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Kommunen im Vergleich: Welche Städte und Gemeinden schneiden beim Solarausbau besonders gut ab?

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Der Ausbau der Photovoltaik in der Region geht mal schneller, mal langsamer voran. Wenn es nach der Solaranlagen-Leistung je Hektar Gemeindefläche beziehungsweise Leistung je Einwohner geht, dann schneiden Kommunen unterschiedlich gut ab. Woran liegt das?

von Lisa Könnecke , Christian Nick , Julia Haaga , Frank Wittmer und Julian Ruf
Eine Freiflächen-Anlage bei Eppingen-Rohrbach.
Eine Freiflächen-Anlage bei Eppingen-Rohrbach.  Foto: Hettich, Alexander

Während beispielsweise Roigheim und Neckarsulm laut Daten der Bundesnetzagentur und dem Statistischen Landesamt in der Region vorne mit dabei sind, rangieren Jagsthausen, Heilbronn und Bad Friedrichshall auf den hinteren Plätzen. Doch ganz so einfach ist es nicht.

Urbaner Raum ist dichter besiedelt

"Heilbronn ist ein urbaner Raum, der dichter besiedelt ist als der ländliche Raum", sagt Rathaus-Pressesprecherin Suse Bucher-Pinell. Die PV-Leistung auf die Einwohnerzahl zu beziehen, sei demnach nur eine Möglichkeit unter vielen. Und "eine, die nicht aussagekräftig ist". Bernd Isenmann, Energiemanager der Stadt Heilbronn, pflichtet bei: "Den Vergleich der PV-Leistung mit der Einwohnerzahl von Stadt und ländlichem Raum halten wir nicht für aussagekräftig. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen."


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In Neckarsulm freut man sich über das gute Abschneiden. Ziel ist, die Photovoltaik auf städtischen Dachflächen weiter auszubauen. "Wie die aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen, sind wir hier auf einem guten Weg", so Baubürgermeister Suzanne Mösel. Im kommunalen Klimaschutzkonzept ist die Klimaneutralität bis 2035 festgelegt. Dazu will man die Bürger mit ins Boot holen.

Wenn alle geplanten Projekte abgeschlossen sind, werden auf städtischen Dächern Photovoltaikanlagen als Bürger- beziehungsweise genossenschaftliche Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 758 Kilowatt Peak (kWp) installiert sein.

In Hohenlohe liegen gleich drei Kommunen rechnerisch vorne

Im ländlichen Hohenlohekreis liegen drei Kommunen bei der installierten Solar-Leistung pro Einwohner rechnerisch vorne. An der Spitze rangiert mit 4,66 Kilowatt je Bürger Waldenburg. Rathauschef Bernd Herzog führt das auf "weitsichtige Planung und Offenheit für das Thema" zurück. Alle größeren öffentlichen Gebäude - wie Sporthalle, Schule und Kindergärten - seien mit Solarmodulen ausgestattet. Verzögerung gibt es jedoch beim an der A6 geplanten ersten Solarpark des Gemeindegebietes.

Mit 4,03 Kilowatt/Einwohner liegt Kupferzell weit vorne. Bürgermeister Christoph Spieles sagt: "Das ist eine tolle Momentaufnahme." Im Ulrichberger Steinbruch ist seit 2019 ein größerer Solarpark am Netz, zwei konkrete Projekte sind aktuell im Genehmigungsprozess.

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"Wir freuen uns, wenn die Gemeinde Dörzbach hier momentan zu den Spitzenreitern gehört", sagt Rathauschef Andy Kümmerle zu 3,27 Kilowatt pro Einwohner. Auf zwei größeren städtischen Gebäuden seien Solarzellen installiert. Es gelte, ergänzt Kümmerle, beim weiteren Ausbau in puncto Freiflächen-Anlagen "den Anschluss nicht zu verpassen".

Kommunale Dachflächen mit Photovoltaik bestücken

Der Bad Friedrichshaller Bürgermeister Timo Frey sagt: "Es werden stadt- und stadtwerkeeigene Dachflächen derzeit so umfassend wie möglich mit Photovoltaik belegt." Ziel sei es, alle kommunalen Dachflächen mit Photovoltaik zu bestücken. Frey verspricht, noch weitere Standorte für Freiland-PV-Anlagen in Bad Friedrichshall zu erörtern. "Dies könnten sowohl private als auch öffentliche Flächen sein." In Relation zu anderen Kommunen kommt Bad Friedrichshall auf eine vergleichsweise niedrige PV-Leistung je Einwohner von 0,45 kW.

In Jagsthausen wurde jüngst ein Bebauungsplan für eine 57 Hektar große Photovoltaikanlage verabschiedet. Die Anlage soll auf einer Freifläche entstehen und rund 13.000 Haushalte mit Strom versorgen. Laut Plan wird das Projekt im kommenden Jahr die Planungsphase verlassen. Daher seien die Daten der Bundesnetzagentur mit Vorsicht zu genießen, so der Jagsthausener Bürgermeister Roland Halter. "Wir waren uns im Gemeinderat einig, dass wir die Gemarkung nicht mit kleinen PV-Anlagen zerstückeln, sondern eine große Anlage an den Start bringen."


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"Unser Ziel war es mit Sicherheit nicht, ganz nach vorne zu kommen", sagt Roigheims Bürgermeister Michael Grimm. Beim Spitzenreiter - 5,59 Kilowatt pro Einwohner - geht demnächst eine zweite PV-Anlage in Betrieb, an der sich Bürger beteiligen könnten. Gemeindeeigene Gebäude wie Rat- und Feuerwehrhaus, der Bauhof sowie die Authenrieth-Halle sollen laut Grimm ebenfalls die Beteiligung über die Bürgerenergiegenossenschaft ermöglichen. Man ist bei den Erneuerbaren Energien einer Meinung: Jeder sollte seinen Teil zum Klimaschutz beitragen. 

 

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