In Brackenheim mischen sich Extremisten unter die Demonstranten
Die sogenannten Spaziergänge gegen die Corona-Maßnahmen werden offenbar unterwandert. Der Verfassungsschutz beobachtet Mitglieder der rechtsextremistischen Partei "Der dritte Weg" in Brackenheim.
Die sogenannten Spaziergänge gegen die Corona-Maßnahmen in Brackenheim finden immer mehr Zulauf. Am Montag (24.01.2022) haben mehr als 2000 Menschen in der rund 16.000 Einwohner großen Stadt im Zabergäu demonstriert. Inzwischen sollen sich laut Landesamt für Verfassungsschutz auch Mitglieder der rechtsextremistischen Partei "Der dritte Weg" unter die Demonstranten gemischt und Flyer verteilt haben. Das sagte Verfassungsschutzpräsidentin Beate Bube im SWR-Fernsehen. Die Behörde beobachte diese Entwicklung mit Sorge.
Seit rund einem Jahr ziehen immer montags sogenannte Spaziergänger durch die Straßen der Kernstadt, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Mittlerweile ist Brackenheim das Zentrum der Demonstrationen in der Region Heilbronn. Die überwiegende Anzahl der Demonstranten sei keinem extremistischen Lager zuzuordnen, so die oberste Verfassungsschützerin des Landes.
Inzwischen formieren sich in Brackenheim Gegenbewegungen. Stadtverwaltung und Gemeinderat haben eine Banner-Aktion ins Leben gerufen. Darin heißt es unter anderem, dass die Pandemiebekämpfung kein Spaziergang sei.
Am kommenden Montag findet erstmals eine Gegendemonstration in der Heuss-Stadt statt. Organisator Andreas Bachmann rechnet mit mindestens 300 Teilnehmern. Die Mahnwache beginnt um 18.30 Uhr auf dem Rathausvorplatz. Bachmann lebt seit mehr als 50 Jahren in Brackenheim. "Ich liebe diese Stadt", sagt er. Er wolle nicht hinnehmen, dass sie in ein zweifelhaftes Licht gerückt wird.