In immer mehr Kommunen in der Region gibt es öffentlich zugängliche Defibrillatoren
Im Notfall zählt jede Sekunde: In der Region gibt es daher immer mehr Projekte, die sich für öffentlich zugängliche Defibrillatoren einsetzen. Auch die App „Region der Lebensretter Heilbronn“ gewinnt weiter an Zuwachs.

Dass Erste Hilfe in der Region eine immer wichtigere Rolle spielt, zeigen die Aktionen, die in den vergangenen Jahren Einzug gehalten haben. In immer mehr Kommunen werden Defibrillatoren an öffentlich zugänglich Stellen angebracht. Die Bürgerstiftung Obersulm ist einer der Vorreiter und hat bereits 2014 damit angefangen. An mittlerweile neun Stationen hängen öffentlich zugängliche Defibrillatoren für die Bürger, unter anderem im Eingangsbereich der Alten Kelter in Eichelberg oder außen am Hauptkiosk am Badestrand des Breitenauer Sees.
Projekt "Herzfreundliches Obersulm“ soll weiter ausgebaut werden
Auch verschiedenen Einrichtungen wie dem Sportverein Sülzbach oder dem Tennisclub Obersulm hat die Bürgerstiftung bei der Mitfinanzierung von Geräten geholfen, sagt Vorstandsvorsitzender Herbert Wolf. „Trotz der vielen Defibrillatoren, die wir haben, sind die Abstände von Kommune zu Kommune groß. Im Notfall zählt jede Minute.“ Der Plan sei daher, das Projekt, dass sich „Herzfreundliches Obersulm“ nennt und in das bis dato schon mehr als 30.000 Euro geflossen sind, weiter auszubauen. Allein für die Wartung der Geräte müssten alle zwei Jahre etwa 3000 Euro aufgebracht werden. „Wir stellen sie nicht nur auf und dann ist die Sache erledigt. Wir müssen auch regelmäßig nach ihnen schauen und sicherstellen, dass sie funktionieren“, betont Herbert Wolf.
Ein konkreter Fall von 2011 ist dem Vorstandsvorsitzenden in Erinnerung geblieben: Eine Mitarbeiterin einer Metzgerei in Affaltrach sei wegen eines Schwächeanfalls umgefallen. Der nächste Defibrillator sei nur 500 Meter entfernt gewesen, sodass der Metzgermeister und ein Kunde der Frau das Leben retten konnten.
Fast 400 Ehrenamtliche bei Lebensretter-App registriert
Auch eine App namens „Region der Lebensretter Heilbronn“ gibt es mittlerweile. Das System, das Tatjana Hilker von den SLK Kliniken und Andreas Giel und Joachim Bähr vom Deutschen Roten Kreuz für die Region adaptiert haben, zählt mittlerweile schon 381 medizinisch geschulte Ehrenamtliche. Mit 110 Freiwilligen ist die Aktion Mitte 2021 losgegangen. Zu insgesamt 510 Einsätzen wurden die gemeldeten Ersthelfer gerufen, resümiert Tatjana Hilker.
Reanimation oder Herz-Kreislauf-Stillstand: Bei diesen Stichworten alarmiert die Leitstelle in Heilbronn automatisch auch die über die App registrierten Ehrenamtlichen. Außerdem kümmern sich die Projektinititoren darum, dass bereits vorhandene Defibrillatoren nach draußen gehängt werden.
Auch das Landratsamt plant etwas
Auf die Anfrage beim Landratsamt Heilbronn, ob so etwas wie eine Übersichtskarte für Defibrillatoren denkbar wäre, heißt es aus der Pressestelle, dass die Notwendigkeit des Themas bekannt sei und man dran sei. Mehr könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mitgeteilt werden.