche Intelligenz werden", sagte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gestern in Stuttgart nach der Sitzung. Wegen des harten globalen Wettbewerbs solle die Realisierung des Projekts "mit Hochdruck vorangetrieben werden".
Geplante Fläche in Neckargartach
Für das Projekt steht im Heilbronner Stadtteil Neckargartach im Gewerbegebiet Steinäcker eine Fläche von 23,14 Hektar zur Verfügung, auf der ein parkartiger Campus entstehen soll. Noch im laufenden Jahr sollen ersten Büroflächen geschaffen werden. Bis 2026 solle der Innovationspark dann komplett fertiggestellt sein, erklärte Südwest-Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Dann sollen in dem Campus unter anderem ein Start-up-Innovationscenter, Beratungsangebote für Unternehmen, Besucher- und Schulungszentren sowie ein KI-Salon, der sich auch ethisch, künstlerisch und kulturell mit dem Thema beschäftigt, angesiedelt werden.
Heilbronn habe jedenfalls eine hervorragende Bewerbung vorgelegt. Diese habe die Jury und dann auch die Landesregierung überzeugt, so Hoffmeister-Kraut. Auf dem Campus solle die komplette KI-Wertschöpfungskette abgedeckt werden - und auch Aspekte des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit seien berücksichtigt.
Finanzierung des Parks
Das Projekt ist zunächst mit 100 Millionen Euro veranschlagt. Das Land stellt die Hälfte als Anschubfinanzierung zur Verfügung, die andere Hälfte kommt von dem Konsortium. Danach müssen die Initiatoren in Heilbronn die weitere Finanzierung komplett selbst sichern.
Das Land hat sich mit seiner Entscheidung gegen andere Bewerbungen entschieden - unter anderem von einem Konsortium aus Stuttgart, Karlsruhe und Neckar-Alb, das sich ebenfalls Hoffnungen auf den Zuschlag machte.
Lobende Worte aus der Wirtschaft - Kritik von SPD
Aus der Wirtschaft kommen lobende Worte für die Entscheidung des Landes. "Heilbronn bietet als Bindeglied zwischen hochspezialisierten Unternehmen einerseits und einer exzellenten Start-Up-Kultur und -Struktur andererseits zusammen mit maßgeblichen Einrichtungen des Forschungs- und Hochschulbereichs beste Voraussetzungen für die zentralen Zukunftstechnologien im Bereich KI", sagte Jörg Ernstberger, Geschäftsführers der Südwestmetall-Bezirksgruppe Heilbronn/Region Franken. Kritik kam hingegen von der SPD im Landtag. "Was Baden-Württemberg braucht, ist eine KI-Strategie für das ganze Land, mit der Förderung eines einzigen Innovationsparks ist es definitiv nicht getan. Ein KI-Park ist gut, eine KI-Land ist aber besser", erklärte deren wirtschaftspolitischer Sprecher Boris Weirauch.